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Nachrichten-Archiv Dezember 2017

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31.12.2017 • Zum Jahreswechsel: Wie wird man König der Welt ?
Fotomontage: dehnmedia Ganz klar: In dem man sich selbst dazu erklärt! In einem Interview der New York Times orakelt US-Präsident Donald Trump seine Wiederwahl 2020. Weil nämlich „die Zeitungen, das Fernsehen, alle Arten von Medien untergehen werden, wenn ich nicht da bin, denn ohne mich werden ihre Einschaltquoten den Bach heruntergehen“.
Screenshot: dehnmedia Jetzt ist es endlich raus: Er will der „König der Welt“ sein - wenns zu mehr nicht reicht, dann wenigstens in den Medien. Wie alle, die so etwas für sich beanspruchen, erhebt er sich selbst in diese Rolle. „America first“? Denkste: „Trump first“!
Liebe amerikanische Freunde, war Euch ein schlechter Präsidenten-Darsteller noch nicht genug? Zur Erinnerung an den anderen (Selbst-)Darsteller ein Screenshot vom Genesis-Musikvideos Land of Confusion aus dem Jahre 1986. Die ungeschnittene Version - mit dem ganz bösen Untergang. Das Schicksal der Titanic war dagegen halt bloß ein kleiner Eisberg.
Quelle: Meldung von digital fernsehen vom 29.12.
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30.12.2017 • TV-Programm: Junge Leute schauen weniger linear
Terrestrik Der Kampf um Fernseh-Marktanteile endet 2017 ohne besonderen Paukenschlag. Erwartungsgemäß nutzen weniger - vor allem weniger junge - Menschen das lineare Fernsehen über die „klassischen“ Verbreitungswege Rundfunkkabel, Satellit und Antenne. Dies veröffentlicht das ZDF unter Berufung auf Daten von Media Control. 14- bis 49jährige sahen 2017 demnach nur noch 160 statt 171 Minuten (2016) täglich „linear“ fern. Der Durchschnitt aller Zuschauergruppen liegt mit 221 Minuten nur zwei Minuten unter dem Vorjahreswert.
Wie oder gar warum sich die Fernsehgewohnheiten bzw. die Videonutzung ändern, geht aus den Angaben nicht hervor. Denn die Quotenmessungen der AG Fernsehforschung (AGF) erfassen das Internet als vierten Verbreitungsweg nur unzureichend. So gibt es kaum vergleichbare Angaben über die Nutzung der Sendermediatheken, mobile Nutzung und Streamingdienste werden überhaupt nicht erfasst. Streaming-Anbieter wie Netflix oder Amazon geben Nutzerdaten grundsätzlich nicht bekannt.
ZDF Insgesamt sieht sich das ZDF 2017 mit einem Marktanteil von 13,1 (2016: 13,0) Prozent zum 6. Mal in Folge an der Spitze der nach Sendeplan ausstrahlenden deutschen TV-Programme. Auf der Gewinnerseite sehen sich die Mainzer auch mit ZDFneo, das von 2,1 auf 2,9 deutlich zulegte.
Das Erste verlor vergleichsweise stark von 12,1 auf 11,3 Prozent. Häme ist aber nicht angebracht, denn auch bei den Privaten (RTL von 9,7 auf 9,2 %; Sat1 von 7,3 auf 6,7 %; ProSieben von 5,0 auf 4,5 %; KabelEins von 3,8 auf 3,4 %) und - ganz dramatisch - bei RTLplus (von 1,1 auf nur 0,4 %) purzelten die Marktanteile. Halbwegs gut zogen sich VOX (von 5,2 auf 5,1 %) und RTL2 (von 3,5 auf 3,2 %) aus der Quoten-Affäre.
Die Nachrichtenkanäle Phoenix (ARD/ZDF), N-TV (RTL) und N24 (Springer-Verlag) liegen mit 1,1 bis 1,2 % hingegen stabil in der Zuschauergunst.
Quelle: Presseinfo des ZDF vom 28.12.
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30.12.2017 • Rundfunkbeitrag: „Beitragsstabilität“ greift Programm an
Beitragsservice Logo Euro-Münze Die Sparmöglichkeiten der öffentlich-rechtlichen Anstalten erreichen bald eine Grenze. Das sagte Ulrich Wilhelm gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.
Bleibe es bei den derzeitigen Sparzwängen, „würden kurzfristig drei Milliarden Euro fehlen, die wir im Wesentlichen im Programm einsparen müssten“, so der Intendant des BR. Er übernimmt zum Jahreswechsel den ARD-Vorsitz von Karola Wille (MDR).
Einen Teuerungsausgleich für die beitragsfinanzierten Rundfunkanstalten ARD, ZDF und Deutschlandradio haben die zuständigen Regierungen der Bundesländer seit 2009 verhindern. Stattdessen fordern sie „Beitragsstabilität“ und verantworten, dass der Rundfunkbeitrag seit 2009 sogar gesenkt wurde. Daher muss die Kostenentwicklung fortdauernd durch Sparmassnahmen aufgefangen werden. „Jenseits des Programms, also bei Technik und Verwaltung, zu sparen ist schon weitgehend ausgereizt, denn das tun wir seit Jahren.“ Das sagt Wilhelm, der zuvor übrigens Pressesprecher von Bundeskanzlerin Merkel war.
Beispielhaft nennt Wilhelm die Sportsendungen, wo am Erwerb von Senderechten seit Jahren gespart werde. Jedoch erwarteten die Zuschauer die wichtigen Ereignisse bei ARD und ZDF. Werde dort gestrichen, müsse z.B. „der Fußball aufpassen, dass er die gesellschaftliche Bindung nicht verliert, wenn er wesentliche Inhalte ins Pay-TV vergibt“. Wilhelm verweist zudem auf das Umfeld der Übertragungen mit Hintergrund-Berichten, Analysen, sportpolitischer Einordung usw. sowie auf die Berichte über Randsportarten. Das sei dem Privatfernsehen aufgrund seiner Finanzierung durch Werbung nicht möglich. (Es sei daran erinnert, wie schnell sich RTL vom Skispringen zurückzog, als die Siegesserie der deutschen Sportler abbrach; dehnmedia).
Andererseits müsse die ARD aber mehr Aspekte des gesellschaftlichen Lebens ausleuchten, um vielen Interessen und Gruppen gerecht zu werden.
Dem Wunsch der Bundesländer folgend haben die Rundfunkanstalten kürzlich auf zahlreiche strukturelle Sparprojekte hingewiesen, die zum Teil bereits greifen bzw. in nächster Zeit geplant sind. Weitere Vorhaben werden zum Teil von der Politik nicht unterstützt. Dazu gehören u.a. der Abbau der Doppelversorgungen beim Radio (UKW und DAB+) und Fernsehen (HDTV, SDTV) oder die Änderung einiger Gesetze (z.B. zur Mehrwertsteuer), um finanzielle Benachteiligungen der Anstalten zu beseitigen.
Kommentar : Politiker verlangen Sparsamkeit stets von anderen. Die Diäten von Abgeordneten etlicher Landtage und des Bundestages werden inzwischen automatisch an die Lohnentwicklung angepasst. „Diätenstabilität“? Keine Spur!
Quelle: Bericht von digital fernsehen vom 29.12. / Hintergrund: dehnmedia-Artikel zum Rundfunkbeitrag.
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30.12.2017 • DVB-T2 HD: Eine Zwischenbilanz nach neun Monaten
Am 29. März 2017 begann der Regelbetrieb von DVB-T2 HD - weltweit erstmals mit dem HEVC-Codec. Daher bietet die technisch renovierte TV-Terrestrik nun die beste Bildqualität (50 Vollbildern pro Sekunde, Bildauflösung 1920x1080 Pixel) aller Verbreitungswege.
Die privaten Programme erweitern ihr Sendegebiet gegenüber DVB-T erheblich. Der Preis dafür ist die Grundverschlüsselung und die kostenpflichtige Vermarktung als Freenet TV durch den Netzbetreiber Media Broadcast. Freenet TV liegt (nach eigenen Angaben) dennoch mit 875.000 zahlenden Kunden weit über der eigenen Planung. Das deutet auf das ungebrochene Interesse am terrestrischen Empfang. Man wird aber abwarten müssen, auf welchem Niveau sich die Kundenzahlen einpegeln, wenn das erste kostenpflichtige Jahr vorbei ist und die Verträge verlängert werden - oder auch nicht.
Weniger erfreulich ist das Ausbleiben der regionalen DVB-T2 HD-Muxe für Hamburg und Berlin. Es scheint schwierig, dafür ausreichend Programme (über je ein Lokal-TV hinaus) zu finden. Zum Sachstand äußert sich Media Broadcast leider bisher nicht. Andererseits werden mit der Lausitzwelle (im Raum Bautzen und Görlitz) und BLK regional TV im Raum Weissenfels neue Lokalsender angekündigt. 2018 - Ende April und im Herbst - werden weitere Regionen ans Netz geschaltet; von 50 neuen Sendeanlagen wird Freenet TV rund ein Dutzend nutzen.
DVB-T2 liegt international im Trend. Zwölf Länder befinden sich jetzt im Umstieg, der in vier Ländern bis 2022 beendet sein soll. Allein in Spanien und Italien, wo die Terrestrik eine viel größere Bedeutung hat als bei uns, sollen rund 25,8 Mio. Haushalte auf DVB-T2 wechseln - das werden 57 Prozent der DVB-T2 Haushalte Europas sein. Laut einer aktuellen Studie werden bis 2022 etwa 72 Prozent der europäischen Haushalte über DVB-T2 versorgt; derzeit sollen es etwa 30 Prozent sein. In Tschechien will das öffentlich-rechtliche Fernsehen seine DVB-T Multiplexe ab Mitte 2019 und bis Juni 2020 auf die neue Technik umgeschaltet haben.
Quelle: Ausbau nach Terminen bzw. Bundesländern, Bericht von DF vom 12.12. / Hintergrund: DVB-T2 HD - Migration, Freenet TV.
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28.12.2017 • Rheinland-Pfalz: Eumann wird LMK-Direktor (4)
LFM-NRW Der Rechtsstreit um die Wahl des SPD-Politikers Marc Jan Eumann zum Direktor der Medienanstalt LMK geht weiter. Das Verwaltungsgericht Neustadt a.d. Weinstraße hat gestern beschlossen, dass das Verfahren beim Verwaltungsgericht bleibt. Die LMK sei eine Anstalt des öffentlichen Rechts, der Direktor stehe daher nicht in einem privatrechtlichen Arbeitsverhältnis. Eine Verweisung an ein Arbeitsgericht käme daher ebenso wenig in Betracht wie die Zuständigkeit eines Landgerichts. Gegen das Urteil ist die Beschwerde zulässig. Lassen beide Seiten die zweiwöchige Beschwerdefrist verstreichen, kommt das Verfahren in der Hauptsache in Gang. (AZ 5 L 1378/17.NW; VerwG Neustadt). Die LMK hatte zuvor erklärt, der Bitte des Gerichts zu entsprechen und den Vertragsabschluß mit Eumann vorerst auszusetzen.
Kläger ist der Kölner Anwalt Kompa. Er fordert, die Stelle über eine Ausschreibung statt eine Findungskommission zu besetzen. Kompa hatte sich ebenfalls beworben - offenkundig aber nur, um gegen die erwartete Ablehnung zu klagen.
Quelle: Presseinfo des VG Neustadt vom 28.12. / Hintergrund: Direktoren der Landesmedienanstalten.
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25.12.2017 • Vor 65 Jahren: Das Erste kommt zum Fest
Das erste TV-Programm der Bundesrepublik Deutschland ging am 1. Weihnachtsfeiertag 1952 offiziell auf Sendung. Technische Vorarbeiten hatten bereits 1950 beim NWDR begonnen. Das war noch vor der offiziellen Gründung der Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten am 9./10. Juni 1950.
Die Sendungen wurden zunächst in den Bunkern am Hamburger Heiligengeistfeld produziert. Nach Grußworten hatte Irene Koss am Starttag eine Doku über das Lied Stille Nacht, heilige Nacht angesagt. Am 26. Dezember war Premiere der Tagesschau-Nachrichten. Das Programm war zunächst dreigeteilt - für den Norden, den Westen und Berlin (wo das DDR-Fernsehen schon seit dem 21. Dezember sendete).
Ab dem 1. November 1954 firmiert dieser TV-Kanal als Gemeinschaftsprogramm Deutsches Fernsehen und das Kürzel ARD kommt offiziell in Gebrauch. Dazu tragen seither alle - heute neun - Landesrundfunkanstalten in festgelegtem Umfang (siehe Tabelle) bei. Darüberhinaus gibt es gemeinsame Einrichtungen. Die Wichtigste ist die 1977 gebildete Redaktion ARD aktuell in Hamburg, die die Tagesschau und andere Nachrichten-Formate verantwortet.
Zu den ersten Sendeanlagen gehören u.a. der Standort Langenberg (WDR), der Feldberg im Taunus (HR) und Weinbiet (SWR). Erste große Live-Events waren die Krönung der britischen Königin Elisabeth II (2. Juni 1953) und natürlich die Fußball-WM 1954. Zu diesem Zeitpunkt gab es nur 40.000 angemeldete TV-Geräte.
Frühzeitig wurde das Fernsehen für den kalten Krieg eingesetzt. Von grenznahen Sendeanlagen wie dem Ochsenkopf oder Torfhaus strahlte man bewußt weit in die DDR hinein. Deren Frequenzen wurden nach der Wiedervereinigung übernommen. Der NDR fungiert seither als Landesrundfunkanstalt für Mecklenburg-Vorpommern, der MDR wurde für Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt gegründet und der ORB für Brandenburg - bis zur Fusion mit dem Berliner SFB 2003 zum RBB.
Seit dem 25. August 1967 wird in Farbe (nach dem PAL-Verfahren von Telefunken) gesendet, seit dem 12. Februar 2010 über Sat und im Kabel parallel in Standard- und HDTV-Qualität. Mit dem Start von DVB-T2 HD am 29. März 2017 kommt HDTV auch über Antenne; nach Antenne und Satellit beginnt die Analog-Abschaltung nun auch im Kabel.
Die ARD richtete 2005 eine Zentrale Sendeabwicklung beim HR ein. Die Zulieferungen der Anstalten erfolgen über ein eigenes Netz an den ebenfalls beim HR angesiedelten ARD-Sternpunkt. Seit 1984 heißt der gemeinsame ARD-Kanal Erstes Deutsches Fernsehen oder kurz: Das Erste bzw. im Sprachgebrauch ARD. Seither bestimmen Varianten einer stilisierten 1 das Markendesign.
Die ARD ist keine Firma, sondern ein Kooperationsverbund der Landesrundfunkanstalten. Das beitragsfinanzierte Deutschlandradio und die Deutsche Welle, der Auslandssender der Bundesregierung, sind
Anstalt Anteil Stunden

WDR 21,40 5,136
SWR 18,20 4,368
NDR 17,60 4,224
BR 15,95 3,828
MDR 10,85 2,604
HR 7,40 1,776
RBB 6,60 1,584
SR 1,25 0,300
RB 0,75 0,180
Quelle: Wikipedia.
Markendesign im Wandel der Zeiten: Bis 1954, bis 1970, bis 1984, 1994-2003, bis 2015, aktuell.
Quelle: Wikipedia.
assoziierte Mitglieder.
Aus dem Rundfunkbeitrag von derzeit monatlich 17,50 Euro verwendet die ARD für Gemeinschaftsaufgaben 3,85 Euro. Dazu gehören heute die Programme One und Tagesschau24. Gemeinsam mit dem ZDF werden der Kinderkanal und Phoenix sowie das Online-Jugendangebot Funk gestaltet. Internationale Kooperationen sind 3Sat (mit ORF und SRG) und der deutsch-französische Kulturkanal Arte. Die ARD ist an der Forschungseinrichtung Institut für Rundfunktechnik (IRT) gemeinsam mit dem ZDF, D-Radio, ORF und SRG beteiligt. Den Landesrundfunkanstalten stehen 8,52 Euro zur Verfügung. Das ZDF bekommt 4,32 Euro, Deutschlandradio 0,48 Euro und die Landesmedienanstalten 0,33 Euro.
Quelle: Wikipedia / Hintergrund: Rundfunkgeschichte ab 1950.
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21.12.2017 • Digitalradio: „Abwrackprämie“ bewirbt DAB+-Autoradios
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Mit einer „Abwrackprämie“ bringt sich Blaupunkt als Anbieter von Autoradios mit DAB+ Empfang ins Gespräch. Ab Januar und bis Ende März 2018 werden das 1 Zoll-Einbauradio Dortmund 230 DAB für 149 Euro (Online-Preis um 190 Euro) und das 2 DIN-Navigationsradio Hannover 570 DAB (Preisangabe des Herstellers: 500 Euro) für 429 Euro (jeweils inkl. Versand) offeriert.
Zuvor muss man per Mail (an support(at)bpautomotive.de) Namen und Typen des UKW-only Autoradios nennen. Wer das folgende Angebot akzeptiert, schickt sein altes Radio ein und bekommt danach das DAB+-Gerät. Es handelt sich um „refurbished“ Produkte - also überarbeitete Gebrauchtgeräte z.B. aus Garantiefällen. Die fachgerechte Entsorgung des Altgerätes übernimmt Evo-Sales.
Nachtrag : Blaupunkt heute hat mit der 1923 in Berlin gegründeten Traditionsfirma nur den Namen und die Produktgruppe gemein. Der Verkauf der Bosch-Tochter an den Finanzinvestor Aurelius läutete 2008 den Niedergang ein. Blaupunkt meldete nach einem Weiterverkauf (ohne die Namensrechte) 2015 Insolvenz an. Die Namensrechte werden von einer Luxemburger Firma vermarktet, an der der Aurelius beteiligt ist.
Quelle: Presseinfo von Evo-Sales GmbH vom 21.12. / Hintergrund: Refurbished-Produkte (Chip Online), Blaupunkt (Wikipedia).
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21.12.2017 • Schweiz: Drei neue Multiplexe für DAB+
DABplus-Logo Schriftzug Mit Beginn des UKW-Ausstiegs 2020 bekommt DAB+ in der Schweiz drei neue Multiplexe. Das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) hat jetzt die Frequenzen freigegeben.
SwissMediaCast (SMC) steht als Betreiber eines zweiten Mux in der Deutschschweiz bereits fest. Zusätzliche 18 Programmen sollen den dortigen Kapazitätsengpaß beseitigen und neue Programme OnAir bringen. Zudem wurde die Ende 2017 auslaufende SMC-Lizenz für den ersten Deutschschweiz-Mux um zehn Jahre verlängert. SMC wurde beauflagt, den DAB+-Zugang der UKW-Radios ab 2020 zu sichern.
Eine weitere Lizenz bekam SMC für das Tessin im italienischsprachigen Landesteil. Dort soll in einem ersten Schritt die Versorgung der Autobahnen zwischen dem Gotthard- bzw. San-Bernardino-Südportal und Chiasso realisiert werden. Eine Funkkonzession für den französischsprachigen Romandie-Bereich wird im Frühjahr ausgeschrieben.
Die Massnahmen stehen in Zusammenhang mit dem in der Schweiz zwischen 2020 und 2024 geplanten UKW-Ausstieg. 2020 löst DAB+ im Nachbarland UKW offiziell als Hauptverbreitungsweg für den Hörfunk ab. Darüber informiert bereits jetzt die Kampagne „Radio zieht um“.
Quelle: Presseinfo der UVEK vom 20.12.
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21.12.2017 • Vor 65 Jahren: Fernsehen sendet aus Berlin-Adlershof
Der TV-Sendebetrieb begann in der DDR am 20. Dezember 1952 mit Tests. Am 21. Dezember, dem 74. Geburtstag Stalins und ein paar Tage vor dem Sendebeginn der ARD folgte der offizielle Startschuß für das „öffentliche Versuchsprogramm“ des Deutschen Fernsehfunks (DFF). Das Programm dauerte zunächst täglich nur zwei Stunden und begann mit den Nachrichten der Aktuellen Kamera, gesprochen von Herbert Köfer. Erste Ansagerin war Margit Schaumäker. Fernsehgeräte kosteten damals unerschwingliche 3.500 DDR-Mark, anfänglich gab es nur 60 Empfänger in Berlin.
Mit der Wiederholung des Abendprogramms vom Vortag „für Schichtarbeiter“ wurde die Sendezeit ab 1958 erweitert. Ein 2. Programm sendete ab dem 3. Oktober 1969 und erstmals in Farbe - mit dem in Frankreich entwickelten SECAM-System. Sowohl in der DDR als auch in Westdeutschland (PAL-Farbe) wurden - nach anfänglichen Basteleien - zunächst Beistelldecoder und bald Fernseher mit Kombidecordern für beide Farbsysteme verkauft. Die Programme aus beiden deutschen Staaten überall in Farbe gesehen werden konnten. 1972 erfolgte die Umbenennung in Fernsehen der DDR.
Das Jugendmagazin elf99 und die Absetzung des Chefkommentators K.-E. v. Schnitzler durch die Belegschaft waren Eckpunkte der Wende im DDR-Fernsehen. Nach der Wiedervereinigung bekam das Fernsehen in der Ex-DDR den Status einer öffentlich-rechtlichen Anstalt. Die beiden Programme wurden am 15. Dezember 1990 zu einem Kanal der DFF-Länderkette zusammengefasst und zum 31. Dezember 1991 „abgewickelt“. Bemühungen scheiterten, eine gemeinsame ARD-Anstalt für alle Neuen Bundesländer zu etablieren und der Fernseh-Osten wurde dreigeteilt: Der NDR dehnte seinen Arbeitsbereich auf das vierte Bundesland Mecklenburg-Vorpommern aus. Für Brandenburg wurde der ORB gegründet, der 2003 mit dem Berliner SFB zum RBB fusionierte. Seit 1991 ist der MDR die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Von oben: Senderlogo auf Briefmarke (1962). Gerhard Behrendt, der Schöpfer des Sandmännchens (1979). Vorspann zu Der schwarze Kanal (1980er). Das letzte OnAir-Design (1991).
Quelle: Wikipedia.
Die Aktuelle Kamera war vom 21. Dezember 1952 (fünf Tage vor der Tagesschau) bis 1990 die älteste Nachrichtensendung im deutschen Fernsehen. Unser Sandmännchen, erstgesendet im Oktober 1958, hat bis heute Kultstatus. Auch die 1971 gestartete Krimireihe Polizeiruf 110 war ein Publikumsrenner und hat bis heute Bestand. Zur Legende wurde der Sportreporter Heinz-Florian Oertel.
Quelle: Wikipedia / Hintergrund: Rundfunkgeschichte ab 1950.
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20.12.2017 • Digitalradio: Erfolgreiche Jahresbilanz 2017
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Das Digitalradiobüro zieht heute eine erfolgreiche Jahresbilanz zur Entwicklung von DAB+ in Deutschland. Wieder wird, wie seit der Funkausstellung, auf den Digitalisierungsbericht 2017 verwiesen. Auf regionaler Ebene seien derzeit 150 private und öffentlich-rechtliche Angebote verfügbar. In Sachsen stehen die beiden Small Scale-Muxe vor dem Start, in Berlin-Brandenburg, Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern un dem Saarland sind Initiativen für neue Muxe mit Privatradios unterschiedlich weit gediehen.
Die ARD-Anstalten haben ihre Netze weiter ausgebaut, Pläne für 2018 sind u.a. von NDR, WDR und RBB bekannt. Der Bundesmux ist mit 97 Prozent der Fläche und 66 Mio. Einwohner (inhouse) bereits weitgehend ausgebaut.
In die positive Stimmung der offizielle Bilanz fällt jedoch die Sorge um den zweiten nationalen Multiplex. Der 2018 geplante Sendestart könnte aufgrund der Klage eines unterlegenen Bewerbers gefährdet sein.
Quelle: Presseinfo von Digitalradiobüro vom 20.12. / Hintergrund: DAB+ Bilanz 2017 (dehnmedia).
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19.12.2017 • Digitalradio: NDR avisiert grobe Netzplanung für 2018
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der Norddeutsche Rundfunk hat einen groben Zeitplan für den Ausbau seiner DAB+-Versorgung im kommenden Jahr bekannt gegeben. demnach bleibt es für die Sendestandorte Heide und Lingen bei „Anfang 2018“. In drei Regionen soll der NDR-Mux während des Sommers aufgeschaltet werden: Das sind das mittlere Vorpommern (Züssow, Wolgast, Anklam, Jarmen, Greifswald), Hildesheim (Hildesheim-Süd, Holle, Bockenem, Seesen, Gronau, Bad Salzdetfurth, Diekholzen) und Südholstein (Norderstedt, Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen, Quickborn, Bad Bramstedt). Für „Ende 2018“ werden die Regionen Schleswig, Stralsund und Lüneburg in Aussicht gestellt. Nicht mehr die Rede ist vom Standort Morsum/Sylt, der bisher für das 2. Quartal 2018 spekuliert wurde.
Quelle: Info des NDR vom 19.12. / Hintergrund: DAB+ in M-V, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.
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19.12.2017 • Digitalradio: Kommt der Ausbau für Nord- und Osthessen?
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 In Ost- und Nordhessen senden DAB+-Privatradios derzeit nur im Bundesmux. Ein regionales Sendenetz könnte laut Sandra Bischof, Geschäftsführerin von Hessen Digital Radio, an den Senderstandorten Kassel/Habichtswald, Hoher Meißner, Biedenkopf und Fulda „zumindest flächenhaft“ aufgebaut werden. Das könnte bis zum 3. Quartal 2018 geschehen.
Die Versammlung der Medienanstalt LPR begrüßte den Vorschlag und „stellte zugleich entsprechende Betriebskostenförderungen für den Ausbau des Sendernetzes in Aussicht“. Die seitens der FFH-Radiogruppe schon im September angekündigte Entscheidung ist das aber noch nicht. Bevor gesendet wird müsste die LPR zudem die Frequenzen über die Landesregierung bei der BNetzA zuteilen lassen. BNetzA müsste den Netzbetrieb ausschreiben und die LPR die Programmbelegung.
Neben dem Bundesmux und dem des Hessischen Rundfunks gibt es DAB+-Privatfunk für das Bundesland nur von drei Sendestandorten im Süden. Dort werden nur elf kommerzielle und - im paarweisen Wechsel - vier nichtkommerzielle Radiowellen per DAB+ ausgestrahlt. Dennoch verzeichnet Hessen laut Digitalisierungsbericht 2017 einen DAB+-Anteil von 20 Prozent an der Nutzung von Privatradios. Die Erweiterung um den vierten Standort Hardberg musste mehrfach verschoben werden.
Quelle: Presseinfo der LPR vom 19.12. / Hintergrund: DAB+ in Hessen
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19.12.2017 • Digitalradio: Niceradio verlässt DAB+ Berlin
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Laut einer Meldung verlässt Niceradio DAB+ Berlin am 31. Dezember 2017. Der Ausstieg kommt durchaus überraschend, denn der Veranstalter hatte sich im Sommer an der Ausschreibung für Berlin und Brandenburg beteiligt. Stattdessen wolle man nun die Kabelverbreitung ausbauen.
Der als Visual Radio bezeichnete Ableger von Nice TV war im Kanal 7B vor fast genau einem Jahr aufgeschaltet worden. Der seit Anfang 2014 genutzte DVB-T-Sendeplatz wurde im Zuge des Umstiegs auf DVB-T2 HD aufgegeben.
Quelle: Presseinfo des satnews vom 19.12. / Hintergrund: DAB+ in Berlin
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18.12.2017 • Digitalradio: BR schaltet weitere Standorte auf (2)
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Noch vor den Festtagen nimmt der BR in Niederbayern die in diesem Monat dritte Sendeanlage seines landesweiten DAB+-Muxes in Betrieb. Ab dem 20. Dezember ist Dingolfing der 49. Standort für den Kanal 11D. 2018 wird das DAB+-Angebot in diesem Gebiet durch den neuen Niederbayern-Multiplex um Lokalradios erweitert.
Quelle: Info von BDR vom 18.12. / Hintergrund: DAB+ in Bayern
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18.12.2017 • Frequenzen: UKW-Verkauf abgeschlossen
Terrestrik Media Broadcast gibt heute den „erfolgreichen“ Abschluß des Verkaufs seiner UKW-Sendetechnik bekannt. Für alle UKW-Antennen wurden Käufer gefunden. „Der nahtlose Fortbestand der UKW-Verbreitung in Deutschland ist dadurch sichergestellt.“ Bis zur Übergabe Ende März werde man mit den Käufern den „ordnungsgemässen Übergang im Sendebetrieb sicherstellen“. Im Januar will man die Radio-Kunden über ihre künftigen Partner informieren. Die Auktion der rund 1.000 UKW-Antennen und 1.400 Sender hatte am 27. November begonnen. Details zu den Käufern wurden nicht kommuniziert.
Das Unternehmen hatte den Verkaufsplan im Februar mit einer künftigen „klaren Digitalstrategie“ begründet. Kurz zuvor hatte die Bundesnetzagentur zahlreiche geplante Preismassnahmen verhindert.
Quelle: Presseinfo von Media Broadcast vom 18.12.
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18.12.2017 • Österreich: DAB+-Regelbetrieb in Wien als Meilenstein
Österreich Digitalradio-Schriftzug Österreich Der Sendestart von DAB+ in Wien im April 2018 sei „ein wichtiger Meilenstein für die Weiterentwicklung des österreichischen Hörfunkmarktes“. Das erklärte Matthias Gerwinat, Geschäftsführer des Lobbyverbandes Digitalradio Österreich, anlässlich der Lizenzierung des DAB+-Regelbetriebs in Wien. Dem werde „der nationale Ausbau des digitalen Hörfunks in ganz Österreich“ folgen. Gerwinat ruft die Österreicher nun auf, beim Kauf von Radios und Neuwagen auf den DAB+-Empfang zu achten.
Quelle: Presseinfo von Digitalradio Österreich vom 15.12. / Hintergrund: DAB+ in Österreich - Wiener Projekt, Regelbetrieb.
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16.12.2017 • Digitalradio: BLM winkt Rockradio-Deal durch
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Die Versammlung der bayerischen Medienanstalt BLM hat - wie zuvor die Schwesteranstalt MA HSH eine 18,5prozentige Beteiligung der Funk&Fernseh- Tochter der Hamburger NWZ-Zeitungsgruppe (Betreiber von Alsterradio und 91.7xfm) an Antenne Bayern (Betreiber von Rock Antenne) genehmigt.
Antenne Bayern bezahlt damit die Übernahme von 49 Prozent an NWZ Funk&Fernsehen. Alsterradio und 91.7xfm sind seit Kurzem im Hamburger Kanal 11C präsent. Im Zuge des Deals soll Alsterradio demnächst in Rock Antenne Hamburg umbenannt werden.
Quelle: Presseinfo der BLM.de vom 15.12. / Hintergrund: DAB+ in Bayern und Hamburg.
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16.12.2017 • Rheinland-Pfalz: Eumann wird LMK-Direktor (3)
LFM-NRW Die von der Landtags-Opposition heftig kritisierte Wahl des SPD-Mannes Marc Jan Eumann zum Direktor der rheinland-pfälzischen Medienanstalt LMK hat laut Medienberichten ein Nachspiel vor dem Verwaltungsgericht. Dieses forderte eine Stellungnahme der LMK bis zum 28. Dezember ein. Die Ausstellung des Dienstvertrages Eumanns wird ausgesetzt. Hintergrund ist die Frage, ob für diese Stellenbesetzung eine Ausschreibung notwendig ist.
Der Kölner Anwalt Kompa sei gerichtlich gegen die Wahl vorgegangen, nachdem seine Bewerbung als verspätet abgewiesen wurde. Kompa hatte auf seiner Website schon eine Woche vor der Wahl sein Bewerbungs-Profil beschrieben: „Da mich sogar der Titel eines Fachanwalts für Medienrecht ziert, habe ich mich unter Protest gegen das fadenscheinige Verfahren initiativ beworben. Für den Fall der Nichtberücksichtigung habe ich standesgemäß mit Klage gedroht.“
Laut Berichten wurde Eumann mit 19 von 34 Stimmen gewählt. Die Landtags-Opposition aus CDU und AFD hatte das Wahlverfahren als intransparent kritisiert. Dem hatte die LMK zwischenzeitlich entgegen gestellt: Die von der LMK-Versammlung berufene Findungskommission habe „unabhängig von der LMK-Administration“ gearbeitet, die Versammlung am 13. November über die Bewerber informiert und am 4. Dezember Herrn Eumann zur Wahl vorgeschlagen.
Diese Presseinfo trägt allerdings nicht zur Transparenz des Vorgangs bei: Weder die Anzahl der Bewerbungen noch die Zahl der Findungskommissions-Mitglieder oder gar deren Namen wurden genannt.
Nachtrag : Das Verwaltungsgericht Neustadt teilt mit: „Für den Abschluss eines Arbeitsvertrages sei im öffentlichen Dienstrecht vielmehr die Arbeitsgerichtsbarkeit zuständig. Auch der Bewerbungsverfahrensanspruch zur Einstellung in den öffentlichen Dienst im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses sei den Arbeitsgerichten zugewiesen. Das Gericht erwäge daher, den Eilantrag an die Arbeitsgerichtsbarkeit zu verweisen.“
Quellen: Meldungen von SWR (15.12.) und Rheinpfalz (12.12.), Presseinfos der LMK und des Gerichts vom 13.12.
Hintergrund: Website RA Kompa vom 27.11., Direktoren der Landesmedienanstalten.
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15.12.2017 • Digitalradio: Startverschiebung in Leipzig und Freiberg
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Die Sendestarts der DAB+-Multiplexe im Small Scale-Verfahren für Leipzig und Freiberg verschiebt sich auf das Frühjahr 2018. Laut einer Meldung ist eine Ursache, dass der Netzdienstleister Divicon Media die Antenne am neuen Leipziger Funkturm witterungsbedingt noch nicht installiert werden kann. Ursprünglich wurde der Herbst 2017 für den Betriebsbeginn genannt.
Quelle: Meldung von satnews.de vom 15.12. / Hintergrund: DAB+ in Sachsen, Small Scale.
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15.12.2017 • Digitalradio: BLM entscheidet Lokalradios nach Mux-Teilung
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der BLM-Medienrat hat erwartungsgemäß den vorab bekannt gewordenen Vorschlag seines Hörfunkausschusses über die Belegung künftiger Regionalnetze entschieden. Die je fünf für Niederbayern und Oberpfalz genannten Lokalradios wurden bestätigt.
Die Auseinanderschaltung des derzeitigen Muxes für beide Gebiete erfolge am 3. Juli 2018. Der BR wird als Netzbetreiber dann die Oberpfalz weiter über den Kanal 12D versorgen; die Sender in Niederbayern werden auf den Kanal 7D umgeschaltet. Rock Antenne, Kultradio, Absolut Hot und EgoFM sowie der BR-Verkehrskanal werden wie bisher in beiden Regionalnetzen gesendet. Aufgrund einer Vereinbarung mit dem BR über regionale Sendenetze für DAB+ sind in drei fränkischen Multiplexen bereits 14 Lokalradios digital in der Luft. Die Beteiligten streben an, 2018 alle Lokalradios parallel über UKW und DAB+ auf Sendung zu bringen.
Quelle: Presseinfo der BLM vom 15.12. / Hintergrund: DAB+ in Bayern.
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15.12.2017 • DVB-T2 HD: TV Bayern öffnet Wochenend-Fenster bei RTL
Das bayernweite Fernsehfenster im RTL-Programm am Wochenende wurde der TV Bayern Programmgesellschaft auf acht Jahre zugewiesen. TV Bayern muss Beiträge zu kirchlichen und sozialen Themen vom Sankt Michaelsbund und Sportberichte von Donau TV Regionalfernsehen integrieren. Die heutige Entscheidung des BLM-Medienrates steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Kommission für Konzentration im Medienbereich (KEK) der Medienanstalten.
Quelle: Presseinfo der BLM vom 15.12. / Hintergrund: DVB-T2 HD in Bayern
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15.12.2017 • Österreich: DAB+ Regelbetrieb - mehr Radiovielfalt für Wien
Österreich Digitalradio-Schriftzug Österreich Der DAB+-Regelbetrieb für Österreich beginnt 2018 im Großraum Wien. Die Medienbehörde KommAustria hat jetzt einen Plattformbetrieb mit elf Programmen einem EPG und einem Gefahren-Warndienst zugelassen. RTG Radio Technikum bekam eine Zehnjahres-Zulassung als Plattformbetreiber, die ab dem 3. April an das 2015 gestartete Wiener Pilotprojekt anschließt. Die technische Reichweite liegt bei etwa 2,25 Mio. Menschen.
DAB+ werde sicher kein Selbstläufer, kommentiert der KommAustria-Vorsitzende Michael Ogris: „Angesichts völlig ausgelasteter UKW-Radiofrequenzen ist DAB+, das ganz andere Frequenzbereiche nutzt, aber die Lösung, um mehr Programmvielfalt und damit auch mehr Meinungsvielfalt im Radiobereich zu ermöglichen.“ Die meisten der elf Programme werden bisher nicht terrestrisch verbreitet.
Auf eine Ausschreibung vom April hatten sich bis Juni der Sendenetzer ORS für eine nationale und RTG Radio Technikum für eine Wiener Bedeckung beworben. Dass die nationale Bedeckung erst im 1. Quartal 2018 vergeben werden soll, sei einer noch laufenden „umfangreicheren Frequenzkoordination mit ausländischen Behörden“ geschuldet.
Quelle: Presseinfo von KommAustria vom 15.12. / Hintergrund: DAB+ in Österreich - Wiener Projekt, Regelbetrieb.
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14.12.2017 • Digitalradio: Klage gefährdet Bundesmux 2
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Laut einer Meldung klagt die unterlegene Firma Digital Audio Broadcasting Plattform DABP GmbH gegen die Auswahlentscheidung für die Sendeplattform des zweiten Bundesmux. Beim Verwaltungsgericht Leipzig sei eine Einstweilige Anordnung beantragt worden. Von den Richtern hängt jetzt ab, ob der zweite nationale DAB+-Multiplex wie avisiert Mitte 2018 auf Sendung gehen kann. Das mit der Sendeplattform beauftragte Konsortium Antenne Deutschland hatte anlässlich der offiziellen Zuweisung vor vier Wochen erklärt, man werde das Sendenetz „unmittelbar nach Bestandskraft einer entsprechenden Zuweisung“ installieren. Bis ein rechtskräftiges Urteil vorliegt kann es Jahre dauern, wenn die Klage durch alle Instanzen gehen sollte.
Wegen einer vorherigen Klage von DABP hatten sich die Gremienvorsitzenden der Landesmedienanstalten (GVK) bis November Zeit gelassen mit einer „rechtssicheren Begründung“ ihrer Entscheidung vom Juni zugunsten von Antenne Deutschland. Das ist ein Konsortium des Netzbetreibers Media Broadcast und des Veranstalters der Absolut-Programme.
Quelle: Meldung von radiowoche.de vom 13.12. / Hintergrund: Bundesmux 2.
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14.12.2017 • Digitalradio: BLM berät Mux-Teilung für Niederbayern
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 In Bayern geht eine weitere Phase der Regionalisierung der DAB+-Netze in die Planung. Schon im Sommer wurde die Teilung des Regionalnetzes Niederbayern/Oberpfalz für Mitte 2018 angekündigt. Morgen will der BLM-Medienrat dazu entscheiden. Laut einer Meldung schlägt der Hörfunkausschuss folgende private Lokalradios für die beiden Regionen vor:
Niederbayern : Radio Trausnitz, Radio AWN, UnserRadio Passau/Deggendorf, Radio Galaxy Landshut, Radio Galaxy Passau/Deggendorf. Die Sendestandorte wechseln in den Kanal 7D.
Oberpfalz : Radio Charivari Regensburg, Gong fm, Radio Ramasuri, Radio Galaxy Amberg/Weiden. Gesendet wird im bisherigen Kanal 12D.
Beide Netze : Rock Antenne, Kultradio, Absolut Hot und EgoFM senden bereits im Kanal 12D und bleiben aufgrund landesweiter Zulassungen gesetzt. Wie in den anderen regionalen DAB+-Sendenetzen nutzt der BR einen Teil der Kapazitäten für seine Programme.
Quelle: Meldung von radiowoche.de vom 14.12. / Hintergrund: DAB+ in Bayern
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13.12.2017 • Digitalradio: BR schaltet weitere Standorte auf (1)
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der Bayerische Rundfunk nimmt zwei neue Sendeanlagen in Betrieb. Am Wallberg (Tegernsee) geht morgen der 48. Standort für den landesweiten BR-Multiplex ans Netz. Der BR gibt die Versorgung über den Kanal 11D nunmehr mit 97,1 Prozent der Einwohner mobil und outdoor an bzw. innerhalb von Gebäuden mit 88,8 Prozent.
Bereits seit dem 8. Dezember sendet der Mittelfranken-Mux (Kanal 8C) BR- und Privatradios vom Hesselberg. Die drei Franken-Muxe versorgen rund 4 Mio. Einwohner (97,2 Prozent mobil/outdoor) bzw. 3,5 Mio. Einwohner (84,3 Prozent inhouse).
Für dieses Jahr hatte der BR auch den Sendestandort Dingolfing angekündigt.
Quelle: Mitteilung des BR vom 13.12. / Hintergrund: DAB+ in Bayern
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13.12.2017 • Norwegen: Abschied vom analogen UKW-Radio
DABplus-Logo Schriftzug Seit heute ist Norwegen der weltweit erste Staat, der die analoge UKW-Verbreitung fast komplett aufgegeben hat und auf DAB+ setzt. In den Regionen Troms und Finnmark mit etwa 235.000 Einwohnern hatten sich die privaten und lokalen Stationen schon am 8. Dezember von UKW verabschiedet, heute tun das dort die NRK-Wellen. Die Abschaltungen hatten im Januar begonnen (siehe klickbare Grafik).
Die Zahl der national empfangbaren Stationen stieg durch DAB+ von fünf auf 35. Dem Werbemarkt hat das nach früheren Berichten nicht geschadet, die Werbeumsätze der Privaten stiegen bis Jahresmitte um 1,4 Prozent. Vor knapp einem halben Jahr entfielen schon 72 Prozent der Radionutzung auf DAB+ und 1,2 Mio. der 5,1 Mio. Norweger nutzen die neuen Programme. 84 Prozent der Haushalte hatten sich mit 4,75 Mio. DAB+-Geräten ausgestattet, 1,25 DAB+-Autoradios wurden ausgeliefert.
Lokale Sender in der Provinz dürfen noch auf UKW senden. Die Radiogruppe Metropol weigert sich daher, mit ihren drei Sendern für die Oslo-Region UKW zu verlassen. Frei gewordene UKW-Kapazitäten wurden unterdessen für Radioevents vergeben, z.B. an Amnesty International.
Quelle: Meldung von radiowoche.de / Hintergrund: Norwegen-Infos von World DAB.
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13.12.2017 • Digitalradio: NDR schaltet Sender Güstrow auf
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 MeckPomm Schon am 7. Dezember hat der NDR seinen Multiplex für Güstrow aufgeschaltet. „Aufgrund abschließender Arbeiten am Senderstandort“ wird im Kanal 11B jedoch erst ab Februar mit voller Leistung gesendet. Das teilt der NDR jetzt mit.
Quelle: Mitteilung des NDR (undatiert) / Hintergrund: DAB+ in Mecklenburg-Vorpommern
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12.12.2017 • Digitalradio: MABB-Medienrat will im Januar entscheiden
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der MABB-Medienrat will „voraussichtlich im Januar 2018“ die Zulassungen für den zweiten regionalen DAB+-Multiplex Berlin/Brandenburg vergeben. Das bestätigte eine Sprecherin der MABB auf Nachfrage von dehnmedia. Nächster Termin des Medienrats ist der 30. Januar. Zuvor war der 8. Dezember als Beschlußtermin genannt worden. „Da genügend Übertragungskapazitäten zur Verfügung stehen“ rechnet die MABB - trotz der 24 Bewerbungen - weiterhin weder mit einer Auswahlentscheidung zwischen Bewerbern, noch mit Anhörungen.
Die Bundesnetzagentur hatte schon im Oktober Media Broadcast als Betreiber der Sendetechnik zugelassen. Das Unternehmen habe gegenüber der MABB den Sendebeginn für „voraussichtlich Ende des ersten Quartals 2018“ in Aussicht gestellt.
Quelle: Eigene Recherche / Hintergrund: DAB+ in Berlin und Brandenburg
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12.12.2017 • DVB-T2 HD: Lausitzwelle auch für Görlitz / SLM fördert
Die Medienanstalt SLM hat das Lokalprogramm Lausitzwelle nach der Region Bautzen/Hoyerswerda jetzt für die terrestrische Verbreitung auch in Görlitz zugelassen. Laut SLM erwartet die Zuschauer „ein täglich aktualisiertes 24-stündiges regionales TV-Infor­mationsprogramm (...) Lt. Veranstalterin soll das Sendegebiet in vier, hinsichtlich der redaktionellen Betreuung gleichgewichtige Regionen (Lausitzer Seenland, Niederschlesien, Oberlausitz und Westlausitz), unterteilt werden, die sowohl die historischen, die regionalen als auch die politischen Gegebenheiten individuell berücksichtigen.“ Damit ersetzt die Lausitzwelle das Ende August eingestellte Euro Regional TV. Das von der SGS Rundfunkgesellschaft veranstaltete Programm ersetzt zugleich das bisher nicht terrestrisch präsente Elsterwelle TV.
SLM Sachsen Die SLM fördert 2018 die Zuführungs- und Verbreitungskosten von acht Lokal-TVs mit zusammen 790.000 Euro. Darunter sind die terrestrisch verbreiteten Programme Dresden Fernsehen, Leipzig Fernsehen, Lausitzwelle, Television Zwickau und Chemnitz Fernsehen. Die SLM verfügt 2018 über einen Haushalt von 7,4 Mio. Euro. Davon sind 290.000 Euro „für die Realisierung von Pilot- und Versuchsprojekten zum Digitalen Hörfunk bzw. zur Förderung und Implementierung von DAB+“ vorgesehen.
Quelle: Presseinfo der SLM vom 12.12. / Hintergrund: DVB-T2 HD in Sachsen.
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12.12.2017 • Digitalradio: Noch ein neues Programm für Hamburg
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Mit Tide Radio wird im Januar ein zweites neues Programm im Hamburger DAB+-Multiplex (Kanal 11C) auf Sendung gehen. Das bestätigte ein Sprecher des Veranstalters auf Anfrage von dehnmedia. Das Ausbildungs- und Bürgerradio ist damit - durchgehend an sieben Tagen in der Woche - in der gesamten Metropolenregion Hamburgs digital empfangbar. Damit ist der Hamburger Privatmux mit nun 16 Programmen voll ausgelastet, teilt die MA HSH auf Anfrage mit.
In Folge des Verkaufs der UKW-Sendetechnik durch den bisherigen Provider Media Broadcast muss Tide Radio ab Juli auf eine Antenne mit geringerer Sendeleistung wechseln. Es ist neben UKW 96.0 MHz und DAB+ weiterhin im Kabel und Online zu hören.
Hamburg entscheidet sich damit damit anders als Bayern, wo die UKW-Frequenzen der Ausbildungsradios afk94.5 (München) und afk max (Nürnberg) an kommerzielle Radios vergeben wurden.
Quelle: Eigene Recherche / Hintergrund: DAB+ in Hamburg.
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12.12.2017 • Belgien: LMK unterstützt Small Scale Projekt
DABplus-Logo Schriftzug Die rheinland-pfälzische Medienanstalt LMK stellt ihren Small Scale Server für das DAB+-Projekt der deutschsprachigen Radios im grenznahmen Raum Belgiens zur Verfügung. Im Kanal 8A wird ein Multiplex mit den öffentlich-rechtlichen Programmen BRF1 und BRF2 und den Privatsendern Radio Contact, Hitradio 100.5 und Radio 700 ausgestrahlt. 250 Watt Sendeleistung ermöglichen den Empfang in Deutschland in bis zu 20 km Entfernung vom Studiomast in Eupen.
Die LMK hatte ihren transportablen Kleinleistungssender auf Small Scale Basis im März vorgestellt. In Belgien kommt nur die Signalaufbereitung - in Verbindung mit einem Sender italienischer Herstellung - zum Einsatz.
Quelle: Presseinfo der LMK vom 12.12. / Hintergrund: Small Scale DAB+, Ostbelgien-Pilot bei ukwtv.de.
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12.12.2017 • Österreich: Weihnachtskanal im Wiener DAB+-Projekt
DABplus-Logo Schriftzug Radio Technikum hat jetzt den Weihnachtskanal Technikum XMAS im Wiener DAB+-Angebot aufgeschaltet. Es handelt sich um ein Musikprogramm der „schönsten Weihnachts-Pophits gemixt mit echten Klassikern“.
Quelle: Meldung von Radio technikum vom 6.12. / Hintergrund: DAB+ Pilot Wien, Vorbereitung Regelbetrieb.
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10.12.2017 • Digitalradio: UKW-Lizenzen weniger werthaltig
DABplus-Logo Schriftzug Das große Angebot mit DAB entwertet die teuren britischen UKW-Lizenzen. Das stellt der „Radio-Futurologe“ James Cridland in einem Beitrag für die australische Website radioinfo.com fest.
Dass man in London zwischen rund 120 DAB-Sendern wählen kann, sei für UKW-Veranstalter ärgerlich. Sie hätten die UKW-Lizenzen doch letztlich wegen des damit verbundenen Beinahe-Monopols erworben, spielt Cridland auf die international vergleichbare Situation an. „Und jetzt gibt es Sender auf DAB für Bauarbeiter und Installateure oder für polnischsprechende Leute oder Kinder oder alle Arten von Nischenpublikum.“
Das umfangreiche Programmangebot, ein anderer Zuschnitt der Verbreitungsgebiete entwerte die UKW-Lizenzen. Zudem wechseln immer mehr Hörer zu DAB. Cridland verweist darauf, dass bereits etwa die Hälfte des Radiokonsums in England über DAB stattfindet. Daher könnte eine UKW-Abschaltung in England bald bevorstehen.
Quelle: Cridland-Artikel auf radioinfo.com vom 6.12.
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9.12.2017 • Digitalradio: DAB+ gewinnt leicht bei Jugendlichen
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Jugendliche nutzen fürs Radiohören vermehrt DAB+. Laut der JIM-Studie 2017 hören 73 (Vorjahr: 78) Prozent der 1200 Befragten mehrfach pro Woche Radio und 55 Prozent täglich Radio. Gegenüber dem Vorjahr stieg dabei der Anteil von DAB+ von 11 auf 13 Prozent, während Smartphone (von 17 auf 14 Prozent) und Internet am PC (von 9 auf 6 Prozent) verloren. Das UKW-Radio erweist sich mit 52 Prozent auf hohem und Webradios mit 5 Prozent auf niedrigem Niveau stabil (JIM-Grafik klickbar).
Für die JIM-Studie (Jugend, Information und Multimedia) werden in ganz Deutschland 12- bis 19jährige seit 1998 über ihre Mediennutzung in der Schule und während der Freizeit befragt. Veranstalter ist der von den Medienanstalten LfK und LMK und dem SWR betriebene Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs).
Quelle: Infos zur Studie 2017 und Download.
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8.12.2017 • Digitalradio: BR beerdigt Puls/Klassik-Tausch
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der Bayerische Rundfunk beerdigt den geplanten Frequenztausch von BR Klassik und Puls. Damit sollte Puls auf UKW lanciert werden, während der E,usik-Kanal terrestrisch nur noch in DAB+ verbreitet worden wäre.
Der Rundfunkrat des BR begründete seine heutige Entscheidung u.a. mit den Entwicklungen bei DAB+, seit dem in 2014 entstandenen Plan. „Wir haben unsere Ziele – die jungen Menschen vermehrt anzusprechen und eine flächendeckende DAB+-Versorgung herzustellen – erreicht.“ Die heutige Entscheidung treffe man auch „im Sinne eines guten Miteinanders mit den privaten Radioanbietern und den Verlegern“. So hatten die Privatradios ihre jungen Wellen durch Puls existenziell gefährdet gesehen und klagten.
Weitere Argumente des Gremiums: Aufgrund der Erfolge von BR3 bei den 20-29jährigen wurde der befürchtete „Generationsnabriß“ der BR-Hörerschaft verhindert. Puls sei inzwischen stark im Internet und erreichte über YouTube im Oktober knapp 7 Mio. Views. Eine wichtige Rolle spielten auch die zulieferungen von Puls an das junge Online-Angebot der ARD funk.
Von der Entscheidung ist das DAB+-Angebot nicht betroffen. Sowohl BR Klassik als auch Puls finden sich im bayernweiten BR-Mux auf Kanal 11D.
Quelle: Presseinfo des BR vom 8.12. / Hintergrund: DAB+ in Bayern.
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8.12.2017 • Rheinland-Pfalz: Eumann wird LMK-Direktor (2)
LFM-NRW Die Wahl des SPD-Mannes Marc Jan Eumann zum Direktor der rheinland-pfälzischen Medienanstalt LMK hat möglicherweise ein juristisches Nachspiel. Der CDU-Landtagsabgeordete Josef Dötsch hat die Anstalt aufgefordert, vorerst keine Anstellungsvertrag mit Eumann auszufertigen. Dötsch will prüfen lassen, eine öffentliche Ausschreibung erforderlich gewesen wäre. Das hatte zuvor ein Jurist im SWR erklärt. Das Landesmediengesetz enthält keine Vorschrift zum Auswahlverfahren. Dötsch hat übrigens selbst an dem Wahlverfahren teilgenommen, dass er jetzt kritisiert. Er ist einer von sieben Parteienvertretern, die der Landtag in die LMK-Versammlung entsendet.
Quelle: Presseinfo der CDU-Fraktion vom 8.12. / Hintergrund: Direktoren der Landesmedienanstalten.
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8.12.2017 • Niederlande: DAB-Lokaltest endet im Januar
DABplus-Logo Schriftzug Ein im Juni 2016 begonnenes Testprojekt mit mehreren lokalen DAB+-Multiplexen endet am 1. Januar 2018. Anschließend sollen die Ergebnisse ausgewertet werden, um weitere Massnahmen für DAB+ abzuleiten. Das gab die niederländische Medienbehörde Agentschap Telecom bekannt. Betroffen sind 30 Regionen. Dort verlieren etwa 70 Programme zum Jahreswechsel ihre digitalterrestrischen Präsenzen.
Bereits im September endeten weitere Regionallizenzen. Jedoch sind nationale Multiplexe mit öffentlich-rechtlichen und privaten Programmen auf Sendung. Weil UKW-Lizenzen zugleich zur Verbreitung in DAB+ verpflichten, ist das Programmangebot auf beiden Plattformen weitgehend gleich.
Quelle: Meldung von satnews vom 8.12., Pressenfo von Agentschap Telecom vom 6.12.
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8.12.2017 • AGF: TV-Digitalisierung gewinnt wieder Fahrt
Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung Zwischen dem 1. November und 1. Dezember ist der Digitalisierungsgrad um 50.000 auf 36,62 Mio. Digitalhaushalte gestiegen. Der Digitalisierungsgrad liegt bei 95,6 (Vormonat: 95,4 Prozent) zur Basis von 38,32 Mio. TV-Haushalten in Deutschland. Darüber informiert die AG Fernsehforschung (AGF).
Damit nutzen noch 1,7 Mio. Kabelhaushalte analoges Kabelfernsehen und -radio. Vodafone, größter Kabelnetzbetreiber und in 13 Bundesländern vertreten, will im kommenden Jahr seine analogen Programme abschalten.
Seit Jahresbeginn haben etwa 1,7 Mio. Haushalte umgestellt - zumeist Kunden von Unity Media. Dort wurden die Analogabschaltungen Ende Juni beendet, was einen deutlichen Schub bei der Digitalisierung (und dem Boxenverkauf) auslöste.
Quellen: Monatsstatistik der AGF per 1.12.2017, AGF-Übersicht 2001 bis 2013.
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7.12.2017 • Digitalradio: Neues Programm für Hamburg
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der Sender Peli One hat eine Zehnjahreslizenz für DAB+ und Kabel im Raum Hamburg bekommen. Das teilt die Medienanstalt MA HSH mit. Die Musikwelle, die sich auch für Berlin und Brandenburg beworben hatte, soll laut MA HSH „einen größeren regionalen Bezug zum Großraum Hamburg erhalten“.
Die MA HSH wird außerdem die Anbietergemeinschaft Freies Senderkombinat (FSK) fördern. 30.800 Euro sollen zum Kauf einer eigenen UKW-Sendeanlage verwendet werden, weil der bisherige Netzbetreiber (gemeint ist offenbar Media Broadcast) dieses Geschäft aufgibt.
Quelle: Presseinfo der MA HSH vom 7.12. / Hintergrund: DAB+ in Hamburg.
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7.12.2017 • Kabel: Vodafone schaltet Analog ab dem Sommer ab
Kabelanschluß „Ab Sommer 2018“ schaltet Vodafone/Kabel Deutschland den analogen TV- und Radioempfang per Kabel für 12,6 Mio. Haushalte in 13 Bundesländern ab. dafür wird mit „einer größeren Auswahl an TV- und Radio-Sendern in digitaler Bild- und Ton-Qualität“ geworben. Weiter heißt es, für unverschlüsselte Programme würden keine zusätzlichen monatlichen Kosten entstehen.
Dennoch hat die Digitalisierung ihren Preis für die Kunden aller Kabelanbieter: Unverschlüsselt werden zwei Programmgruppen übertragen.
Gegen ARD und ZDF prozessieren Vodafone und andere Kabelnetzer um Einspeisegebühren. Diese müssten aus dem Rundfunkbeitrag - also von den Zuschauern (darunter auch die Kabelkunden) - finanziert werden.
Unverschlüsselte Privatprogrammen senden in der Regel in geringer Standard-Bildauflösung. Diese Programme müssen aufgrund einer Auflage des Bundeskartellamtes bis Ende 2022 frei empfangbar und kostenlos bleiben. Ob dafür danach zu bezahlen ist oder diese alte Technik abgeschaltet sind, wird man sehen.
Die wichtigen privaten Programme, die die Ausstattung aktueller Fernsehgeräte mit HDTV- oder gar UltraHD-BIldauflösung ausnutzen, sind zumeist bereits (auch via Sat und DVB-T2 HD) grundverschlüsselt und extra kostenpflichtig.
Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis für die wichtigen privaten Fernsehprogramme zusätzlich Gebühren fällig werden.
Vodafone bestätigt zugleich frühere Infos, wonach auch der Radioempfang digitalisiert wird. Radiosender könne man künftig „über jeden Digital-Receiver im Haushalt oder den DVB-C Empfänger im Flachbildfernseher empfangen“. Zuvor hatte Vodafone ein auf der DVB-C Technik basierendes Kabelradio für etwa 40 Euro angekündigt.
Am 9. Januar beginnen die angekündigten Netzumstellungen in Landshut und Dingolfing.
Quelle: Presseinfo von Vodafone vom 7.12. / Hintergrund: DAB+ in Kabelnetzen.
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7.12.2017 • DVB-T2 HD: Lausitzwelle startet später
Der Sendestart des Lokalfernsehens Lausitzwelle im Raum Hoyerswerda (Sachsen) verzögert sich. Der Schwestersender Elsterwelle meldet jetzt die Installation der Sendeantenne auf dem Czorneboh bei Bautzen. Dies sei „ursprünglich schon für Ende Oktober vorgesehen“ gewesen. „Aufgrund von Sturmschäden am Aussichtsturm“ musste man die Montage und den Sendestart verschieben. Ein neuer Starttermin wird nicht genannt.
Lausitzwelle soll im Kanal 27 mit je 2,5 kW Leistung von vier Standorten im Raum Bautzen verbreitet werden. Es handelt sich um das erste Lokal-TV, das HDTV über DVB-T2 senden will. Als Kompressionsverfahren wird MPEG-4 avisiert. Das Sendenetz und das Programm verantwortet die SGS Rundfunkgesellschaft.
Quelle: Meldung von Elsterwelle vom 6.12. / Hintergrund: DVB-T2 HD in Sachsen.
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7.12.2017 • Belgien: Deutschsprachige Radios als DAB-Piloten
DABplus-Logo Schriftzug Laut Meldungen sendet ein Paket deutschsprachiger Programme seit dem 5. Dezember im Raum Eupen. Es handele sich um Pilotprojekt „DAB in Ostbelgien“. Vom Funkhaus in Eupen aus werden die beiden Wellen des öffentlich-rechtlichen Veranstalters BRF swowie drei Privatradios im Kanal 8A als Mux „BRT Test“ ausgestrahlt. Der Sender werde mit 250 Watt betrieben und die Sendeleistung werde „nach und nach erhöht“, wird gemeldet. Ob die Programme in unmittelbarer Nachbarschaft in Deutschland empfangen werden können - z.B. in Aachen oder der Eifel - ist nicht bekannt.
Quelle: Meldung von radioempfang digital vom 7.12. / Hintergrund: Ostbelgien-Pilot bei ukwtv.de.
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5.12.2017 • Digitalradio: Neue Privatradios für Ba-Wü mit Förderung
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Baden-Württemberg Jetzt „sind alle regionalen privaten Radioprogramme und fast alle lokalen Radios aus Baden-Württemberg“ sowie Rock Antenne aus Bayern digital in zu hören. Die Medienanstalt LfK „fördert die Verbreitung von Digitalradio im landesweiten Multiplex mit 40.000 Euro pro Sender und Jahr als Marketing-Zuschuss“. Über DAB+-Geräte verfügen 16,2 Prozent der Haushalte im Südwesten. Das teilt die LfK anlässlich des gestrigen Sendestarts der drei Privatradios im landesweiten DAB+-Mux mit.
Quelle: Presseinfo der LfK vom 5.12. / Hintergrund: DAB+ in Baden-Württemberg.
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5.12.2017 • Rheinland-Pfalz: Eumann wird LMK-Direktor (1)
LFM-NRW Marc Jan Eumann ist der neue Direktor der rheinland-pfälzischen Medienanstalt LMK. Die LMK-Versammlung habe „eine medienpolitisch ausgewiesene Persönlichkeit“ gewählt, so der Vorsitzende Albrecht Bähr.
Der aufgrund der von der SPD verlorenen Landtagswahl 2017 gerade arbeitslos gewordene NRW-Medienstaatssekretär folgt ab April 2018 seiner Parteifreundin Renate Pepper, die zuvor Mitglied des Rheinland-Pfalz-Landtages war. Eumann hatte im vergangenen Jahr u.a. in Pressebeiträgen eine vehemente Gegnerschaft zum digitalen Radio mit DAB+ geäußert. Die vorherige NRW-Regierung hatte DAB+ als „entbehrliche Übergangstechnologie“ abqualifiziert, um die dortigen Lokalradios vor einem erweiterten Wettbewerb zu schützen.
Einmal mehr wird deutlich, wie Parteisoldaten nach ihrer Politkarriere zu Posten verholfen wird.
Quelle: Presseinfo der LMK vom 4.12. / Hintergrund: DAB+ in Rheinland-Pfalz und lokal in NRW.
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4.12.2017 • NRW: Viele Angebote bedeutet keine Vielfalt der Inhalte
Nordrhein-Westfalen LFM-NRW Ein vielfältiges Angebot an lokalen Medien bedeutet „nicht immer automatisch auch Anbietervielfalt. In vielen Teilen Nordrhein-Westfalens haben sich Verlage konzentriert und sich schon längst zu multimedialen Anbietern gewandelt.“ Diese Bemerkung stellt die NRW-Medienanstalt LfM ihrem Medienkonzentrationsbericht 2017 voran.
Der Bericht greift die Warnung vor steigender Medienkonzentration aus dem Vorbericht auf: „Die Vielfalt des lokaljournalistischen Angebots ist aber nochmals zurückgegangen“, so die Autoren über die Zeitungslandschaft in NRW. Inzwischen gibt es für 43 Prozent der NRW-Bürger bzw. in 177 von 396 kreisfreien Städten nur noch ein lokales Pressemedium.
Das Lokalradioangebot bestimmen wie gehabt 44 Sender. Sie sind über Betreibergesellschaften von den Zeitungsverlagen abhängig. Immerhin hat jedes Dritte im letzten Jahr die Sendezeit für lokale Inhalte erhöht - zulasten des Rahmenprogramms von radioNRW. In einigen Gebieten ist das wohl auch durch redaktionelle Kooperationen entstanden.
Bei der Vergabe der wenigen UKW-Frequenzen werden jetzt die Privaten bevorzugt - statt des WDR. Das stellt der Bericht neben DAB+. Dessen Kostenvorteile könnten zu „einer vollständigen Abschaltung der UKW-Frequenzen für den Hörfunk“ führen, sieht der Bericht voraus. Derzeit sei die Akzeptanz von DAB+ aber noch gering. Gleichwohl überprüfe die LfM, so Direktor Tobias Schmid einleitend, ihre Positionierung zu DAB+. Auch mit Blick auf andere Digitalplattformen sei „abzuwarten, ob und inwieweit sich das Zwei-Säulen-Modell gegen neue digitale Verbreitungstechniken und veränderte Audio-Nutzung behauptet“. (Das Zwei-Säulen-Modell sichert der Lokalpresse in NRW die führende Beteiligung an denLokalradios.)
Wie angekündigt wird der WDR zum Jahresende bei radioNRW aussteigen. Laut Studie gehen die 24,1 Prozent „mutmaßlich“ an die Verlage. Diese kontrollieren über die Pressefunk NRW GmbH& Co KG bereits 59 Prozent von radioNRW, das ein Mantelprogramm liefert und als Werbevermarkter auftritt. RTL Radio bleibt mit 16,1 Prozent Minderheitsgesellschafter bei radioNRW.
Quelle: Presseinfo der LfM vom 30.11. / Hintergrund: DAB+ und Lokalradios in NRW.
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3.12.2017 • Vor 25 Jahren: Fasse Dich kurz - „Happy Birthday“ SMS!
Schon 1984 hatte eine internationale Arbeitsgruppe unter Beteiligung der damaligen Bundespost ein Konzept für die Übertragung textbasierte Nachrichten mittels Telefonie vorgelegt, das bis heute praktiziert wird. Man ging u.a. von üblichen Postkarten-Texten aus und kam so auf eine maximale Textlänge von 160 Zeichen. Der digitale Mobilfunk GSM brachte ab 1991 die technische Plattform für diesen Dienst. Die erste SMS mit dem Text „Merry Christmas“ wurde am 3. Dezember 1992 in England verschickt.
Mit der massenhaften Handy-Nutzung und dem Aufkommen von Pauschaltarifen wurde das „Simsen“ zur Alltagserscheinung. 2003 wurden in Europa über 115 Mrd. SMS gepostet - davon allein 25,5 Mrd. in Deutschland. Hier wurde 2012 mit etwa 59 Mrd. Nachrichten der Höhepunkt markiert. Die SMS-Nutzung ging bis 2016 auf 12,7 Mrd. Nachrichten zurück. Hintergrund dafür dürften das mobile Internet und die Smartphones sein, die den Versand umfangreicher Emails samt Attachments ermöglichen.
Quelle: Wikipedia.
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2.12.2017 • Digitalradio: DAB+ im „Kommunikationsraum SarLorLux“
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 LM Saar LMS-Direktor Uwe Conradt hat den Medienrat nun offiziell über die Ergebnisse des Call for Interest zu künftigen DAB+-Aktivitäten im Saarland informiert. Ergänzend zu den bisherigen Äußerungen ist nunmehr die Rede von bevorstehenden Gesprächen mit den interessierten Unternehmen. Ausdrücklich genannt werden die „zuständigen Regulierungsbehörden in der Großregion“ - d.h. auch die Behörden der Nachbarländer Frankreich und Luxemburg. So soll die Region SarLorLux zum „Kommunikationsraum im Herzen Europas“ werden.
Die Medienanstalt hatte Rückmeldungen von rund 13 Programmen und drei Interessenten für eine Plattform-Betreiberschaft erhalten.
Quelle: Presseinfo der LM Saar vom 1.12. / Hintergrund: DAB+ im Saarland.
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2.12.2017 • Kabel: Sunshine Radio klinkt sich analog aus
Kabelanschluß „Nun ist es Zeit zu wechseln“, verkündet Sunshine Radio. Mit dem Jahreswechsel verabschiedet sich die Musikwelle aus der analogen Verbreitung in Kabelnetzen. Digital bleibt man im Kabel (mit geeignetem Gerät) ebenso zu hören wie im nationalen DAB+-Multiplex oder über IP.
Damit kommt man Kabelbetreibern zuvor, die für 2018 die Analogabschaltung angekündigt haben. Bei Vodafone wird man wohl einen Radiotuner auf DVB-Basis anschaffen müssen, wenn man weiter Kabelradio hören will. Der norddeutsche Anbieter Wilhelm.Tel will fürs Radio beim analogen Empfang bleiben.
Quelle: Presseinfo von Sunshine Radio vom 1.12.
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2.12.2017 • England: DAB-Radios in 61 Prozent der Haushalte
England DABplus-Logo Schriftzug In England ist die Ausstattung mit DAB-Radios von 57 (2016) auf 61 Prozent gestiegen. Das stellt der Digital Radio Report 2017 der Medienbehörde Ofcom fest. Für 46,8 (2016: 45,5) Prozent der Radiokonsums werden digitale Signale genutzt. Den höchsten Anteil daran hat DAB mit 73,6 (2016: 71,1 ) Prozent.
Die Angaben zur Versorgung zeigen, dass England derzeit weitaus besser versorgt ist als Nordirland, Schottland und Wales. Hier die nationalen Angaben:
nationale Angebote
BBC Digital One Sound Digital Lokalradios

Wohnungen 97,4 % 91,7 % 77,0 % ca. 90 %
Hauptstrassen 87,4 % 80,2 % 66,9 % ca. 76 %

Hinweis : Lokal-Multiplexe gibt es nur in England.

Der Digital Radio Plan der britischen Regierung von Anfang 2014 stellt drei Bedingungen für die Planung eines UKW-Ausstiegs, deren Erfüllung immer näher rückt:
Mehr als die Hälfte des gesamten Radiokonsums muss über digitale Plattformen stattfinden.
Die DAB-Abdeckung nationaler Multiplexe muss die von UKW erreichen.
Lokale Radios müssen für 90 Prozent der Bevölkerung und auf 90 Prozent der wichtigen Strassen empfangbar sein.
In Großbritannien testete die BBC seit 1990 mit Digitalradio, das seit 1995 im Regelbetrieb ist. Die Einführung von DAB+ hat erst begonnen. In den meisten Regionen könnte ein lokaler Multiplex nach dem Small Scale Prinzip verbreitet werden.
Quelle: Presseinfo von Ofcom vom 1.12.
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1.12.2017 • Digitalradio: Neue Privatradios für Ba-Wü endlich in der Luft
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Baden-Württemberg Die im Mai lizenzierten Privatradios Antenne1, Regenbogen2 und Rock Antenne sollen seit heute im baden-württembergischen Privatmux im Kanal 11B auf Sendung sein. Das meldet satnews unter Berufung auf den Netzbetreiber. Der Sendestart wurde seit Anfang August mehrfach verschoben, technische Probleme wurden verantwortlich gemacht.
Quelle: Meldung von satnews.de vom 1.12. / Hintergrund: DAB+ in Baden-Württemberg.
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1.12.2017 • Digitalradio: SWR aus Grünten statt vom Brandenkopf
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der SWR kündigt für den 4. Dezember die Inbetriebnahme der Sendeanlage Grünten an. Dadurch werde der Empfang im württembergischen Allgäu sowie in Teilen der Region Bodensee-Oberschwaben verbessert. Dies geschieht laut SWR offenbar nicht im Gleichwellenbetrieb mit den Kanal 8D-Standorten für den Süden des Bundeslandes, sondern im Kanal 8A. Der bisher für 2017 annoncierte Sendestart am Brandenkopf wurde auf 2018 verschoben.
Quelle: Webinfo des SWR vom 29.11., ukwtv.de / Hintergrund: DAB+ in Baden-Württemberg.
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1.12.2017 • Digitalradio: NDR verschiebt Aufschaltungen
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der NDR hat die bisher für „Ende 2017“ angekündigten Inbetriebnahmen seines DAB+-Muxes in Lingen (Niedersachsen) und Heide (Schleswig-Holstein) auf „Anfang 2018“ verschoben. Die Einträge auf der NDR-Webseite wurden jetzt entsprechend geändert. Für die Region Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) wird weiterhin „Ende 2017“ genannt.
Quelle: Webinfo des NDR / Hintergrund: DAB+ in M-V, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.
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1.12.2017 • Rundfunkbeitrag: Der Hintergrund der Strukturdebatte
Was den Zuschauern und Rundfunkbeitragszahlern blüht, wenn der Programmauftrag von ARD, ZDF und Deutschlandradio gravierend verändert wird? BLM-Präsident Siegfried Schneider (CSU) forderte vor Wirtschaftsvertretern, attraktive Programminhalte den Privaten zu überlassen. Ausdrücklich nannt er Soap, Quiz, Krimi und Fußball. Die Anstalten sollen außerdem komplett auf Sponsoring und Werbeeinnahmen verzichten.
Die Werbekunden von ARD und ZDF orientieren auf ein älteres Publikum, das die Privaten bisher nicht haben. Warum sollten sie zu den Privaten wechseln, wenn sie dort ihre Zielgruppen nicht finden? Schneider rechnet dennoch mit Mehreinnahmen (es geht um jährlich mehr als 540 Mio. Euro), die die Privaten für Informationssendungen ausgeben könnten, träumt Schneider. Das wird die Aktionäre nicht erfreuen.
Schneider will das Miteinander von privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern zugunsten des gewinnorientierten Privatfunks verschieben. Damit hat er einen Kompromiß zu kürzlichen Forderungen der CDU/CSU vorgelegt: Bayerns Ministerpräsident Seehofer (CSU) stellte die Abschaffung des ZDF zur Diskussion, Rainer Robra (CDU), Medienstaatssekretär in Sachsen-Anhalt, will DasErste zum Regionalsender degradieren.
Schneider profiliert sich und die CSU damit zugleich für den bayerischen Landtagswahlkampf 2018 mit dem populistischen Rundfunkbeitragsargument. Den Wegfall der Werbung will er zwar über den Beitrag ausgleichen. Der würde aber wegen der Streichung von Programmaufgaben sinken. Die Differenz wird den Zuschauern aber anderswo aus der Tasche gezogen: Spätestens 2019 wird das analogen Kabelfernsehen abgeschaltet. 2023 könnte die dgitale Sat-Verbreitung von SDTV-Programmen folgen. Übrig bleiben die HDTV-Programme der Privaten, für die zusätzlich - unter Bezeichnungen wie HDplus oder Freenet TV - zu zahlen ist.
Im Grunde signalisiert Schneider, dass es einigen Landesregierungen nicht um Verbesserungen der Arbeit von ARD, ZDF und Deutschlandradio durch optimierte Strukturen geht, sondern um neue Gewinnmöglichkeiten für die Privatsender geht. Da bleibt jedoch die Frage, ob z.B. die Verschiebung meinungsbildender Informationssendungen zu den werbefinanzierten Programmen mit dem Grundgesetz in Übereinstimmung zu bringen ist. Dass die Rede am Vorabend am Vorabend des Jahrtestages des 1. Rundfunkurteils erfolgt, ist wohl eher ein Zufall.
Quelle: Wortlaut der Schneider-Rede vom 30.11. / Hintergrund: Strukturdebatte.
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1.12.2017 • Vor 30 Jahren: Der 1. Rundfunkstaatsvertrag
Recht, Gesetze Heute vor 30 Jahren trat der erste Rundfunkstaatsvertrag in Kraft. Die Massenverkabelung und die aufkommende Satellitenverbreitung hatte ab Mitte der 1980er Jahre Kapazitäten für private Programme geschaffen. FÜr das Privatfernsehen musste eine rechtliche Grundlage geschaffen werden.
Erste Versuche für Mediengesetze des Saarlandes und Niedersachsens scheiterten am Bundesverfassungsgericht. Das 3. (1981) und das 4. Rundfunkurteil (1986) enthalten die bis heute gültigen Prinzipien für das Miteinander des privaten und öffentlich-rechtlichen Rundfunks. So definieren zwei Ansätze, wie Meinungsvielfalt zu gewährleisten ist:
Für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk kommt das „binnenpluralistische“ Konzept zur Anwendung. Ein breites Meinungsspektrum soll innnerhalb der Angebote eines Veranstalters gewährleistet werden. Die Kontrolle unterliegt intern pluralistisch besetzten Rundfunkräten.
Der „außenpluralistische“ Ansatz geht davon aus, dass viele Veranstalter und Programme eine Vielzahl von Meinungen widerspiegele. Kontrolliert wird das von außen durch die Landesmedienanstalten und deren Institutionen.
Das 4. Rundfunkurteil beschreibt die „duale Rundfunkordnung“. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat eine Grundversorgung zu leisten - durch flächendeckende Empfangbarkeit, inhaltliche Qualitätsstandards und binnenplurale Kontrolle. Der Privatfunk könne hingegen einen umfassenden gesellschaftlichen Auftrag schon wegen seiner Abhängigkeit von Werbeeinnahmen nicht erfüllen. Solange die öffentlich-rechtlichen Anstalten die Grundversorgung sichern, reichen für den Privatfunk geringere Standards vor allem bezüglich Information und Meinungsbildung. Für die außenplurale Kontrolle sind die Landesmedienanstalten zuständig.
Weil die „Rundfunkhoheit“ Aufgabe der Bundesländer ist, unterliegen ihnen die rechtlichen Massnahmen. Diese bekommen in Staatsverträgen Gesetzeskraft, wenn alle Bundesländer diese verabschieden. Staatsverträge regeln entsprechend ddie Grundlagen für ARD, ZDF und Deutschlandradio. Der Rundfunkfinanzierungs-Staatsvertrag und der Rundfunkbeitrags-Staatsvertrag regeln das KEF-Verfahren zur Festlegung der Beitragshöhe. Sie legen die Höhe des Rundfunkbeitrages und die Kriterien der Zahlungspflicht fest und bestimmen die Verteilung der Einnahmen an ARD, ZDF, D-Radio und die Medienanstalten. Weitere Staatsverträge gibt es zum Jugendmedienschutz und zu Telemedien. Änderungen und zahlreiche Einzelheiten wurden in bisher 19 Rundfunkänderungs-Staatsverträgen festgehalten. Staatsverträge sind Abkommen aller 16 Bundesländer mit Gesetzescharakter. Sie werden durch die zuständigen Minister oder Chefs der Staatskanzleien und deren Rundfunkreferenten vorbereitet. Ein Staatsvertrag kann nur in Kraft treten, wenn alle Parlamente der Bundesländer zustimmen.
Quellen: Rundfunkrecht (Wikipedia), Verweislisten: Rundfunkurteile, Rundfunk-Staatsverträge
Hintergrund: Rundfunkbeitrag, Rundfunkrecht.



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