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Nachrichten-Archiv: Januar 2010

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30.1.2010 • Bayern: Ausschreibung
Bayern Die Landesmedienanstalt BLM hat insgesamt drei Programmplätze für München und Nürnberg ausgeschrieben. Es handelt sich um die Nachfolge für Eurosport, das in beiden Gebieten zum 31. Mai die Übertragungen per DVB-T einstellt, und DMAX in Nürnberg. Bis zum 26. Februar können sich bundesweite wie auch lokale TV-Veranstalter um Lizenzen mit Laufzeit bis Ende Mai 2013 bewerben. Der Sendebetrieb kann ab dem 1. Juni beginnen. Es handelt sich um die Kanäle 66 in München und 60 in Nürnberg. Ein zwischenzeitlicher Kanalwechsel (wegen der „Digitalen Dividende“) wird offen gelassen.
Quelle: Info der BLM vom 29.1.
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29.1.2010 • Österreich: Digitalisierungsbericht 2009
Österreich Laut Digitalisierungsbericht 2009 hat der Anteil des Digitalempfangs im Jahresverlauf um 11 auf 58 Prozent der TV-Haushalte zugenommen. Ausschließlich über Antenne empfange bei rückläufiger Tendenz noch vier (digital; 150.000) bzw. zwei Prozent (analog) der TV-Haushalte. Demgegenüber wurden jedoch 600.000 Settopboxen verkauft, so dass DVB-T vor allem für Zweit- und Drittgeräte eine hohe Bedeutung hat. Nach dem Endausbau und den letzten Analogabschaltungen erreicht Multiplex A Mitte 2011 96 Prozent (Oktober 2009: 93 Prozent) der Haushalte. Multiplex B versorgt in den Ballungszentren 77 Prozent über DVB-T, Lokalsender wurden in 16 Regionen zugelassen. Der Umstieg soll im ersten Halbjahr 2011 abgeschlossen werden.
Der Marktanteil des Digital-Satelliten am Erstgerät hat sich binnen drei Jahren etwa verdoppelt. Die analoge Sat-Nutzung ikönnte 2012 beendet werden. 2009 waren 32 Prozent der verkauften Sat-Receiver für HDTV geeignet. Die - wie in Deutschland - zurückhängende Kabel-Digitalisierung soll derzeit über ein Förderprogramm für HDTV-Kabelreceiver angeschoben werden.
Als Hemmnis, mit dem Mobilfernsehen mit DVB-H über die bisherigen 20.000 bis 30.000 Kunden hinauszukommen, wird die mangelnde Auswahl an Endgeräten gesehen. DAB+ gilt in Österreich als sinnvoll für überregionale Radio-Sendenetze, während DRM+ für den lokalen Hörfunk präferiert wird.
Quelle: Meldung von Infosat vom 28.1. / Hintergrund: Digitalisierungsbericht 2009.
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29.1.2010 • Sachsen-Anhalt: Bedarfsanmeldung für Lokal-TV
MA Sachsen-Anhalt Ähnlich wie in Sachsen will die Landesmedienanstalt Sachsen-Anhalt den beiden noch analogterrestrisch verbreitete Lokalsendern ins digitale Zeitalter bringen. Für die Veranstalter Ran1 (Raum Dessau) und RBW (Bitterfeld) wurde jetzt der Bedarf für je eine lokale Bedeckung bei der Staatskanzlei des Bundeslandes angemeldet. Mit der Ausstrahlung über DVB-T soll zugleich die Zuführung zu Kabelnetzen digitalisiert werden.
Quelle: Presseinfo der MSA vom 27.1. / Hintergrund: DVB-T in Sachsen-Anhalt.
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27.1.2010 • Stereoskopie: In der ganz alten Version bei ServusTV
3D-Brille (XpanD) Servus TV Während das Kino und Fernsehanstalten in anderen Ländern stereoskopische Inhalte mit digitaler Technik verbreiten wollen, geht das österreichische Privatfernsehen ServusTV einen eher hausbackenen Weg. Im Programm sind derzeit sporadisch anaglyphische 3D-Kurzfilme zu sehen. Dieses Verfahren, nach dem 1982 eine 3D-Testsendung der 3. Programme produziert wurden, benutzt eine rot-blau-Brille. ServusTV zeigt Kurzfilme, eine passende Brille kann auch von Deutschland aus per Mail bestellt werden.
Quelle: Meldung von Broadband TV News vom 26.1. / Hintergrund: Stereoskopie-TV.
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27.1.2010 • Viseo+: „Unterhalb der Wahrnehmungsgrenze“
Viseo+ Der Geräte- und Smartcardverkauf für das Pay-Paket von RTL Viseo+ liegt bei 2.000 Stück und damit „unterhalb der Wahrnehmungsgrenze im Handel“. Das meldet Digitalfernsehen auf Grundlage einer Handelsbefragung in den Ausstrahlungsgebieten Stuttgart und Halle/Leipzig.
Das Paket enthält vier Free- und zwei Pay-TV-Programme. Diese sind insgesamt mit Conax grundverschlüsselt und werden - im Gegensatz zu allen anderen DVB-T Programmen in Deutschland - mit MPEG-4 komprimiert. Angeboten werden dafür nur zwei Gerätemodelle.
Quelle: Meldung von DF vom 26.1. / Hintergrund: Viseo+.
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26.1.2010 • Polen: DVB-T nur als Pay-TV?
Polen Pay-TV ist die einzige Möglichkeit, Settopboxen für DVB-T kostengünstig zu finanzieren. Die äußerte Zygmunt Solorz-Zak, Eigentümer des Medienkonzerns Polsat, in einem Interview. Monatsgebühren seien die einzige Alternative, wenn der Staat nicht bereit sei, die Geräte zu finanzieren. Zudem seien die Geräte mit MPEG-4-Technik teurer als andere.
Quelle: Meldung von Sat und Kabel vom 26.1.
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25.1.2010 • KEF: DAB-Projekte sind weiter nicht finanziert
KEF-Logo Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) bleibt bei ihrer Absage an das Digitalradio mit DAB. Dies geht aus dem heute veröffentlichten 17. KEF-Bericht hervor, der auf den Beschluß vom vergangenen Juli verweist. Die KEF kürzte die Etatanmeldungen von ARD und Deutschlandradio für Entwicklungsprojekte des Radios um 53,8 Mio. Euro. „Den Projektanträgen von ARD und Deutschlandradio zum Digitalen Hörfunk (konnte) von der Kommission nicht zugestimmt werden“. Die Kommission genehmigte jedoch 42 Mio. Euro „für neue Projekte zur Zukunft des Hörfunks“, darunter das neue Deutschlandradio Wissen, wofür bis 2012 26,15 Mio. Euro verwendet werden sollen. „Der Misserfolg der Digitalisierung des terrestrischen Hörfunks mittels DAB“, so die Kommission, müsse kein Ende der Digitalisierungsbemühungen bedeuten. ARD-Vorsitzender Peter Boudgoust hatte bereits klargestellt, einen neuen Projektantrag zum digitalen Radio bei der KEF zu stellen. Dieser werde jedoch unterhalb der 30 Mio. Euro des ersten Projektes liegen.
Der Projektstatus von DVB-T läuft Ende 2010 aus. Bis dahin nicht verwendete 9,3 Mio. (ARD) bzw. 3 Mio. Euro (ZDF) können 2011 anders eingesetzt werden. Davon ist der Regelbetrieb (Ausstrahlungskosten) nicht betroffen.
Die KEF bewertet jährlich die Ausgabenwünsche und Einnahmen von ARD, ZDF und Deutschlandradio. Auf dieser Grundlage wird in Fünfjahresabständen die Höhe der künftigen Rundfunkgebühren errechnet. Diese werden dann durch den von allen Länderparlamenten zu beschließenden Rundfunkgebührenstaatsvertrag rechtskräftig.
Quellen: Presseinfo und 17. KEF-Bericht vom 25.1. / Hintergrund: Gebühren.
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25.1.2010 • Bayern: Viseo+ in München nur als Test
Bayern Viseo+ Nach Medienberichten wird aktuell das kostenpflichtige RTL-Paket Viseo+ in München verbreitet. Dabei handele es sich um Testsendungen des Instituts für Rundfunktechnik auf dem UHF-Kanal 50. An einen Regelbetrieb sei nicht gedacht. Das grundverschlüsselte MPEG-4 Paket ist mit zwei speziellen Geräten und Smartcard zu empfangen, die nur im Raum Leipzig/Halle und Stuttgart angeboten werden.
Quelle: Meldung von Sat und Kabel vom 25.1. / Hintergrund: Viseo+.
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25.1.2010 • Gebühren: Koalitionspolitiker uneins über Änderung (2)
Euro-Münze In die unterschiedliche Sicht der Gebühren-Novellierung in der Bundeskoalition bringt Nikolas Hill (CDU), für Hamburg in der Rundfunkkommission der Bundesländer, einen weiteren, wenn auch nicht neuen Aspekt. In einem Pressebeitrag forderte er die Erhebung als Steuer über die Eigentümer von Gebäuden. So würde die ungeliebte GEZ überflüssig, kommentiert Hill populistisch. Diese Gebühr soll von den Finanzämtern kassiert und von den Eigentümern als Nebenkosten auf die Mieter umgelegt werden.
Kommentar: Hill wärmt damit die alte Rundfunksteuer, wenn auch in neuem Kleid, wieder auf. Damit würde die Finanzierung von ARD und ZDF - die sich auf die Programminhalte auswirkt - unter staatliche Kontrolle geraten. Der Jurist und Ex-Mitarbeiter der NDR-Intendanz eigentlich wissen, dass die Aushebelung der Staatsferne des Rundfunks aus verfassungsrechtlichen Gründen in Deutschland und bei der EU sowieso nicht durchsetzbar ist.
Quelle: Hill-Artikel in Die Welt vom 25.1. / Hintergrund: Rundfunkgebühren.
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25.1.2010 • Digitale Dividende - Versteigerung aussetzen
Überallfernseh-Logo Auch der Fachverband Rundfunkempfangs- und Kabelanlagen (FRK) plädiert für eine Verschiebung der Frequenzauktion des oberen UHF-Bereichs. Begründet wird das mit Testergebnissen aus Oberwiesenthal. Dort waren Einstrahlungen von Mobilfunkdiensten in ein Kabelnetz messtechnisch erfasst worden. Dabei wurden Störungen in DVB-C Settopboxen, Fernsehgeräten und Kabelmodems festgestellt. Der FRK appellierte an die Bundesnetzagentur, erst zu versteigern, wenn die Probleme in Tripleplay-Kabelnetzen gelöst sind. Dies entspreche auch den Forderungen des Bundesrats. Auch in den Niederlanden hatten Tests erhebliche Störungen des TV-Empfangs bestätigt.
Quelle: Presseinfo des FRK vom 25.1 / Hintergrund: Digitale Dividende.
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22.1.2010 • DVB-H: Notruf für Neustart des Mobilfernsehens
DVB-H Logo Die Landesmedienanstalten sind bereit, dem Mobilfernsehen mit DVB-H nach der Pleite mit Mobile 3.0 eine neue Chance zu geben. Voraussetzung sei aber, das bis Ende Februar beim Zulassungsgremium ZAK „ein entsprechendes Interesse des Marktes hinreichend belegt ist“. Fast schon wie ein Hilferuf klingt die Aufforderung, jetzt müssten Entscheidung fallen als Voraussetzung für Ausschreibungen.
Ein wirtschaftlich nicht tragfähiges System, das auch den Anforderungen an Vielfalt nicht entspricht, hat bei den Landesmedienanstalten keine Chance, verdeutliche ZAK-Vorsitzender Thomas Langheinrich. „Nur konkrete Interessensbekundungen (können) die Tür für einen Neustart von DVB-H öffnen.“ Interessenten müssten Vorvereinbarungen mit Netzbetreibern, Rundfunk- und Mobilfunkanbietern vorweisen, die zeigen, „wie die geplante Zusammenarbeit realisiert werden soll und wie die wirtschaftliche Tragfähigkeit aussieht“, so Langheinrich.
Eine Sondierungsgruppe der Landesmedienanstalten habe seit Ende 2008 mit potenziellen Bewerbern und Marktbeteiligten gesprochen. Zwischenzeitlich gerüchtelte es um ein Engagement von T-Mobile und das Interesse eines schwedischen Investors.
Quelle: Presseinfo der ZAK vom 22.1.
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22.1.2010 • Programme: Lizenzverlängerung
Tele5 Der Medienrat der NRW-Landesmedienanstalt LfM hat die Verlängerung der Sendelizenz von Tele5 für die terrestrische Verbreitung in NRW um fünf Jahre beschlossen.
Quelle: Presseinfo der LfM vom 22.1.
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22.1.2010 • England: Weg frei für Kopierschutz bei FreeviewHD
England DVB-T Logo England Der britische Regulierer Ofcom hat dem Weg für einen Signalschutz der terrestrischen HDTV-Programme frei gegeben. Die BBC hatte unter Berufung auf Forderungen der Filmproduzenten einen Kopierschutz vorgeschlagen. Nach breiter Kritik will die Anstalt jetzt den Geräteherstellern die technischen Grundlagen des Verfahren kostenlos überlassen.
Das Verfahren benutzt sogenannte „Huffmann-Tabellen“, um die Daten des EPG (nicht die Programminhalte) zu verschlüsseln. Auf der Gegenseite dienen LookUpTables zur Decodierung.
Quelle: Meldung von Broadband TV News vom 22.1.
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20.1.2010 • Frankreich: Orange mit Pay-TV auf TNT-Plattform?
Frankreich DVB-T Logo Frankreich In Frankreich will France Telecom mit Pay-Programmen im DVB-T Angebot TNT einsteigen und sich an der bevor stehenden Neuausschreibung von Sendekapazitäten beteiligen. Der Telekomriese will ein Unternehmen seines Tochterkonzerns Orange in die Spur schicken. Diese betreibt bereits IPTV-Dienste für 400.000 seiner ADSL-Kunden.
Das französische TNT umfasst 18 frei empfangbare und neun Bezahlsender sowie fünf HDTV-Simulcasts. Die Ausschreibung wird möglich, weil sich die Pay-Anbieter Canal J im vergangenen April und AB1 2008 die Terrestrik aufgegeben haben. Dieser Rückzug und der kürzliche Verkauf des Pay-Senders TnTop an den Wettbewerber TV Numeric stellen aber die Wirtschaftlichkeit von Pay-TV via Terrestrik in Frage. Frankreich ist eines der wenigen Länder mit terrestrischen Pay-Programmen.
Quelle: Meldung von Broadband TV News vom 20.1.
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19.1.2010 • Bayern: EinsExtra statt zweites Erstes ab 2.2.
Bayern In den bayerischen Regionen Altbayern und Schwaben steht am 2. Februar eine Programmänderung bevor: Im BR-Multiplex wird dann die Doppelverbreitung von DasErste beendet. Als Ersatz wird EinxExtra aufgeschaltet. DasErste ist wie bisher über den ARD-Kanal im Angebot. Der BR empfiehlt einen Suchlauf.
Die Umschaltung wird an folgenden Sendeanlagen vollzogen: München, Wendelstein (K 56); Hoher Bogen, Hohe Linie, Amberg (K 28); Brotjacklriegel, Passau, Landshut, Pfarrkirchen (K 27); Gelbelsee, Pfaffenhofen, Augsburg (K 25); Grünten (K 46); Garmisch, Hohenpeißenberg (K 53); Hochberg, Untersberg (K 39).
Quelle: Presseinfo des BR vom 18.1.
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16.1.2010 • Digitalradadio: ARD will DABplus
DAB-Logo Der SWR-Intendant und ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust orientiert weiter auf DABplus für einen neuen Anlauf bei der Radiodigitalisierung. Auf einer Fachveranstaltung kündigte er an, bei der KEF einen Projektantrag einzureichen. Eine flächendeckende Versorgung sei aber nicht vorgesehen. Boudgoust schloß außerdem aus, DABplus gegen den Widerstand der Privatradios einführen zu wollen. Die großen Privaten im VPRT hatten das System im Juni 2009 als „nicht marktgetrieben“ und zu teuer abgelehnt.
Quelle: Meldung von Infosat vom 15.1. / Hintergrund: Digitalradio.
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15.1.2010 • AGF: Digitalisierung geht doch vorwärts
Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung Die Digitalisierung der deutschen Fernsehhaushalte schreitet weiter voran. 14,67 von 35,49 Mio TV-Haushalten nutzen laut Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) per Jahreswechsel den digitalen Empfang per Satellit, Kabel oder Antenne. Das entspricht 41,4 Prozent der TV-Haushalte. Der Zuwachs betrug gegenüber den letzten Quartal 600.000 Haushalte (1,5 Prozent). Im Vergleich zum Stand Ende 2008 stieg der Digitalanteil damit von 12,07 Mio. Haushalten (34,2 Prozent) um etwa 2,5 Mio. Haushalte. Die Gesamtzahl der TV-Haushalte war 2009 mit 35,3 Mio. angegeben worden.
Die AGF hatte Anfang Dezember 2009 einen Rückgang des Digitalanteils gemeldet, diese wenig nachvollziehbaren Zahlen aber kurzfristig zurückgezogen. Anfang November war die 40 Prozentmarke erreicht worden. Die AGF ermittelt für die öffentlich-rechtlichen und die großen privaten Programmveranstalter die Zuschauerquoten, die Grundlage der Werbepreise sind.
Quelle: Monatsveröffentlichung der AGF-Statistik vom 15.1.
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15.1.2010 • Digitale Dividende: Klagen gegen Auktion (4)
Überallfernseh-Logo Nicht nur E-Plus und O2 klagen gegen die Vergabe des oberen UHF-Bereichs (Digitale Divende) durch die Bundesnetzagentur. Während die beiden Telekom-Dienstleister durch das Verfahren eine Bevorzugung ihrer Wettbewerber vermuten, sind bis zu acht weitere Klagen anders motiviert: Die Kabelnetzbetreiber KDG und Kabel BW sehen durch die Einführung der Mobilfunktechnik LTE „Millionen Endgeräte von Kabelkunden, aber auch Nutzer von DVB-T“ würden von Störungen betroffen sein, so KDG. In diese Richtung gehen offenbar auch Klagen von WDR, NDR und SWR. KDG will außerdem eine aufschiebende Wirkung der Klage erreichen, um nicht schlußendlich doch vor vollendeten Tatsachen zu stehen.
Bundestag, Bundesrat und Bundesnetzagentur hatten sich gegen diese inzwischen durch Praxistests bestätigten Bedenken bislang als „beratungsresistent“ (Prof. Reimer Anfang September 2009).
In dem betroffenen Frequenzbereich arbeiten auch Funkgeräte, die von Film- und TV-Produktionen und in Theatern, bei Konzerten usw. benutzt werden. Betroffen sind auch zahlreiche Funkkopfhörer für den Privatgebrauch. Auch Verbände wie der VPRT hatten die Frequenzumwidmung kritisiert. Daher soll die für das Frühjahr geplante Frequenzauktion nun gerichtlich verhindert werden.
Quelle: Meldung von DF vom 15.1. / Hintergrund: Digitale Dividende.
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15.1.2010 • Mecklenburg-Vorpommern: Umbenennung
MA MVP Die für Mecklenburg-Vorpommern zuständige Landesmedienanstalt heißt nunmehr Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern (MMV). Der Landtag hatte im Dezember eine Änderung des Landesmediengesetzes beschlossen, die am 14. Januar in Kraft trat.
Die Anstalt wurde 1991 als Landesrundfunkzentrale gegründet. Der Aufgabenbereich hat sich von der Aufsicht über die privaten Rundfunkveranstalter hinaus in Richtung Medienkompetenz und von den klassischen auf die neuen Übertragungswege erweitert. Ausserdem greife die Umbenennung die Vereinheitlichung der Bezeichnungen der Landesmedienanstalten auf.
Quelle: Presseinfo der MMV vom 14.1.
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13.1.2010 • Europa: 230 neue TV-Programme über DVB-T trotz Krise
EUROPA 2009 hat sich die Zahl der in Europa verbreiteten Fernsehprogramme um 245 auf etwa 7.200 erhöht, teilt die EU mit. Davon werden 730 (April 2008: 500) über DVB-T ausgestrahlt. DVB-T ist in 24 der 29 EU-Mitgliedsstaaten (plus Beitrittskandidaten) auf Sendung. Im neuen Jahr wollen Österreich, Malta, Spanien und Slowenien den ASO vollziehen, während Bulgarien, Irland und Rumänien in den DVB-T Betrieb einsteigen. Pay-TV über DVB-T gibt es nur in Deutschland, Frankreich, Lettland und Spanien.
Nach der Zahl der Sender rangiert Deutschland (227) hinter England (1.033), Italien (388) und Frankreich (297) auf Platz vier.
Während das Angebot im Kabelmarkt stagniere, steige die Zahl der IPTV-, Handy-TV und Sat-Anbieter weiter. Allein 114 Sender wurden für das Mobilfernsehen neu gegründet. 38 Neugründungen sind Sportspartenprogramme; Sport (496) ist damit neben dem Spielfilm (419) das stärkste Programmgenre. Unter den 220 eingestellten Programmen sind 100 Lokalsender Spaniens. Diese mußten die Verbreitung beenden, nachdem das Fernsehnetzwerk Localia abgeschaltet wurde.
Die Zahlen repräsentieren den aktuellen Stand der Datenbank Mavise der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle.
Quelle: Meldung von Infosat vom 13.1. / Hintergrund Mavise-Datenbank.
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12.1.2010 • BaWü: Viseo+ nur in Stuttgart
Baden-Württemberg Viseo+ Stuttgart bleibt die einzige Region Baden-Württembergs, in der RTL sein Viseo+-Paket verbreitet. „Damit sind unsere Planungen im DVB-T-Bereich abgeschlossen“, zitiert der Karlsruher Onlinedienst ka-news RTL-Sprecherin Bettina Klauser. „DVB-T ist ein Ballungsraumkonzept“. Da die Terrestrik der teuerste TV-Verbreitungsweg sei und nach EU-Entscheidungen nicht subventioniert werden darf, stelle sich für die privaten Sender die Frage nach der Wirtschaftlichkeit von DVB-T außerhalb der Ballungsgebiete.
Quelle: Meldung von ka-news vom 12.1.
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12.1.2010 • Programme: Eurosport hält DVB-T Ausstieg offen
Eurosport-Logo Wie auch andere Privatsender orientiert Eurosport auf Zusatzeinnahmen durch neue Dienste. „Die Verbreitung von kostenpflichtigen Zusatzangeboten ist im bundesweiten Maßstab derzeit via DVB-T nicht möglich“, klagt der Spartensender. Dies, ebenso wie HDTV, habe aber für das Unternehmen „eine hohe Prioritität“, so Pressesprecher Werner Starz auf Anfrage von dehnmedia. Nach den Starts von Eurosport HD und mobilen und Webdiensten stelle sich weiter die Frage nach den Zukunftstechnologien, ihren Verbreitungswegen und den Kosten.
„Im Rahmen dieser Überlegungen spielt das Thema DVB-T und die Verbreitung in den einzelnen Regionen eine zentrale Rolle.“ Starz weiter: „Ich kann Ihnen aber versichern, dass es keinen bundesweiten Ausstieg geben wird.“ Die Entscheidungsprozesse seien aber noch nicht abgeschlossen. Möglicherweise könnten also nach Bayern und Hamburg, Lübeck und Kiel weitere DVB-T Regionen betroffen sein. Eurosport wird via DVB-T auch in den Regionen Berlin, Bremen, Frankfurt/Main, Köln, Düsseldorf/Ruhr und Hannover/Braunschweig ausgestrahlt.
Quelle: Eigene Recherche.
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11.1.2010 • Digitalradio: Nächster Anlauf eingeleitet (4)
DAB-Logo Als erste Landesmedienanstalt hat die BLM in die Ausschreibungsrunde für einen neuerlichen Digitalstart des Hörfunks eröffnet. Die Bewerbungsfrist für Interessenten am bayerischen Teil einer bundesweiten DABplus-Bedeckung läuft, wie angekündigt, bis zum 12. März. Die ZAK-Kommission der Landesmedienanstalten hatte im Dezember einen gemeinsamen Ausschreibungstext vereinbart, der von allen Landesmedienanstalten bis zum 22. Januar veröffentlich werden soll.
Quelle: Meldung der BLM vom 11.1, Ausschreibungstext / Hintergrund: Digitalradio.
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8.1.2010 • Stiftung Warentest: Kritik an unsinniger Werbung
Überallfernseh-Logo Die Stiftung Warentest hat nutzlose und irreführende Werbeaussagen großer Elektronikmärkte kritisiert. Da werde zum Beispiel für Fernseher mit eingebautem „DVB-T HD Tuner“ oder „HDTV-Tuner für DVB-T und DVB-C“ geworben. DVB-T betreffend sei das zwar eine Produkteigenschaft. Diese Bewerbung sei aber unerheblich, weil zur Zeit in Deutschland keine HDTV-Programme über DVB-T verbreitet werden.
Kommentar: Da haben die Verbraucherschützer völlig recht. Solche Werbung nährt die Illusion, dass HDTV per Antenne empfangen werden könnte und trägt nicht zu einer sachlich aufklärenden Information über DVB-T, HDTV und die entsprechenden Produkte bei.
Meldung von DF vom 8.1. / Hintergrund: HDTV.
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8.1.2010 • Hamburg/SH: Radiostart schon ab Mai?
Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein Die für Hamburg, Kiel und Lübeck ausgeschriebenen 16 Radioprogramme über DVB-T könnten eventuell schon ab Mai ausgestrahlt werden, so MA HSH-Direktor Thomas Fuchs. Mit der noch bis zum 19. Februar laufenden Ausschreibung will die Zweiländer-Medienanstalt angesichts erschöpfter UKW-Kapazitäten „einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Hörfunklandschaft“ leisten. Die bandbreite von 3,3 Megabits pro Sekunde reiche für zusätzliche Angebote wie Visual Radio aus. Das Echo auf ds Projekt sei im Vorfeld „sehr positiv“ gewesen.
Fuchs sieht allerdings keine Chancen für ein flächendeckendes bundesweites Radioangebot über DVB-T. Dafür gebe es keine Bedeckung. Es liege in der Zuständigkeit der Landesmedienanstalten, nach Berlin, Leipzig und dem neuen Angebot im Norden Radio in weiteren DVB-T Regionen auf den Weg zu bringen.
Interview von Infosat vom 8.1. / Hintergrund: Digitalradio.
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8.1.2010 • Gebühren: Koalitionspolitiker uneins über Änderung
Euro-Münze Bei der Novellierung der Erhebungsgrundlage für die Rundfunkgebühren präferiert die Kanzlerinnen-Partei CDU eine haushaltsbasierte Abgabe. Das verdeutlichte der medienpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Wolfgang Börnsen. Haushalte, die bisher nur einen Computer, aber keinen Fernseher angemeldet haben, müssten dann statt 5,76 monatlich 17,98 Euro abführen. Die Gebührenbefreiung, bisher für Hartz-IV- und BaFöG-Empfänger möglich, soll beibehalten werden. Börnsen beharrt weiter auf der umstrittenen Umkehr der Beweislast: Die Haushalte sollen künftig beweisen, dass sie keine rundfunkfähigen Geräte besitzen (was sicherlich äußerst selten der Fall ist).
Der medienpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Burkhardt Müller-Sönksen dagegen hatte kürzlich eine personengebundene Medienabgabe gefordert. Die soll jeder Erwachsenen zahlen, dessen Einkommen ein festzulegendes Minimum überschreitet. Die Abgabe solle bei etwa zehn Euro liegen. Für verheiratete in Beschäftigung bedeutet das eine etwa zehnprozentige Erhöhung von bisher 17,98 auf 20 Euro. Er setzte noch eins drauf: Die Abgabe soll durch die Finanzämter statt durch die GEZ eingezogen werden.
Meldungen von Sat und Kabel zu Börnsen vom 8.1. und Müller-Sönksen vom 2.1. / Hintergrund: Rundfunkgebühren.
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6.1.2010 • Spanien: DVB-T erfolgreich im Handel
Spanien DVB-T Logo Spanien - TDT Seit 2005 wurden in Spanien nach Angaben der Promotions-Organisation Impulsa TDT etwa 23,4 Mio. DVB-T Empfangsgeräte verkauft. Einen Schub bekam der Abverkauf im letzten Jahr: Bis Oktober 2009 waren es 8,2 Mio. Stück, darunter knapp 1 Mio. allein im Oktober. DVB-T versorgt in Spanien inzwischen 73,8 Prozent des Landes 12,3 Mio. Haushalte. 6,9 Mio. Menschen geben an, auch am Zweitwohnsitz DVB-T zu nutzen. DVB-T habe 2009 trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten seine Marktposition stärken können, während andere Marktsegmente für Elektrogeräte rückläufig waren.
Meldung von Broadband TV News vom 6.1.
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6.1.2010 • Berlin: Radioangebot weiter reduziert
Berlin Die Reduzierung des Radioangebots im Berliner Testkanal 59 geht weiter. Nachdem es im September auf 14 Programme heruntergefahren wurde, sind nunmehr nur noch acht Sender in der Luft. Die Landesmedienanstalt MABB hatte 2005 erstmals Radioprogramme als einjährigen „Akzeptanztest“ über DVB-T verbreiten lassen. Dies war seinerzeit durchaus auch als Provokation in der beginnenden Diskussion um die digitale Radiozukunft zu verstehen gewesen.
Prototyp eines DVB-T Radio von Technisat, IFA 2005. Quelle: Technisat/Archiv dehnmedia Anfänglich waren mehr als 30 Programme verbreitet worden. Allerdings gab es „DVB-T Radiogeräte“ nur als Prototyp eines Herstellers (Foto rechts), so dass für eine Publikumsresonanz eine sinnvolle Grundlage fehlte.
Vor kurzem schrieb die Landesmedienanstalt MA HSH für Hamburg, Kiel und Lübeck ein Radiopaket mit 16 Programmen aus. Dennoch könnte DVB-T in der weiter zugespitzten Diskussion um einen neuen Anlauf für das Digitalradio einen Platz finden. Immerhin könnten auf einem Fernsehkanal bis zu 60 Radioprogramme verbreitet werden. Das würde alle Debatten um Sendekapazitäten für die UKW-Digitalisierung beenden. Erfolgreich kann das aber nur sein, wenn die Endgeräte-Hersteller mitziehen. Das scheint wiederum nur im Bereich des Möglichen, wenn Radio per DVB-T europaweit Chancen bekommt.
Eigene Recherche / Hintergrund: Digitalradio.
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3.1.2010 • Slowakei: Offizieller DVB-T Start
Slowakei Der vor fünf Jahren in der Slowakei begonnene DVB-T Pilot wurde im Dezember in den Regelbetrieb überführt, teilt Netzbetreiber Towercom mit. Der bislang einzige Multiplex erreicht etwa 80 Prozent der Bevölkerung. Drei Programme des öffentlich-rechtlichen STV nutzen den Multiplex gemeinsam mit den Privatkanälen Joj und Joj Plus. Verwendet wird MPEG-2 Kompression. Bei Bedarf will Towercom zwei weitere Multiplexe aufschalten.
Meldung von Broadband TV News vom 23.12.2009.
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1.1.2010 • 2010 - Jahr der Entscheidungen
Überallfernseh-Logo DVB-T hat sich seinen Platz in den TV-Haushalten erobert. Was soll da noch kommen? Der Umstieg der wenigen terrestrisch verbreiteten Lokalsender steht in Kanäle in fünf Regionen Sachsens (mit Lowpower-Technik á la Leipzig) an.
Spannend dürfte es sein, ob digitales Radio über DVB-T durch die Hamburger Ausschreibung neue Impulse bekommt, obwohl die Landesmedienanstalten wie ARD und Deutschlandradio weiter auf die DAB-Familie setzen. Das obwohl die großen Privaten wie auch die KEF DAB eine klare Absage erteilt haben.
Die Bundesländer planen die grundlegende Novellierung der Erhebungskriterien für die Rundfunkgebühren. Im Sommer soll der Entwurf vorliegen. Möglicherweise wird die gerätebasierte Gebührenpflicht durch eine Haushaltsabgabe ersetzt. Die Öffentlich-rechtlichen erwarten wegen der Gebührenbefreiungen und der demografischen Entwicklung einen erheblichen Rückgang der Gebühreneinnahmen. Das dürfte sie empfindlich treffen. Das könnte noch verstärkt werden, wenn die Privaten dass von ihnen geforderten Werbe- und Sponsoringverbot bei ARD, ZDF und Deutschlandradio durchsetzen. Das wollen die Privaten damit verbinden, sich die Konkurrenz von ARD und ZDF bei Sport und Unterhaltung per Gesetz vom Halse zu schaffen. Unterm Strich werden die Zuschauer dafür bezahlen, denn der Trend bei den Privaten ist klar: Digitalisierung heißt dort Addressierbarkeit. Obendrein ist á la HDplus und Viseo+ mit „Transportgebühren“ zu rechnen.
Eine wichtige Entscheidung ist bereits gefallen: Die Landesmedienanstalten wollen wie ARD und ZDF die analog/digitale Doppelverbreitung über Satellit 2012 beenden. Nur viele Kabelnetzbetreiber sind unbelehrbar und wollen ihr Geschäftsmodell erhalten, durch das sie für die zunehmende dreifach-Übertragung (analog, digital, HDTV) dreifach kassieren. Ob sie die Hand bei den Verbrauchern oder den Sendern aufhalten, ist ihnen egal.
Die „Digitale Dividende“ bleibt ein Zankapfel, nicht nur wegen der davon durch Tests bestätigten Störungen des TV-Empfangs per Antenne und im Kabel. Die vom Bund mitfinanzierte Etablierung von Mobilfunkdiensten im oberen UHF-Bereich dürfte immense Folgekosten bei den Verbrauchern (und der Film- und TV-Produktionstechnik) nach sich ziehen.
Nicht zuletzt blockiert das auch die Rangierfrequenzen für einen verbraucherfreundlichen Umstieg auf DVB-T2. Erste Testprojekte sind im Gang. Grundsatzentscheidungen zur Einführung von DVB-T2 (mit HDTV und MPEG-4) werden aber 2010 noch nicht erwartet.



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