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Nachrichten-Archiv Mai 2019 | |
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31.5.2019 • Digitalradio: Warten auf Urteilsbegründung zum Bundesmux2 | |
Eine Stellungnahme der Medienanstalten zum Bundesmux2-Urteil ist weiterhin vakant. Dort will man, wie auch bei Antenne Deutschland, die schriftliche Urteilsbegründung des Verwaltungsgerichts Leipzig abwarten. Danach besteht eine Vierwochenfrist für Entscheidungen.
Abhängig von der Urteilsbegründung käme laut Mike Lehmann, Geschäftsführer des Sendenetzbetreibers Divicon Media, entweder „nur noch die ursprünglichen Bewerber oder eine komplette Wiederholung des gesamten Verfahrens“ infrage. Im Branchendienst Meinungsbarometer votiert Lehmann für einen schnellen Abschluß des Rechtsstreits. Das sei über die Sprungrevision beim Bundesverwaltungsgericht binnen weniger Monate möglich. Sinnvoll sei das auch, um Schadenersatzforderungen zu reduzieren. Die könne jeder Beteiligte gegenüber den Medienanstalten erheben.
Einen Sendestart von Antenne Deutschland im Herbst hält Lehmann im Sinne des damit verbundenen Risikos für die Programmanbieter für „unseriös“. Er geht davon aus, dass die Medienanstalten ursprünglich „die Trennung von Plattform und Sendernetzbetrieb als Kern“ hatten. Einem künftigen rechtmässig installierten Plattformanbieter werde Divicon Media in diesem Sinne „natürlich sehr gern ein attraktives Angebot abgeben“.
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Quelle: Meinungsbarometer (Zugang für Abonennten) | Hintergrund: DAB+-Bundesmux 2.
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31.5.2019 • Schweiz: „Uf Widerluege, DVB-T“ | |
Am 3. Juni schaltet die öffentlich-rechtliche SRG DVB-T in der gesamten Schweiz endgültig und ersatzlos ab.
Nach Angaben der SRG nutzen nur 64.000 (1,9 Prozent) der TV-Haushalte das Antennenfernsehen (Deutschland: 6,4 Prozent). 200 Sendeanlagen für so wenige Zuschauer sind unwirtschaftlich. Aus diesem Grund untersagt die seit Januar geltende Sendekonzession der SRG den Weiterbetrieb von DVB-T nach 2019. Deren Sparauftrag schreibt auch die Einstellung eines italienischsprachigen TV-Senders vor.
Privatsender sind nicht betroffen. Es gab ohnehin nie mehr als drei regionale Angebote, von denen eines 2013 und eines Ende 2018 den Sendebetrieb beendeten. Nur das Programm Léman Bleu sendet im Raum Genf noch mit DVB-T. In der Schweiz ist das Kabelfernsehen mit 78 Prozent der Haushalte traditionell der dominierende TV-Verbreitungsweg.
Vor einem Jahr war eine von populistischen Organisationen und deren befreundeten Medien befeuerte Volksbefragung mit dem Ziel der Abschaffung der SRG gescheitert. Jedoch wurden danach die schweizerischen Rundfunkgebühren („Billag“) drastisch reduziert.
Hinweis : Auch Zuschauer in Deutschland sind betroffen: Unitymedia hattte SF1 und SF2 von DVB-T in einige lokale Kabelnetze übernommen. Das ist ab dem 3. Juni nicht mehr möglich. Eine Weiterleitung vom Satelliten in deutsche Kabelnetze ist aus lizenzrechtlichen Gründen nicht zulässig. SRG-Smartcards werden nur an Schweizer Haushalte ausgegeben.
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Quelle: Infoseite von Bakom, Presseinfo von Unitymedia vom 5.4. | Hintergrund: DVB-T in der Schweiz.
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29.5.2019 • Digitalradio: Niedersachsen will die rote Radio-Laterne | |
Die FDP Niedersachsens setzt zur Zeit Einiges daran, ihrem Bundesland die Rote Laterne in Sachen Radiodigitalisierung anzuheften. Ein heute im Medien-Unterausschuß des Landtages verhandelter FDP-Antrag unterstellt - ganz im Sinne der Telekoms - die Untauglichkeit von DAB+ für die Radiozukunft.
„Nur etwa 10% der Rundfunkhörer nutzen DAB+“, wird da behauptet. Laut dem vor der Abfassung des Antrags erschienenen Digitalisierungsbericht 2018 der Landesmedienanstalten besassen Mitte 2018 17 Prozent der deutschen und 14,1 (2014: 7,6) Prozent bzw. rund 544.000 (2014: 289.000) niedersächsische Haushalte DAB+-Geräte. Und das, obwohl im Bundesland nichts getan wird, um die dortigen Privatradios und DAB+ zusammen zu bringen.
Hingegen redet die FDP Webradio hoch: „Radio via Internet wird von rund 38 % der Bevölkerung gehört“, unterstellt die FDP einen medialen Alltag. Die Erläuterung im Digitalisierungsbericht („Rund 38 Prozent tun dies in Summe zumindest gelegentlich“) wird vorenthalten. Ausgelassen wird der Fakt, dass das Internet immerhin fast alle Haushalte erreicht. DAB+ hat das (noch nicht) geschafft, wird aber stärker genutzt als Webradio.
Die Niedersachsen-FDP positioniert sich als Lobby-Partei der Telekoms, wenn einerseits gefordert wird: „Radio ist technologieneutral zu betrachten“. Andererseits wird (mit dem Kostenargument) gefordert, ein weiteres Engagement des NDR bei DAB+ zu verhindern und diesen Standard in Gänze zu ignorieren. Stattdessen sollen die Radiohörer in die Fänge von Mobilfunkbetreibern getrieben werden, indem ein schneller und radiogemäßer Ausbau des Internets und 5G-Radio gefordert werden.
Eine aktuelle Meldung berichtet, dass die CDU/SPD-Landesregierung offenbar keinen Grund sieht, sich um die Zukunft der Radioverbreitung zu kümmern. Die Entscheidung über Verbreitungswege sei Sache der Radioveranstalter. Das ist aber nicht der Fall, weil die Landesregierung die dafür notwendigen Frequenzen beantragen muss und erst dann eine Ausschreibung durch die Landesmedienanstalt erfolgen könnte. Ohne eine Entscheidung der Landesregierung und den Abruf von Frequenzen ist ein Engagement der Radioveranstalter naturgemäß sinnlos.
2018 hatte ein Modellversuch in Niedersachsen nachgewiesen, dass eine zeitweise Aufspaltung von Gleichwellennetzen für die Regionalisierung einzelner Programme machbar ist.
Nachtrag : Der Landtags-Unterausschuß Medien hat heute mit den Stimmen aller Fraktionen einen Änderungsantrag der Regierungsfraktionen beschlossen. Dieser spreche sich „klar für eine Beendigung von DAB+ zugunsten des Aufbaus anderer, zukunftsoffener Technologien aus“, freut sich die FDP.
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Quellen: FDP-Antrag, satnews am 28.5. | Hintergrund: DAB+-Programme und Lokalradios in Niedersachsen.
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29.5.2019 • Vor 10 Jahren: Ein Kinderradio geht in die Digital-Luft | |
Vor zehn Jahren - am 29. Mai 2009 - schaltete der WDR sein Spartenprogramm Kiraka digitalterrestrisch auf.
Unter diesem Kürzel wurden seit 2006 Sendungen für Kinder zunächst über die UKW-Radiowellen und zusammen gefaßt in einem eigenen Webchannel verbreitet. 2009 wurde der Kiraka zum Vollprogramm und ersetzte das zeitgleich eingestellte WDR2 Klassik im DAB (alt) Mux des WDR. Seit dem 1. August 2011 senden alle Programme des WDR in DAB+ für NRW
(WDR-Grafik: oben Logo bis 2012, unten aktuelles Logo). Seit 2012 wird das Kinderradio auch von Radio Bremen und dem Saarländischen Rundfunk und seit 2013 auch in Südtirol über DAB+ verbreitet. Eine geplante Übernahme wurde 2015 vom Bayerischen Rundfunk abgesagt.
Schon 2005 war das kommerzielle Kinderradio Teddy auf Sendung gegangen. Interessant: Es wurde seinerzeit mit öffentlich-rechtlicher Schützenhilfe gegründet. Einer der Gründungsgesellschafter gehörte zur Firmengruppe Bavaria Film, an der auch der WDR beteiligt war und ist. Diese 25 Prozent-Anteil wurde inzwischen von Burda Media übernommen.
Der werbefinanzierte Kanal ist in Berlin, Baden-Württemberg und Teilen Bayerns über DAB+ zu hören.
Kindersendungen bieten natürlich zumindest alle öffentlich-rechtlichen Anstalten in ihren laufenden Programmen traditionell an. Der MDR launchte im Dezember 2018 den Digitalsender Tweens für die acht- bis 13jährige Zielgruppe.
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Quelle: Eigene Recherche | Hintergrund: Deutschland.
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28.5.2019 • Österreich: Nationaler DAB+-Multiplex ist auf Sendung | |
Heute ist der nationale DAB+-Multiplex für Österreich auf Sendung gegangen. Neun Radioprogramme werden übertragen. Sechs davon wechseln vom Wiener Stadtmux, um die Möglichkeit einer landesweiten Verbreitung wahrzunehmen.
„Weitere Radioangebote werden folgen“, heißt es in der Pressemitteilung zum offiziellen Knopfdruck.
Nach den Angaben verfügen im Ausbaugebiet bereits rund eine Mio. der etwa 5,4 Mio. Österreicher über ein für DAB+ taugliches Radiogerät. ORS-Geschäftsführer Michael Wagenhofer sieht DAB+ als „Zusatzangebot zur etablierten und nahezu flächendeckenden UKW-Versorgung“. Es biete den beteiligten Radios „eine Reichweite, die mit UKW Standard nicht möglich wäre“. Aus Sicht des Vereins Digitalradio Österreich ist auch die Schließung der DAB+-Versorgungslücke zwischen Deutschland und Südtirol auf der Brennerautobahn wichtig.
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Knopfdruck in Wien (Foto: Digitalradio Österreich). |
Gesendet wird zunächst von sieben Standorten. In zwei Stufen kommen am 31. März 2020 drei und am 22. September 2020 vier weitere Sendeanlagen hinzu. Damit wird die Versorgung von heute rund 62 binnen 16 Monaten auf gut 83 Prozent der Bevölkerung (mobil) erhöht (ORS-Grafik klickbar).
Der Citymux Wien hatte Mitte April Kapazitäten von 300 CU ausgeschrieben, um die wechselnden sechs Programme im regionalen Angebot zu ersetzen. Über beide Muxe sind in Österreichs Hauptstadtregion derzeit 17 Radios mit DAB+ zu hören.
Nachtrag : Einen Eindruck von den technischen Vorbereitungen vermittelt der Blog der ORS-Mitarbeiter.
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Quelle: Presseinfo von Verein Digitalradio, ORS vom 28.5. | Hintergrund: DAB+ in Österreich national und regional in Wien.
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27.5.2019 • Österreich: DAB+ bringt vielfältiges nationales Radioangebot | |
DAB+ in Österreich und die damit verbundene Programm-Vielfalt sind „dem Engagement privatwirtschaftlicher Unternehmen, die den Aufbau dieses neuen Markts initiiert haben und vorantreiben“, zu verdanken. Das hob Corinna Drumm, Geschäftsführerin des Verbands Österreichischer Privatsender (VÖP), hervor. Der morgen startende Multiplex bringe auf nationaler Ebene (wo nur zwei UKW-Ketten möglich sind) ein vielfältiges Radioangebot.
Im Nachbarland ist Radio das meistgenutzte Medium: 80 Prozent der Bevölkerung hören täglich rund drei Stunden. Radio müsse seine mobilen und interaktiven Potenziale als Multiplattform-Strategie ausspielen - „ob terrestrisch via UKW oder DAB+, ob via Internet über Streams und Webradioangebote, oder auch über zukünftige neue Möglichkeiten wie vielleicht ‚5G-Broadcast‘. Die Zukunft der Verbreitung von Radio ist jedenfalls hybrid, und DAB+ ein wichtiger Baustein dieser Zukunftsperspektive“, so Drumm.
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Quelle: Presseinfo des VÖP vom 27.5. | Hintergrund: DAB+ in Österreich national und regional in Wien.
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27.5.2019 • Digitalradio: Antenne Deutschland prüft Optionen | |
Nach dem Leipziger Urteil „prüft Antenne Deutschland alle Optionen, den zweiten bundesweiten Multiplex baldmöglichst auf Sendung zu bringen“. Das teilt das JointVenture von Media Broadcast und Absolut Digital heute mit.
Das sei „unabhängig von den unterschiedlichen möglichen Lösungswegen“, so die Geschäftsführer Arnold Stender und Willi Schreiner. Eine finale Prüfung (und damit letztlich auch eine weitere Entscheidung, Red.) sei aber erst anhand der Urteilsbegründung möglich.
Der leer ausgegangene Bewerber DABP hatte gegen die bei der Entscheidung federführende sächsische Medienanstalt SLM geklagt. Das Verwaltungsgericht Leipzig hatte am 22. Mai in erster Instanz die Zulassung von Antenne Deutschland als Plattformbetreiber des zweiten nationalen DAB+-Muxes aufgehoben und die Medienanstalten aufgefordert, das Verfahren erneut durchzuführen. Die Richter haben sowohl die Revision beim Oberverwaltungsgericht als auch eine Sprungrevision beim Bundesverwaltungsgericht zugelassen. Weil keine aufschiebende Wirkung besteht, könnte Antenne Deutschland trotz des laufenden Hauptverfahrens wie angekündigt zur IFA testen und den Regelbetrieb im Oktober beginnen.
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Quelle: Presseinfo von Media Broadcast vom 27.5. | Hintergrund: DAB+-Bundesmux 2.
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27.5.2019 • Österreich: „Warten auf 5G ist keine Perspektive“ | |
Die Rundfunkbranche in Deutschland wie Österreich steht zurzeit im „Glaubenskrieg“ zwischen DAB+ und 5G. Für Wolfgang Struber vom Verein Digitalradio Österreich ist das keine Frage: „Ein Verharren auf UKW und Warten auf 5G ist keine Perspektive.“
Eine Standardisierung von 5G Broadcast sei erst 2025 zu erwarten; Frequenzen stehen ab 2030 zur Verfügung. „Von einer wirtschaftlich sinnvollen Marktpenetration mit 5G-fähigen Radiogeräten kann vor 2035 nicht ausgegangen werden“, so der Geschäftsführer von Radio Arabella in einem Interview. „Soviel Zeit kann der Hörfunk wohl nicht verstreichen lassen, um im digitalen Zeitalter zukunftsfähig zu bleiben.“
Bis dahin könne auf den Europa-Standard DAB+ gesetzt werden. Gruber verweist auf das Angebot an Radios, den kostenfreien Empfang und die im Vergleich mit UKW erheblich günstigeren Ausstrahlungskosten.
Im Falle der Einführung von Radio über 5G fordert Struber „Sonderklauseln für den Rundfunk“ und fordert den Zugang zu Radioprogrammen unabhängig von einer SIM und sogar kostenlos. Spannend werde es, sobald „„angemessene 5G-Netzkosten“ in Rechnung gestellt werden müssen und man dann feststellen könnte, dass DAB+ Rundfunknetze für unsere Hörfunk-Bedürfnisse doch billiger sind“. Zudem müssten die Netzanbieter veranlasst werden, ihre Netze auf eine Flächendeckung von über 98 Prozent auszubauen.
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Quellen: Struber-Interview mit elektro.at vom 15.5. | Hintergrund: DAB+ in Österreich national und regional in Wien.
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26.5.2019 • Österreich: Nationaler DAB+-Mux startet am Dienstag | |
„Das digitale Radionetz schließt eine Lücke im Radiobetrieb zwischen UKW und Streaming, die längst überfällig war.“ So kommentiert Geschäftsführer Ralph Meier-Tanos die Beteiligung von Radio 88.6 am nationalen DAB+-Mux Österreichs, der am Dienstag auf Sendung gehen wird. Mit DAB+ sieht Meier-Tanos „durch den flächendeckenden Empfang große Potentiale, unseren Hörerkreis zu erweitern“. Daher wird der Musikkanal vom Wiener in den nationalen Multiplex wechseln.
Diesen Schritt werden mit Energy, Technikum One, ERFPlus, Radio Maria und Rock Antenne weitere Wiener DAB+-Radios vollziehen. Neu im nationalen Angebot sind Klassikradio und zwei Neugründungen: der Rewe-Ableger Jö Live und das Spartenradio Arabella Relax.
Die genannten Programme werden zunächst für Wien und Teile von Niederösterreich, des Burgenlands, der Steiermark, Oberösterreichs und Vorarlbergs aufgeschaltet. Im März und September 2020 sind zwei weitere Ausbauschritte vorgesehen. Der Versorgungsgrad wird dann mit 83,5 Prozent der Österreicher mobil bzw. 62,6 Prozent (indoor) angegeben.
Von den Sendestandorten Pfänder und Linz sollen die Programme in Teilen Süddeutschlands empfangbar sein.
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Quellen: Presseinfo von Radio 88.6 vom 24.5. | Hintergrund: DAB+ in Österreich national und regional in Wien.
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24.5.2019 • Digitalradio: SWR stattet ersten Tunnel mit DAB+ aus | |
Der Felderhalde-Tunnel ist der erste Tunnel in Baden-Württemberg, in dem jetzt drei DAB+-Multiplexe empfangbar sind. Es handelt sich um den SWR-Mux im Kanal 8A,
den landesweiten (Kanal 11D) und den Oberbayern/Schwaben-Mux des Bayerischen Rundfunks. Der 760 Meter lange Bau liegt an der B12 bei Isny zwischen Baden-Württemberg und Bayern. Zur Ausstattung gehöre eine gesetzlich geforderte Warnfunktion, die im Gefahrenfall Durchsagen der Behörden ermöglicht. Der SWR sei mit der zuständigen Landesbehörde über die Ausstattung weiterer Tunnel mit dem DAB+-Mux und UKW-Programmen im Gespräch.
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Quelle: Meldung von infosat vom 24.5. | Hintergrund: DAB+ in Baden-Württemberg und Bayern.
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24.5.2019 • Digitalradio: Bundesmux 2 - Information des Gerichts | |
„Das Verfahren betreffend die Zuweisung drahtloser Übertragungskapazitäten (ist) erneut unter Beachtung der Rechtsauffassung des Gerichts durchzuführen“. Das teilt die 1. Kammer des Sächsischen Verwaltungsgerichts Leipzig heute zu ihrem Urteil vom 22. Mai gegen die Vergabe des 2. Bundesmux an Antenne Deutschland mit.
Nach §51a Absatz 3 des Rundfunkstaatsvertrages muss bei mehreren Bewerbungen für eine Plattform ein Verständigungsverfahren der Bewerber durchgeführt werden. Erst danach darf die Vergabe entschieden werden. Das Gericht verlangt allerdings „eine Verständigung sämtlicher Antragsteller“. „Teileinigungen von Bewerbern, die zu einem Hinausdrängen von Mitbewerbern führen“ seien nicht statthaft. Weil Antenne Deutschland erst während des Verständigungsverfahrens von zwei Interessenten gegründet wurde, sei das Unternehmen als neue Bewerberin anzusehen und hätte nicht berücksichtigt werden dürfen.
Das Gericht weist daraufhin, dass die Sprungrevisionen beim Bundesverwaltungsgericht binnen vier Wochen nach Zustellung des Urteils zu erheben wäre.
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Quelle: Presseinfo des VG Leipzig vom 24.5. | Hintergrund: DAB+-Bundesmux 2.
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24.5.2019 • Digitalradio: Bundesmux 2 soll trotz Urteil im Oktober senden | |
Antenne Deutschland will ungeachtet des Leipziger Urteils Anfang Oktober 2019 auf Sendung gehen. Es bleibt auch beim Testlauf im September. So zitiert die Leipziger Volkszeitung Antenne-Geschäftsführer Arnold Stender. Für die Gegenseite begrüßte Geschäftsführer René Laier das Urteil. Er erwartet „schnellstmöglich eine in jeder Hinsicht öffentlich nachvollziehbare Vergabe der Lizenz“.
Laut dem Bericht steht weiter die Behauptung der klagenden DABP im Raum, ihr sein ein Schaden von „reichlich 100 Millionen Euro“ entstanden.
Offen ist zurzeit, ob die beklagten Medienanstalten die nächste Instanz oder gleich das Bundesverwaltungsgericht anrufen oder auf Rechtmittel verzichten. Federführend für den Vorgang ist die sächsische SLM, die jedoch derzeit ohne Chef auskommen muß.
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Quelle: Meldung der LVZ vom 23.5. Presseinfo der DABP vom 24.5. | Hintergrund: DAB+-Bundesmux 2.
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24.5.2019 • Frequenzen: Nur noch wenig Bewegung bei Auktion (3) | |
Die Mutmaßung, dass die laufende Frequenzaktion auf die Spitze getrieben wird, hat sich bewahrheitet: Die Summe der Gebote überschritten gestern in der 405. Bieterrunde die 6 Mrd. Euro. Heute um ca. 10.30 Uhr liegen die Gebote in der 407. Runde bei 6,006 Mrd. Euro.
Die Gebote steigen freilich in immer kleineren Schritten: Seit Wochenbeginn (Runde 365, 5,901 Mrd. Euro) legten die vier bietenden Telekom-Unternehmen nur noch rund 100 Mio. Euro für wenige umkämpfte Frequenzblöcke zu. Die Gebote liegen nur noch im einstelligen Millionenberich über den vorherigen.
Die Bundesnetzagentur auktioniert seit dem 19. März Frequenzen für 5G-Dienste im Bereich 2 und 3,6 GHz unter den Mobilfunkunternehmen Drillisch Netz AG, Telefónica Germany GmbH & Co. OHG, Telekom Deutschland GmbH und die Vodafone GmbH.
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Quelle: Auktionsinfos von Bundesnetzagentur | Hintergrund: Rundfunk und 5G, Digitale Dividenden.
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23.5.2019 • Digitalradio: Rückschlag für DAB+-Bundesmux 2? | |
Möglicherweise muss der zweite nationale DAB+-Multiplex neu ausgeschrieben werden. Laut einer Meldung hat die 1. Kammer des Verwaltungsgerichtes Leipzig die Zuweisungsbescheide an Antenne Deutschland aufgehoben.
Die Richter kritisierten die Zulassung des Konsortium, dass während eines Verständigungsverfahrens von zwei Bewerbern gebildet wurde. Es sei daher als neue Bewerberin anzusehen, die zu dem Zeitpunkt nicht hätte berücksichtigt werden dürfen. Gegen das Urteil kann Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht oder Sprungrevision beim Bundesverwaltungsgericht eingelegt werden.
Erhält das Urteil Rechtskraft, würde das im Rundfunkstaatsvertrag festgelegte Zulassungs-Verfahren ad absurdum geführt. Dort ist ein Verständigungsverfahren ausdrücklich vorgesehen, um das Zusammengehen mehrerer Interessenten zu bewirken. Beim Bundesmux 2 fanden sich Media Broadcast und Absolut Digital zusammen und bekamen letztlich die Zulassung.
Ein Urteil der Kammer zur aufschiebenden Wirkung in dem Rechtsstreit war vom Oberverwaltungsgericht kassiert worden. Infolge dessen kann Antenne Deutschland schon vor einem endgültigen Urteil den Sendebetrieb beginnen.
Das Unternehmen hatte darauf hin einen Testbetrieb für Anfang September und den Beginn des Regelbetriebs im 4. Quartal angekündigt.
Den Rechtsstreit hatte die bei der Zulassung unterlegene DABP GmbH des Leipziger Unternehmers Göpel gegen die SLM als federführende Landesmedienanstalt eingeleitet.
Eine Presseinfo des Gerichts und Stellungnahmen der Verfahrensbeteiligten liegen noch nicht vor.
Nachtrag : §51a des Rundfunkstaatsvertrages beschäftigt sich mit der Zuweisung für Plattformen. Absatz 3 legt fest:
| Kann nicht allen Anträgen auf Zuweisung von Übertragungskapazitäten entsprochen werden, wirkt die zuständige Landesmedienanstalt auf eine Verständigung zwischen den Antragstellern hin.
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Quelle: Meldung von infosat vom 23.5. | Hintergrund: DAB+-Bundesmux 2, Rundfunkstaatsvertrag.
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22.5.2019 • Österreich: DAB+ dominiert Handel mit Radios | |
Dem Sendestart des nationalen DAB+-Angebots in Österreich geht nach Angaben der Medienbehörde RTR ein starkes Interesse der Verbraucher voraus. „Der Anteil von DAB+ Geräten am Radiogerätemarkt lag im ersten Quartal 2019 schon bei über 27 Prozent. Der Verkauf von Geräten ohne DAB+ ging dagegen um 20 Prozent zurück“, zitiert RTR einen Vertreter von MediaMarktSaturn zum österreichischen Gesamtmarkt. In diesem Unternehmen „liegt der Verkaufsanteil von DAB+ Geräten sogar schon bei 45 Prozent“. Ein Vertreter von Conrad gibt sogar „75 bis 80 Prozent der Geräte“ mit DAB+ an.
Der nationale DAB+-Multiplex soll nach Angaben von Radio Maria am „28. Mai ab 15:20“ auf Sendung gehen. Dann werden neun Programme an sieben Sendestandorten für Wien, Graz, Linz und Vorarlberg aufgeschaltet. Die klickbare RTR-Grafik zeigt die Ausbauphasen am 31. März und 22. September 2020. Dann sind im Mobilmodus mehr als 83 und Indoor knapp 63 Prozent der Bevölkerung des Nachbarlandes versorgt.
Ausdrücklich weist RTR auf die besondere Situation im Bereich des Senders Pfänder hin. Im Dreiländereck der Bodenseeregion werden „bis zu 140 Radioprogramme“ gesendet. „Nirgendwo in Europa gibt es in einer Region eine solche Fülle von DAB+ Programmen.“
Infos des Plattformbetreibers ORScomm und des Digitalradio-Vereins Österreich liegen zur Zeit nicht vor.
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Quellen: Newsletter von RTR vom 20.5. | Hintergrund: DAB+ in Österreich national und regional in Wien.
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22.5.2019 • Frankreich: 136 Programmplätze für 17 Regionen belegt | |
Frankreichs Medienbehörde CSA hat jetzt über Zulassungen für weitere lokale und regionale DAB+-Multiplexe entschieden. Insgesamt 136 Privatradios wurden für 17 Versorgungsgebiete zugelassen.
Es handelt sich um Annecy, Annemasse, Avignon, Bayonne, Besançon, Bordeaux, Chambéry, Dijon, Grenoble, La Rochelle, Orléans, Pau, Poitiers, Saint-Etienne, Toulon, Toulouse und Tours ausgewählt. In Toulouse und Bordeaux ist außerdem das Radio France mit Radio France International, in den anderen Regionen mit France Bleu vertreten.
Vor den Veranstaltern steht nun die Aufgabe, innerhalb von zwei Monaten Betreiber für die Sendenetze zu berufen. Der Sendebetrieb kann aus CSA-Sicht 2020 beginnen; vor Ort wird DAB+ dann doppelt soviel Programme bieten wie UKW. Im kommenden Jahr 2020 sollen die Zulassungen nach den Planungen der CSA im Wesentlichen abgeschlossen werden.
In 12 Regionen sind zwischen 20 und 45 DAB+-Programm bereits auf Sendung. Noch im Laufe von 2019 soll DAB+ in den Regionen Bourg-en-Bresse, LeHavre, nates, St.Nazaire und Valenciennes starten. Weitere Startgebiete sind Bourgoin-Jallieu, La Roche, Macon und Tarare. Ausschreibungen für weitere Gebiete laufen bzw. sind 2020 vorgesehen.
Für das 1. Quartal 2020 wird der Start der beiden nationalen Multiplexe in
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CSA-Strategie: DAB+ sendet (grün), aktuelle Zulassungen (hellblau), laufende (dunkelblau) und folgende (rosa) Ausschreibungen. CSA-Grafik klickbar. |
Aussicht gestellt, über die 18 private und sechs Programme von Radio France verbreitet werden.
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Quellen: Presseinfo vom 22.5. und DAB+-Strategie der CSA (2017).
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22.5.2019 • England: BBC testet Radio und Internet mit 5G auf Orkney | |
Auf der schottischen Orkney-Insel Stronsay (350 Einwohner) testet ein Konsortium um Cisco derzeit einen Breitbanddienst mit 5G-Mobilfunk. Die BBC stellt dafür 13 Radioprogramme zur Verfügung.
Radio ist nur eine auf der internetmässig unterversorgten Insel zu testende Anwendung. Laut BBC geht es u.a. um das Monitoring einer Fischfarm, die Steuerung einer Windfarm und touristische Apps. Getestet werde auch, ob das Internet während der Überfahrt auf Inselfähren bereit gestellt werden kann, indem die Position des Schiffes von der Landstation aus mit einem Richtsender verfolgt wird.
Laut BBC erfolgt die Verbreitung „live über das 4G/5G System“. Das deutet auf einen üblichen IPbasierten Datendienst des Mobilfunks. Es handelt sich also zwar um lineare Inhalte, aber augenscheinlich nicht um eine speziell auf den Bedarf des Hörfunks ausgerichtete 5G-Option (die es für den Hörfunk ohnehin nicht gibt).
Gesendet wird im 700 MHz-Band; die Signalverarbeitung erfolge nach dem Prinzip von Software Defined Radio (SDR). Mit Datenraten von 70 Mbit/s im Down- und 20 Mbit/s im Upload liegt das Orkney-Projekt erheblich unterhalb der Anforderungen an die deutschen Telekoms für die Ausstattung der aktuell auktionierten 5G-Frequenzen.
20 Personen stehen Testgeräte mit einer Variante der BBC Sound App zur Verfügung. Von ihnen sind 90 Prozent mit dem mobilen Internet zufrieden, teilt die BBC nach drei Monaten Projektdauer mit. Die Qualität des Radioempfangs beurteilen jedoch nur „mehr als 50 Prozent“ als zufriedenstellend.
Das Projekt wird aus einem Regierungstopf für internetmässig unterversorgte ländliche Regionen Englands teilfinanziert.
Anmerkung : Der Begriff broadcast wird im Englischen für die terrestrische Programmverbreitung insgesamt angewendet - unabhängig vom Sendeverfahren. Aus technischer Sicht ist zwischen dem üblichen 4G/5G-Datenfunk und speziellen Rundfunk-Anwendungen (5G Broadcast wie z.B. das Projekt 5G Today) zu differenzieren. In gleicher Weise steht radio im Englischen für jegliche drahtlose Kommunikation (deutsch: Funk). Der Hörfunk (im Deutschen populär Radio) ist davon eine Anwendung von vielen.
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Quellen: broadbandtvnews am 15.5.2019 und 26.2.2019; BBC am 12.4.2019, 2.11.2018, 16.10.2018 | Hintergrund: TV und 5G.
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21.5.2019 • Digitalradio: Uneinheitliche Entwicklung in Bundesländern | |
Das Digitalradio Büro Deutschland meldet sich heute mit einer Bestandsaufnahme in Sachen DAB+ zu Wort. „DAB+ ist der digitale Nachfolger des in die Jahre gekommenen UKW und bietet rauschfreien, klaren Klang, egal ob zu Hause oder unterwegs“, heißt es dort. Rund 250 Programmanbieter haben sich für DAB+ entschieden und sind in regional unterschiedlichem Umfang zu hören. Mitgeteilt werden u.a. Vorbereitungen für regionale Muxe in Thüringen, ein lokales Bouquet in Erfurt, größere regionale Multiplexe in Sachsen und einen Small Scale Test im Saarland.
Die Situation in den Bundesländern macht das Gefälle bei der Versorgung mit Privatsendern deutlich. So sind Privatradios für Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Thüringen allenfalls in der Diskussion. In NRW wurden - nach jahrelangem Boykott - immerhin Frequenzen beantragt.
Eine Vorbildrolle mit Privatradios auf DAB+ hat hingegen Bayern, wo bis 2020 alle Privatradios im digitalen Simulcast senden sollen. Berlin hat mit 69 Wellen das umfangreichste Programmangebot. Aber auch Hamburg und Bremen sind gut mit DAB+-Privatradios versorgt.
Die ARD-Anstalten haben den digitalterrestrischen Hörfunk seit rund 20 Jahren unterstützt. Heute sind sie mit allen Wellen, einschließlich etlicher nur digital verbreiteter Sender, bei DAB+ vertreten. Seit 2011 hat der erste nationale Multiplex von Deutschlandradio und Privatradios DAB+ vorangebracht. Mit dem zweiten Bundesmux werden ab dem 4. Quartal bis zu 29 Programme bundesweit auf Sendung sein.
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Quelle: Presseinfo des Digitalradio Büro vom 20.5. | Hintergrund: DAB+.
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21.5.2019 • Polen: Ausschreibungsrunden für Privatradios beginnen | |
Die polnische Medienbehörde KRRiT beginnt die erste von vier Ausschreibungen für insgesamt 34 regionale DAB+-Multiplexe. Zunächst geht es um sieben Gebiete einschließlich der Hauptstadt Warschau. Im 4. Quartal sollen weitere neun Multiplexe einschließlich eines zweiten Hauptstadt-Muxes folgen. 2020 sind zwei Ausschreibungen für acht bzw. zehn Regionen angekündigt.
Das öffentlich-rechtliche Polskie Radio begann 2013 mit dem Aufbau von DAB+-Netzen. Heute werden acht überregionale (davon vier exklusiv digitale) und ein bis zwei lokale Programme in 17 Regionen für 54 Prozent der Bevölkerung (siehe klickbare Grafik von Polskie Radio) gesendet. Seit April 2019 sendet ein Mux mit Privatradios in der Hafenstadt Gdansk.
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Quellen: Info von Polskie Radio vom 17.5., Meldung von telopolis.pl vom 20.5. | Hintergrund: DAB+ in Polen (Polskie Radio).
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21.5.2019 • Österreich: Nationaler Mux in den Startlöchern | |
Es bleibt beim Start des nationalen DAB+-Multiplexes in Österreich am 28. Mai. Das geht aus einer Mitteilung von Radio Arabella hervor. Der Österreich-Ableger des Münchener Radioveranstalters bestätigt den Termin und seine Teilnahme mit dem Programm Arabella Relax. Unter dieser Bezeichnung hatte Arabella Österreich bisher ein Webradio geführt.
Der Netzbetreiber ORS und der Verein Digitalradio Österreich haben seit Bekanntgabe des 28. Mai im Januar nicht mehr von sich hören lassen. Als teilnehmende Programme wurden seinerzeit neben dem Arabella-Ableger Klassik Radio, Radio Energy, Radio 88.6, Rock Antenne, jö.live (Arbeitstitel: Radio Maxima), Technikum One, Radio Maria und ERF Plus genannt. Einige Programme senden bereits im Wiener Mux und sollen dort ersetzt werden.
Technische Tests Ende April am Standort Pfänder begonnen und werden inzwischen auch aus Graz gemeldet.
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Quelle: Meldung von Radio Arabella vom 15.5. | Hintergrund: DAB+ in Österreich national und regional in Wien.
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20.5.2019 • England: Digitalaudio erreicht neuen Rekord | |
In England wird Radio zuhause jetzt mehr aus digitalen als aus analogen Quellen gehört. So fasst Ford Ennals, CEO von Digital Radio UK, die Bilanz des Radiokonsums in England für das 1. Quartal 2019 zusammen.
Der Digitalanteil erreicht jetzt 56,4 (2017: 50,9) Prozent. Plus 5,5 Prozent bedeuten den höchsten Anstieg seit Beginn der Erhebungen des Rajar-Institutes. Auf DAB entfallen jetzt 40,4 Prozent des gesamten bzw. 71,6 Prozent des digitalen Radiokonsums. Für IP sind es 11 Prozent des gesamten bzw. 19,5 Prozent des digitalen Radiokonsums. Was Lokalsender betrifft, entfallen 40 Prozent der Hörzeit auf digitale Quellen; bei nationalen Sendern sind es im Schnitt 65 und bezogen auf die Privatradios 83 Prozent. Diese Entwicklung wird „angetrieben durch das immer stärker werdende Angebot an digitalen Inhalten sowie die Verbreitung von DAB-Digitalradios in Autos und IP-fähigen Geräten in Privathaushalten“, kommentiert Digital Radio UK.
Englands Digitalministerin Margot James sieht Radio auf der Insel „in einer goldenen Innovationsperiode“. Sie kündigt eine Überprüfung des Digitalradios an, „um eine gemeinsame Vision für eine lebendige und nachhaltige Zukunft für das Hören auf digitalen Plattformen zu entwickeln“.
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Quelle: Presseinfo von Digital Radio UK 5/2019.
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20.5.2019 • Frequenzen: Nur noch wenig Bewegung bei Auktion (2) | |
Nach neun Wochen Laufzeit geht die Frequenzauktion mit einer Gebotsumme von 5,901 Mrd. Euro aus der 365. Bieterrunde in die neue Woche. Nur wenige der rund 40 Frequenzblöcke für künftige 5G-Dienste sind zwischen den vier Mobilfunkunternehmen noch umstritten. Seit dem 9. Mai (Runde 300, 5,676 Mrd. Euro) wurde die Gebotssumme um „nur“ 225 Mio. Euro erhöht.
Wie es scheint setzt der Bund bzw. die Bundesnetzagentur als Veranstalter der Auktion alles daran, die 6 Mrd. Euro-Grenze zu überschreiten, um sich mit dieser Aufstockung der Bundeskasse brüsten zu können. Letztlich werden die Kunden der Telekoms die Zeche über ihre Mobilfunkrechnungen bezahlen. Es handelt sich um die dritte Auktion seit 2010, durch die der Mobilfunk seinen Vorrat an Frequenzen erweitern kann.
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Quelle: Auktionsinfos von Bundesnetzagentur | Hintergrund: Rundfunk und 5G, Digitale Dividenden, Auktion 2015.
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20.5.2019 • DVB-T2 HD: Umschaltungen am 22. Mai in Ost-Niedersachsen | |
Am kommenden Mittwoch (22. Mai) wird die terrestrische TV-Verbreitung an den Sendeanlagen für die Lüneburger Heide und das Wendland von DVB-T auf DVB-T2 HD umgeschaltet. Die Multiplexe der ARD und des NDR kommen dann von den Standorten Dannenberg und Uelzen-Stadt (statt Uelzen-Sprakensehl). Vom Standort Visselhövede werden zusätzlich der ZDF-Mux verbreitet. Per Antenne werden dort bis zu 16 öffentlich-rechtliche HDTV-Programme statt 12 Programme in SD-Auflösung empfangen. Das kostenpflichtige FreenetTV der Privatsender wird dort nicht angeboten.
Diese Aufschaltungen sollten eigentlich den Schlußpunkt hinter der Umstieg von DVB-T auf DVB-T2 HD in Deutschland setzen. Jedoch ist derzeit noch nicht klar, wann der letzte DVB-T Standort Alfeld auf DVB-T2 HD wechselt. Dort gibt es jedoch zwei Änderungen: Am 22. Mai wird der DVB-T Mux des ZDF abgeschaltet und der ARD-Mux wechselt auf den Kanal 27, weil der bisherige Kanal 59 an den Mobilfunk abgegeben werden muss. Am Standort Alfeld „sind vor einer DVB-T2 Einschaltung noch Umbauten bei den Antennen erforderlich, u. a. um Antennenbelegungsfläche für eine DAB+ Abstrahlung zu generieren“, so der NDR. Wie lange das dauern kann, ist nicht bekannt.
Im Zusammenhang mit der Abgabe von Frequenzen an den Mobilfunk aufgrund der Digitalen Dividende 2 stehen weitere Frequenzwechsel im NDR-Bereich am |
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Die klickbare Karte zeigt den Ausbau im Mai 2019. |
26. Juni, 6. November und 4. Dezember bevor.
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Quelle: Technikinfo des NDR vom 8.5. | Hintergrund: DVB-T2 HD in Niedersachsen, Änderungen.
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18.5.2019 • Digitalradio: WDR erhöht Sendeleistung von Nordhelle | |
Der WDR hat am 16. Mai die Sendeleistung seines DAB+-Paketes am Standort Nordhelle von 1,5 auf 10 kW erhöht. Dies bringe den Zuhörern im Sauerland, besonders im Raum Herscheid, Attendorn und Meinerzhagen einen erheblich besseren Empfang.
Es handele sich „die erste einer Reihe von Maßnahmen, um den Empfang unserer Radiowellen in NRW über DAB+ zu verbessern“, wird WDR-Chefingenieur Dr. Oliver Werner zitiert. „Im Laufe des Jahres und im nächsten Jahr wird die DAB+-Versorgung in NRW sukzessive ausgebaut“, heißt es weiter.
Die Leistungserhöhung für Nordhelle und drei weitere Standorte (Aachen, Kleve, Ederkopf) und Neuaufschaltungen (Hochsauerland, Höxter, Hallenberg, Warburg) waren bereits für 2018 angekündigt worden. Mitte 2018 hatte der WDR 31 Sendeanlagen ausgeschrieben, die z.T auch Ersatzinvestitionen für die 2011 in Betrieb genommenen 22 Sendeanlagen sind. Seit dem Start von DAB+ 2011 hat der WDR sein DAB+-Sendenetz nicht ausgebaut. Im März wurde gemeldet, der WDR plane 15 neue Sendeanlagen.
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Quelle: Presseinfo des WDR vom 17.5. | Hintergrund: DAB+ in NRW.
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16.5.2019 • Digitalradio: Neun Radios wollen in den Saarland-Mux | |
Wie vor 1 1/2 Jahren bei der Interessenbekundung ist auch das Feedback auf die Ausschreibung überraschend hoch. Von Radioprogrammen liegen neun Bewerbungen vor, teilt teilt die Medienanstalt des Saarlandes nach Ende der Bewerbungsfrist mit. Es handele sich um
• | BigFM Saarland (BigFM) |
• | kuschel.fm (RMN Radio) |
• | Cityradio Saarland (Funkhaus Saarland) |
• | Kraftpaket - Das Radio (Wilfried Eckel) |
• | krix.fm (Krix.fm UG) |
Als Plattform-Betreiber haben sich beworben: |
• | Saarfunk 1, Saarfunk 2 (Medien Saarland GmbH) |
• | Divicon Media Holding |
• | Radio Salü und Classic Rock Radio (Radio Salü) |
• | Media Broadcast |
Die Medienanstalt will nun die Bewerbungsunterlagen auf Vollständigkeit und Erfüllung der Voraussetzungen prüfen und ein Verständigungsgespräch mit den verbleibenden Bewerbern durchführen.
„Wenn zwischen den Antragstellerinnen keine Verständigung erzielt werden kann, trifft der Medienrat eine Auswahlentscheidung, bei der die Sicherung der Meinungsvielfalt im Saarland zentrales Kriterium ist.“ Mit der Vergabe-Entscheidung sei für den 12. September zu rechnen.
Von den Bewerbern sendet nur Radio Salü bisher in DAB+; das Lokalradio ist seit 2012 mit den Programmen des Saarländischen Rundfunks zu empfangen. Wilfried Eckel hat für sein Programm zwar eine Zulassung, nun könnte die Zuweisung der Sendekapazität folgen.
Zu den Besonderheiten der am 16. April veröffentlichten Ausschreibung gehört eine spät veröffentlichte Korrektur. Demzufolge waren alle Hinweise auf den Sendenetzbetrieb durch Media Broadcast (die mit der „telekommunikationsrechtlichen Zuteilung der BNetzA“ begründet wurde) aus der Ausschreibung zu entfernen.
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Quelle: Presseinfo der LM Saar vom 16.5. | Hintergrund: DAB+ im Saarland.
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15.5.2019 • Digitalradio: NDR-Mux auf Rügen besser empfangbar | |
Der NDR nimmt morgen den Sendestandort Garz auf Rügen in Betrieb. Gesendet wird von dort mit 5 kW Leistung im Kanal 8B.
Damit wird der Empfang des DAB+-Multiplexes innerhalb von Gebäuden in der Region zwischen Samtens, Gingst, Trent, Altenkirchen, Sagard, Binz, Sellin und Göhren gewährleistet, teilt der NDR mit. Mit Ausnahme des Nationalparks Jasmund sei der mobile Empfang nun auf der ganzen Urlaubsinsel möglich.
In Mecklenburg-Vorpommern hatte der NDR dieses Jahr bereits Sender in Ahrenshoop und Greifswald aufgeschaltet (siehe klickabre NDR-Karte). Im 2. Halbjahr soll ein Standort für die Müritzregion folgen.
Vor wenigen Tagen schaltete der NDR seinen DAB+-Mux für Husum auf. Bis zur Jahresmitte sind neue Sendestandorte für Stade/Buxtehude, Bremerhaven und die Inseln Sylt, Föhr und Amrum vorgesehen.
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Quelle: Presseinfo des NDR vom 15.5. | Hintergrund: DAB+ in Mecklenburg-Vorpommern.
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15.5.2019 • UKW: D-Radio schaltet analog an weiteren Standorten ab | |
Deutschlandradio setzt die Abschaltungen seiner UKW-Ausstrahlungen fort, meldet Infosat. Am 1. Juli soll das an den Senderstandorten Amberg und Kempten (Ausnahme: Deutschlandfunk Amberg) geschehen. In beiden Gebieten sind bereits jetzt alle vier Programme der Anstalt (Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur, Deutschlandfunk Nova, Dokumente & Debatten) digital über DAB+ zu hören. In Füssen soll die parallele UKW-Verbreitung zeitgleich mit der dortigen Aufschaltung des Bundesmux am 1. September vollzogen werden. Zur Vorbereitung der UKW-Abschaltungen wird Deutschlandradio in Amberg, Füssen und Kempten gemeinsam mit Fachleuten Informationsveranstaltungen durchführen.
2018 hatte Deutschlandradio an den Senderstandorten Helgoland und Mittenwald zeitgleich mit der Aufschaltung des Bundesmuxes auf die UKW-Verbreitung verzichtet. Ein Grund für diese Strategie ist, dass Deutschlandradio seinen nationalen Verbreitungsauftrag mit UKW nicht erfüllen kann, weil vielerorts nur ein oder zwei Programme der Anstalt so gesendet werden können. DAB+ hingegen ermöglicht die nationale Verbreitung aller Programme. Zudem kommt die Anstalt den Sparauflagen der KEF nach, weil die Verbreitung über DAB+ um 1/3 wirtschaftlicher ist als über UKW. Auch das private Klassikradio setzt bereits seit 2015 für seine Verbreitung außerhalb der Ballungsräume auf den DAB+-Bundesmux.
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Quelle: Meldung von infosat.de vom 15.5. | Hintergrund: DAB+ in Bayern und bundesweit.
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15.5.2019 • Schweiz: Neue Plattform mit ungewöhnlichem Konzept | |
Die Eidgenössische Kommunikationskommission ComCom hat eine zweite Funkkonzession für DAB+ in der französischsprachigen Schweiz erteilt. Die in Gründung befindliche Dabcom AG setzte sich mit einem außergewöhnlichen Konzept durch.
Dabcom will sechs Plätze mit „Unternehmensradios“ belegen, „die auf die Promotion eines Unternehmens und dessen Produkte und Dienstleistungen ausgerichtet sind“. Über die weiteren 12 Plätze ist ein breites Angebot mit Information, Kultur, Bildung und Unterhaltung - prioritär von Anbietern aus der Romandie - zu sichern. Ein Platz soll für Veranstaltungsradios vorgehalten werden.
Teilhaber der Dabcom AG sind das Internetunternehmen IP Worldcom SA und die Digris AG. Digris betreibt seit 2014 lokale Sendenetze in der Schweiz nach dem Small Scale-Prinzip. Die Versorgung soll Ende 2024 das Sprachgebiet umfassen.
In der Schweiz soll UKW spätestens Ende 2024 außer Dienst gestellt werden; die Bekanntgabe des Termins wird für Ende August erwartet. Bereits jetzt werden im Nachbarland mehr als 100 Programme national, regional oder lokal mit DAB+ verbreitet.
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Quelle: Presseinfo der ComCom vom 14.5.
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13.5.2019 • Digitalradio: Politik muss Rahmen schaffen | |
In der Debatte um die Zukunft der Radioverbreitung scheint einigen Beteiligten jedes Mittel recht. Die Staatsministerin im Kanzleramt Dorothee Bär (CSU) habe kürzlich auf einer Fachveranstaltung berichtet, man habe ihr mit der „medialen Vernichtung“ gedroht, wenn DAB+ als als künftiger digitalterrestrischer Radiostandard in der Koalitionsvereinbarung verankert würde. Das merkt der Kölner Anwalt und Berater Helmut G. Bauer in einer 14seitigen aktuellen Bestandsaufnahme zur Debatte um die Zukunft des digital-terrestrischen Hörfunks an.
Der „Glaubenskrieg“ zwischen DAB+ und 5G sei nur durch eine politische Entscheidung lösbar, die im Sinne von Radioveranstaltern und Hörern für Planungssicherheit sorge. Bauer fordert daher Bund und Länder auf, „sich nicht nur zu DAB+ zu bekennen, sondern auch die notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen“. Neben der EU-Vorgabe für Hybridtuner in Autoradios und der geplanten TKG-Novelle müsse aber auch über die weitere Verwendung von UKW-Frequenzen entschieden werden, die zugunsten von DAB+ aufgegeben werden. Deutschlandradio hat bereits erste UKW-Sender durch DAB+ ersetzt.
Bei DAB+ bestimmen die Radioveranstalter durch ihre Finanzierung über den Netzausbau, so Bauer. 5G beschreibt er als Plattform, wo hingegen „der Mobilfunk im Rahmen der Vorgaben der Bundesnetzagentur die Regeln festlegt und den Netzaufbau finanziert. ( ... ) Interessen von Hörfunkveranstaltern spielen dabei keine Rolle.“ 5G-Befürworter lehnten DAB+ komplett ab, „in dem sie unerfüllbare Bedingungen formulieren, unter denen sie sich an DAB+ beteiligen würden.“ Erst wenn diese erfüllt würden, sollte DAB+ überhaupt Netze ausbauen dürfen. Bauer ergänzt: „5G Broadcast (wie in Bayern im Test; dehnmedia) ist keine Alternative für den Hörfunk“.
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Quelle: „DAB+ oder 5G? Die digitale terrestrische Zukunft des Hörfunks“ von Helmut G. Bauer, 9.5. (Download).
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13.5.2019 • Unterhaltungselektronik: CI+ 2.0 steigt auf USB um | |
Das britische Testinstitut Eurofins Digital testet seit einem Jahr neue Endgeräte sowie Produkte für die Programmanbieter und Sendetechnik für den Zugangsstandard CI+ 1.4. Jetzt bereiten Sony, Samsung, TP Vision, Panasonic, Neotion und SMiT - die Partner der CI Plus-Trusts - die Einführung der Version 2.0 vor. Eurofins Digital ist dafür exklusiver Test-Partner des CI+-Trusts.
CI+ 2.0 unterstützt erstmals USB als Schnittstelle zu Endgeräten. Daher kann auf die deutlich überalterte 1993 eingeführte PCMCIA-Schnittstelle (Auch PC-Card genannt) verzichtet werden. Zahlreiche PayTV-Anbieter nutzen CI+ in Kombination mit ihren Zugangskarten. Auch FreenetTV setzt CI+ für sein kostenpflichtiges DVB-T2 HD-Paket ein. Die Technik ist in vielen Settopboxen und wenigen Fernsehern auch integriert, so dass Ansteck-Module überflüssig sind.
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Quelle: Presseinfo von Eurofins vom 13.5.
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10.5.2019 • DVB-T2 HD: Kanalwechsel bei Westsachsen TV am 17. Juni | |
„Am 17. Juni 2019 werden die DVB-T Sender in Plauen und Auerbach von Kanal E51 auf Kanal E23 entsprechend den Vorgaben der BNetzA umgestellt.“ Das kündigt der Programmveranstalter auf seiner Website an. Eine Umstellung auf DVB-T2 erfolgt nicht.
Der Kanal 51 fällt im Zuge der Digitalen Dividende dem Mobilfunk zu und muss daher von dem TV-Sender freigegeben werden. Das war u.a. für Mitte Oktober 2018 angekündigt worden. Im Dezember 2018 hieß es, die Maßnahme werde Anfang 2019 durchgeführt. Technikdienstleister ist die sächsische Firma Mugler AG.
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Quelle: Website von WestsachsenTV | Hintergrund: DVB-T2 HD in Sachsen, Änderungen.
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9.5.2019 • Digitalradio: NDR-Mux schaltet in Husum auf | |
Der Norddeutsche Rundfunk hat seinen Multiplex heute am Standort Husum im Kanal 12B aufgeschaltet. Gesendet wird von dort für die Region zwischen Bredstedt und Langenhorn. Der Empfang ist auch auf den Halligen Süderoog, Hooge, Langeneß, Oland, Gröde, Habel, Hamburger Hallig und Nordstrandischmoor möglich.
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Quelle: Presseinfo des NDR vom 9.5. | Hintergrund: DAB+ in Schleswig-Holstein.
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9.5.2019 • Digitalradio: Neue Werbekampagne beginnt | |
Der Verein Digitalradio Deutschland kündigt eine bundesweite Werbekampagne für DAB+ vom 13. bis 24. Mai an. Neben Anzeigen, TV- und Radiospots und Werbung in sozialen Medien gibt es auch Schulungen für Mitarbeiter des Handels und Regalbranding im einheitlichen Design.
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Quelle: Presseinfo des Verein Digitalradio vom 9.5. | Hintergrund: DAB+.
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9.5.2019 • Terrestrik: 5G Today startet offiziell | |
Heute wurde das Testfeld für das 5G Broadcast-Projekt 5G Today offiziell in Betrieb genommen. In München und Südbayern wird damit erstmalig die
Verbreitung von TV-Programmen mit Mobilfunktechnik und über Rundfunkfrequenzen nach dem Prinzip Highpower-Hightower erprobt. Mit der Technik FeMBMS ist es erstmals möglich, Programme in großen Funkzellen und im Gleichwellenbetrieb zu verbreiten. Die Sendungen werden von den Standorten Ismaning und Wendelstein mit je 100 kW Leistung ausgestrahlt (siehe klickbare IRT-Karte).
Einen virtuellen Startknopf betätigte der Chef der Staatskanzlei Bayerns. Das Institut für Rundfunktechnik, die Forschungseinrichtung von ARD, ZDF ORF und SRG) koordiniert das Projekt und entwickelt einen prototypischen Empfänger. Beteiligt
auch der Bayerische Rundfunk und die Firmen Kathrein, Rohde & Schwarz und Telefónica.
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Quelle: Presseinfo des IRT vom 9.5. | Hintergrund: Projekt 5G Today, Digitale Dividenden, Auktion 2015.
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9.5.2019 • Frequenzen: Nur noch wenig Bewegung bei Auktion (1) | |
Bei der am 19. März begonnenen Versteigerung von rund 40 Frequenzpaketen in den Bereichen 2 und 3,6 GHz für die 5. Generation der Mobilfunktechnik („5G“) gibt es nur noch wenig Bewegung. Die vier zugelassenen Unternehmen Telekom, Vodafone, Telefonica und Drillisch haben in Runde 300 zusammen 5,676 Mrd. Euro geboten. Der Auktionserlös fließt in die Bundeskasse.
Die Gebote hatten sich von Runde 100 bis Runde 200 von 2,039 auf 5,321 Mrd. Euro mehr als verdoppelt. Bis zur Runde 250 kamen 245 Mio. Euro hinzu und bis Runde 300 nur noch 110 Mio. Euro. Die Auktion scheint also beinahe zum Stehen gekommen.
Die vorherige Versteigerung von Ressourcen an den Mobilfunk im Juni 2015 endete nach nur 16 Tagen und 181 Runden mit einem Gesamterlös von 5,1 Mrd. Euro. Auf das bis dahin vom Fernsehen genutzte 700 MHz-Band (TV-Kanäle 49 bis 60, „Digitale Dividende 2“) entfielen rund 1 Mrd. Euro. Fünf Jahre zuvor hatte das 800 MHz-Band (Kanäle 60 bis 69, „Digitale Dividende 1“) 3,58 Mrd. Euro der gesamtem Bietersumme von 4,38 Mrd. Euro erbracht.
Schon damals meldete der Industrieverband Bitkom übrigens euphorisch: „Flächendeckende Breitband-Versorgung rückt näher“. Mal sehen, was von dort 2019 und angesichts der aktuellen Debatten um Funklöcher und die Breitbrandversorgung in der Fläche verlautet.
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Quelle: Auktionsinfos von Bundesnetzagentur vom 8.5. | Hintergrund: Rundfunk und 5G, Digitale Dividenden, Auktion 2015.
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9.5.2019 • Digitalradio: Änderungen bei Geräten mit Frontier-Chips | |
Derzeit haben zahlreiche Geräte Probleme beim Empfang von Webradio-Sendern und Podcasts. Davon sind zahlreiche DAB+-/Webradios betroffen, in denen Chips der Herstellers Frontier verbaut sind und der Webradiodienst von Frontier integriert ist. Betroffen sind u.a. Produkte von Sangean und Technisat, so diese Hersteller. Dazu teilt Frontier mit, dass zum 7. Mai ein Wechsel des Datenbank-Providers erfolgte. Dies wurde nach der Mitteilung des bisherigen Anbieters nötig, seine Leistung binnen einer Woche ab dem 6. Mai einzustellen.
Wie es weiter heißt, wurden die Empfangsgeräte neu konfiguriert. Es könne aber im Einzelfall mehrere Stunden dauern, bis die neue Datenquelle erkannt wird. Ältere Geräte müssten dafür möglicherweise aus- und wieder eingeschaltet werden. Auch sei nicht ausgeschlossen, dass in der neuen Senderdatenbank einige Programme fehlen. Frontier bittet in dem Fall um Rückmeldung über seinen Online-Support und will das fehlende Angebot innerhalb von zwei Werktagen ergänzen. Favoritenlisten gibt es offenbar nicht mehr; Frontier rät zur Nutzung der „zuletzt gehört“-Funktion.
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Quelle: Infos von Frontier vom 7.5.
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8.5.2019 • DVB-T2 HD: Umschaltungen am 22. Mai in Ost-Niedersachsen | |
Der Umstieg von DVB-T auf DVB-T2 HD geht seinem Ende entgegen. Planmässig erfolgt am 22. Mai der Ausbau mit den Multiplexen der ARD und des NDR für die Lüneburger Heide und das Wendland. Beide Multiplexe kommen künftig von den Sendestandorten Dannenberg und Uelzen-Stadt (statt Uelzen-Sprakensehl). Von Visselhövede aus wird außerdem der ZDF-Multiplex gesendet. In der Region wird das kostenpflichtige Paket FreenetTV nicht angeboten.
An den genannten Sendeanlagen wird DVB-T zugleich abgeschaltet. Einzige Ausnahme in Niedersachsen ist der Sendestandort Alfeld, wo nur das ZDF abschaltet. Die Multiplexe von ARD und NDR senden von dort b.a.W. in DVB-T. Allerdings muss die ARD den Kanal 59 am 22. Mai räumen und wechselt auf den Kanal 27. Das teilt der NDR auf Anfrage von dehnmedia mit. Zur Perspektive von Alfeld für ARD und NDR heißt es: Dort „sind vor einer DVB-T2 Einschaltung noch Umbauten bei den Antennen erforderlich, u. a. um Antennenbelegungsfläche für eine DAB+ Abstrahlung zu generieren“.
Ganz zuende sind die sendetechnischen Maßnahmen in den NDR-Bundesländern mit der bisher für das 3. Quartal vermuteten Umschaltung der ARD-Muxe in Alfeld ohnehin nicht: Am 26. Juni, 6. November und 4. Dezember stehen für den NDR-Mux Kanalwechsel an einigen Standorten bevor.
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Quelle: Technikinfo des NDR vom 8.5. | Hintergrund: DVB-T2 HD in Niedersachsen, Änderungen.
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7.5.2019 • Digitalradio: Bundesmux kommt jetzt auch vom Pfänder | |
Media Broadcast hat heute den Sender Pfänder (Österreich) für den nationalen DAB+-Mux in Betrieb genommen. Mit der ersten Maßnahme der Ausbauplanung für 2019
wird der Inhaus-Empfang des Blocks 5C in den Regionen Allgäu, östlicher Bodensee und Lindau verbessert. Bis Jahresende soll das Sendenetz von jetzt 124 auf 137 Standorte ausgebaut werden. Die Reichweite liegt dann laut Media Broadcast bei 85 Prozent der Bevölkerung bzw. 99 Prozent der Autobahnen.
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Quelle: Presseinfo von Media Broadcast vom 7.5. | Hintergrund: DAB+ in Baden-Württemberg.
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6.5.2019 • Digitalradio: Neue Radio-Marke | |
Unter der Marke Forst werden ab sofort DAB+-Radios angeboten. Erstes Produkt ist das Heimradio Dabio 5 mit Schwarzweiß-Display. Es ist ab sofort für rund 100 Euro (UVP) im Handel erhältlich. Forst ist eine Marke der Polytron-Vertriebs GmbH, Bad Wildbad; das Unternehmen ist durch seine Produkte für Rundfunk-Verteilanlagen bekannt.
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Quelle: Meldung von MABB vom 2.5. | Hintergrund: DAB+-Radios.
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2.5.2019 • Digitalradio: MABB schreibt zwei Programmplätze aus | |
Die Medienanstalt MABB hat jetzt wie angekündigt zwei Programmplätze im Berliner DAB+-Multiplex (Kanal 7B) ausgeschrieben. Es handelt sich um die Nachfolge der Programme MegaRadio SNA und PureFM.
Sollte das Insolvenzverfahren gegen PureFM das erfordern, wird die Medienanstalt die Ausschreibung eines Programmplatzes aufheben. Sollten Bewerber aus dem Zweiländer-Mux (K 12D) in den Berliner Kanal wechseln wollen und dort den Zuschlag erhalten, werden zugleich die im K 12D frei werdenden Plätze ausgeschrieben. Die Zuweisungen werden für maximal sieben Jahre in Aussicht gestellt. Die Ausschreibungsfrist endet am 28. Juni.
Nachtrag : Auf die Ausschreibungen von 2017 und Anfang 2018 waren Zuweisungen an 31 Programme vergeben worden. Offenbar war der Andrang für Berlin größer als die Kapazitäten, so dass einige Bewerber auf den Berlin-Brandenburg-Mux (Kanal 12D) ausgewichen sind. Einigen Anbietern könnte die preiswertere Verbreitung vom Alexanderplatz (Kanal 7B) und ausreichen sie würden dorthin wechseln. Das erklärt die von der MABB beschlossene Nachfolge-Ausschreibung.
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Quelle: Presseinfo der MABB vom 2.5. | Hintergrund: DAB+ in Berlin.
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2.5.2019 • Digitalradio: 90.vier offiziell in der Bremer Luft | |
Das niedersächsische UKW-Regionalradio 90.vier wird ab morgen offiziell per DAB+ im Bremer DAB+-Multiplex (Kanal 7D) ausgestrahlt. Das bestätigt der Plattformbetreiber Media Broadcast. Damit können rund 1,2 Mio. Einwohner im Einzugsbereich der Sender Bremen Walle und BHV-Schiffdorf laut dem Unternehmen 33 öffentlich-rechtliche und private Programme mittels DAB+ zu empfangen.
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Quelle: Presseinfo von Media Broadcast vom 2.5. | Hintergrund: DAB+ in Bremen.
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2.5.2019 • Rundfunkbeitrag: Sendeanstalten melden plus 2,5 Prozent an | |
Die Bundesländer haben seit 2009 eine Anpassung des Rundfunkbeitrags verhindert und die ARD-Anstalten, das ZDF und Deutschlandradio zu teils empfindlichen Sparmaßnahmen mit Auswirkungen auf das Programm gezwungen. Jetzt haben die Anstalten einen vergleichsweise bescheidenen Teuerungsausgleich angemeldet. „Wenn nicht auskömmlich finanziert werde, werde das Auswirkungen auf das aktuelle Programm haben“, wiederholt Deutschlandradio die Einschätzung aller Anstalten.
Bei ihren Budgetanmeldungen für die Beitragsperiode 2021 bis 2024 gehen alle Rundfunkanstalten von „branchenspezifischen Teuerungsraten“ um 2,49 Prozent für den Programmaufwand aus. Beim Personal wird mit einer linearen Steigerung von 2,5 Prozent pro Jahr kalkuliert. „Diese Annahme liegt deutlich unter den Tarifsteigerungen beim öffentlichen Dienst“, heißt es fast wortgleich bei ZDF und ARD. Einsparungen werden zudem durch umfangreiche Personalmassnahmen erreicht: Bis Ende 2020 werden beim ZDF 562 Vollzeitstellen abgebaut sein. Bei der ARD sind es bis 2020 4.800 (19 Prozent) Stellen. Bis 2024 stehen weitere 390 Jobs auf der Streichliste.
Die ARD ergänzt ausdrücklich, dass die neun Anstalten „für die Herausforderungen der Digitalisierung“ keine gesonderten Mittel beantragt. „Neue digitale Produkte werden ohne zusätzlichen Aufwand, ausschließlich durch Umschichtungen bewältigt.“
Aus den Anmeldungen könne nicht auf die künftige Beitragshöhe geschlossen werden, so das ZDF. Dort reichen die derzeit 17,50 Euro pro Monat reichten schon jetzt nicht aus und werden mit angesparten Mitteln aufgefüllt, teilt das ZDF mit. Auch sei nicht absehbar, wie sich die Beitragsfreistellung von Zweitwohnungen auf die Einnahmen auswirken wird.
Ein weiterer Hintergrund ist das jetzt beginnende Verfahren: Die KEF wird in den Anmeldungen Streichungen vornehmen und dann die Höhe des Rundfunkbeitrags vorschlagen. Die endgültige Höhe der monatlichen Verpflichtung ab 2021 legen die Bundesländer im Rundfunkbeitrags-Staatsvertrag fest.
Die seit 2009 von den 16 Bundesländern praktizierte Austrockung der Rundfunkanstalten wirkt sich längst auf die Programminhalte aus. Die Landesregierungen waren bisher nicht in der Lage, sich über ein künftiges Verfahren zur Festlegung der Beitragshöhe und eine Reform des Programmauftrages zu einigen.
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Quelle: Presseinfos von ARD, ZDF, D-Radio vom 2.5. | Hintergrund: Rundfunkbeitrag.
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2.5.2019 • Digitalradio: Radio Germany One sendet in Berlin | |
Entgegen anderen Meldungen des Tages wurde das englischsprachige Radio Germany One statt gestern nun heute im Berliner Privatmux (Kanal 7B) aufgeschaltet.
Die Verwirrung ist offenbar der Strategie des Veranstalters The Radio Group geschuldet, das neue Programm „ohne große Promotion und mit überschaubarem Programmaufwand“ auf Sendung zu bringen, wie Geschäftsführer Stephan Schwenk in einem Interview erklärte. Man beabsichtige, das Programm „auch in weiteren Großstädten deutschlandweit über DAB+ zu verbreiten“. Jedoch wolle man „langsam wachsen und nicht um jeden Preis eine kurzfristige Flächendeckung anstreben“. Auch redaktionell scheint eher Sparflamme angesagt: Drei native Speakers produzieren das Gros der Sendungen zunächst nicht live in Frankfurt/Main. Ein späterer Umzug der Redaktion nach Berlin sei geplant.
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Quelle: Eigene Recherche, Interview von radioszene.de vom 30.4.| Hintergrund: DAB+ in Berlin.
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1.5.2019 • Medienrecht: Änderungen bei ARD und ZDF | |
Heute tritt die 22. Novelle des Rundfunkstaatsvertrages in Kraft. Die wesentlichen Änderungen betreffen den „Telemedienauftrag“ - mit anderen Worten: die Online-Aktivitäten - von ARD, ZDF und Deutschlandradio.
Für Hörer und Zuschauer besonders interessant sind Neuregelungen für die Mediatheken. So wurde die 7-Tage-Begrenzung aufgehoben. Sendungen können jetzt länger verfügbar gehalten werden. Für europäische Produktionen gibt es ein 30 Tage-Limit. Die Anstalten sollen - nach langem Streit mit den Zeitungsverlagen - Audio und Video in den Vordergrund ihrer Online-Nachrichten stellen, um eine „Presseähnlichkeit“ zu vermeiden. Nachrichten und aktuelle Informationen sind im Radio und TV durch die Sendezeiten begenzt. Zu wichtigen Themen sind nun zusätzliche Inhalte gestattet, die ausschließlich im Web verbreitet und eigens dafür produziert werden. Die Anstalten dürfen diese Inhalte untereinander verlinken und auf Youtube, Facebook usw. eingestellen. Die neun ARD-Anstalten, ZDF und D-Radio haben den Auftrag, die Nutzung (nicht nur) ihrer Websites durch Menschen mit sensorischen Einschränkungen zu verbessern. Das betrifft Untertitel, Audiodeskriptionen usw. In den Online-Auftritten der Anstalten darf auch weiterhin keine Werbung geschaltet werden.
Über grundsätzliche Neuregelungen einschließlich einer Senkung des Rundfunkbeitrages verhandeln die Bundesländer seit längerer Zeit ohne Ergebnis. Die Rundfunkanstalten fordern einen seit 2009 unterbliebenen Teuerungsausgleich, um ihre Leistungen weiterhin im gewohnten Umfang und Qualität bieten zu können.
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Hintergrund: Rundfunkbeitrag, Dokumentation: 22. Rundfunkänderungsstaatsvertrag.
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1.5.2019 • Digitalradio: Antenne Deutschland startet Website | |
Der Plattformbetreiber Antenne Deutschland beginnt mit den Vorbereitungen für Sendestart und Vermarktung des zweiten nationalen DAB+-Multiplexes. Jetzt
wurde die Website freigeschaltet, die im Moment noch keine konkreten Informationen enthält.
Das Konsortium von Absolut Radio und Media Broadcast hatte einen Demobetrieb anlässlich der Internationalen Funkausstellung (Berlin, 6. bis 11. September) und die Aufnahme des Regelbetriebs „bis Ende 2019“ angekündigt. Zum Start sollen 80,4 Prozent der Bevölkerung Indoor von 71 Sendestandorten (siehe klickbare Karte von MB) aus versorgt sein.
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Quelle: Homepage Antenne Deutschland | Hintergrund: 2. nationaler DAB+-Mux.
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