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Antennen für das digitale Fernsehen (2/2)

Terrestrik Zimmerantennen: Gewusst wo!

Von der Stabantenne über Teleskopstäbe, Flächenantennen oder Kombinationen von Teleskopen mit Körben oder Flächen - der Handel bietet Antennen in verschiedenen Bauformen. Grundsätzlich geht beim Aufstellen Probieren über Studieren. Denn eine nur um wenige Zentimeter versetzte Zimmerantenne kann (aufgrund des indirekten Empfangs) eine erhebliche Änderung der Empfangsqualität bewirken. Wichtig ist es daher, dass Zimmerantennen nicht irgendwo (z.B. keinesfalls hinter einer Schranktür) versteckt werden. Mauern, Möbel usw. (und erst recht Jalousien), durch die das Signal hindurch muss, dämpfen dessen Stärke.
Zimmerantennen, mit oder ohne Verstärker, sollten daher grundsätzlich auf das Fensterbrett gestellt werden. Ganz nett, weil wenig auffällig, ist auch die Kombination von Antenne und digitalem Bilderrahmen.

Die kleinen Stabantennen sind praktisch für den portablen Empfang mit dem tragbaren Fernseher auf dem Balkon, unterwegs mit dem Laptop oder für den Fernseher im Campingbus. Dafür gibt es Aufstellungs- Varianten mit Saug- oder Magnetfuss. Geeignet sind sie im Nahbereich einer Sendeanlage.
Stab-Zimmerantenne (UHF/VHF) mit Verstärker
Stabantennen gibt es mit
und ohne Verstärkung.





Fotos: Archiv dehnmedia.

Zimmerantennen mit Verstärker

Zimmerantennen in den beschriebenen Bauformen werden auch mit integriertem Signalverstärker angeboten. Dieses Bauteil verbessert die Empfangsleistung, was bei größerer Entfernung vom Sendestandort sinnvoll sein kann. Signalverstärker benötigen eine eigene Stromversorgung. Diese Fremdspeisung kann auf mehreren Wegen bereit gestellt werden: Weniger komfortabel ist eine eigene Spannungsversorgung der Antenne mittels Netzteil. Externe Netzteile werden entweder direkt an die Antenne angeschlossen oder die Speisespannung wird über eine „Einspeiseweiche“ und das Antennenkabel zugeführt. Bequem und kabelsparend sind Empfangsgeräte, vornehmlich Settopboxen, die selbst die 5 Volt (zuschaltbar) bereitstellen und über das Antennenkabel an die Antenne leiten.

Antennenverstärker können allerdings auch zuviel des Guten leisten. Die Folge ist eine Übersteuerung: Das für die Verarbeitung im Endgerät zu starke Signal verursacht Störungen statt Verbesserungen. Das wird mit Antennen vermieden, deren Verstärkung per Drehknopf regelbar ist.

Flächeantenne mit Korb (UHF) und Teleskopen (VHF)
Verstärkerantennen mit Teleskopen für VHF und Korb bzw. als Fläche für UHF.

Flächeantenne mit Korb (UHF) und Teleskopen (VHF)
Auf der Mauer, auf der Lauer ...

Außenantennen in verschiedenen Bauformen, mit und ohne Verstärker, unterscheiden sich von den Zimmerantennen vor allem durch witterungsbeständiges und gegen Alterung durch UV-Strahlung geschütztes Material und die Möglichkeit, sie mittels des (oft mitgelieferten Befestigungsmaterials) an Außenwände zu montieren. Sie sind überall dort zu empfehlen, wo das Signal für eine Zimmerantenne nicht ausreicht und eine Dachantenne überdimensioniert wäre oder aus rechtlichen Gründen nicht aufgestellt werden kann. Zu beachten ist, dass der Hauseigentümer seine Zustimmung geben muss, wenn eine Antenne fest an einer Mauer montiert wird.

Aussenantenne mit Verstärker für UHF und VHF
Flächen-Aussenantenne mit Verstärker für VHF und UHF.
Dachantennen: Sache des Handwerkers

Die physikalischen Prinzipien des TV-Empfangs gelten naturgemäß auch für Dachantennen. Sie lassen zumeist direkt auf die Sendeanlage ausrichten und bieten damit optimale Voraussetzungen für einen guten Empfang. In der Regel wird - abhängig von den Leitungswegen und der Zahl der Anschlußdosen - eine der eigenen Situation angepaßte Verstärkung (die Fremdspeisung der Settopbox ist nicht geeignet!) UHF-Dachantenne
UHF-Dachantenne.
eingebaut. Die Betriebe des Antennenbaus verfügen über Erfahrungen und Messgeräte, um eine Antennenanlage optimal konziperen. Und sie unterliegen der Gewährleistung, wenn etwas nicht richtig funktioniert.

Gemeinschaftsantennen-Anlagen

Sie versorgen Gebäude mit vielen Wohneinheiten oder große Wohnanlagen. Es ist sinnvoll, auf eine Umsetzung der digitalen Signale auf analoge (Reanalogisierung) zu verzichten. Aufbau und Betrieb (z.B. bei Kanalwechseln) verursachen Kosten. Auch Digital-Extras wie der EPG sind dann nicht mehr nutzbar. Zudem gehört das digitale Antennenfernsehen inzwischen zur Grundausstattung der meisten Fernseher, so dass zusätzliche Settopboxen überflüssig sind. Fernsehgeräte können also direkt an die nun digitalisierte Antennendose angeschlossen werden. Für die Wartung und Instandhaltung von Gemeinschaftsanlagen ist der Betreiber, in der Regel die Hausverwaltung, zuständig.

Antennen und Digitale Dividende

In den ersten Jahren der DVB-T Einführung wurde zurecht empfohlen, die für den analogen Empfang über Gemeinschaftsanlagen bis dahin üblichen Kanalfilter zu entfernen. Diese Baugruppen verhinderten störende Einstrahlungen aus dem nicht für das analoge Fernsehen verwendeten UHF-Frequenzbereich oberhalb von 862 MHz.

2009 wurde allerdings beschlossen, das Sendespektrum oberhalb von 800 MHz (Kanäle 60 bis 69) nicht mehr für das Fernsehen, sondern für Mobilfunkdienste zu nutzen (Digitale Dividende). 2015 folgte die Digitale Dividende 2 und das Fernsehen verlor nun auch den Bereich zwischen 700 und 800 MHz (Kanäle 48 bis 59). Störungen des TV-Empfangs durch LTE-Mobilfunkdienste wurden bereits frühzeitig nachgewiesen. Diese wirken sich allerdings, so das Ergebnis diverser Mess- und Empfangstest, weniger auf Antennen und Verkabelungen aus, sondern vielmehr direkt auf Settopboxen und Fernsehgeräte. Der nachträgliche Einbau von angepassten Filtern in Endgeräte vom USB-Stick bis zum Flachbildschirm ist aber unmöglich.

Zwischenzeitlich arbeiten die neuen Mobilfunkdienste bzw. deren Start steht bevor. Eine Signalfilterung kann sinnvoll sein, wenn vor Ort entsprechende Störungen auftreten sollten. Jetzt sind immerhin Filter für wenig Geld lieferbar, die zwischen Empfänger und Antennenkabel gesteckt werden. Treten Störungen in Gemeinschaftsantennenanlagen auf, sollte ein Fachhandwerker hinzu gezogen werden. Mobilantenne
Blockfilter, Foto: One For All.

Mobiler Empfang

DVB-T macht einen guten Fernsehempfang auch im fahrenden Auto - und zum Teil auch bei hohen Geschwindigkeiten - möglich. Voraussetzung dafür sind neben einem Empfangsgerät mit Diversity zwei oder vier geeignete Antennen. Die Autohersteller bieten ab Werk optionale DVB-T Pakete. Die Antennen werden dabei unauffällig in die Stoßfänger integriert oder in die Front- oder Rückscheibe eingelassen. Für die beliebten Nachrüstungen, wofür zahlreiche Produkte angeboten werden, sind Antennen mit Fensterklemm-Halterung praktisch. Kleine flächige Klebeantenne können unauffällig platziert werden. Magnetfußantennen unterliegen möglicherweise Beschränkungen der Fahrgeschwindigkeit. Praxistests dazu sind nicht bekannt.

Mobilantenne
Mobilantenne, z.B.
für Wohnmobile.
Zertifizierung von Antennen

Überallfernseh-Logo Ähnlich wie für Empfangsgeräte hat die Deutsche TV-Plattform technische Kriterien für DVB-T Antennen erarbeitet. Hersteller, die ihre Produkte diesen Vorgaben unterwerfen, dürfen mit dem grünen DVB-T Logo werben. Dazu wurden Minimalanforderungen veröffentlicht.

Im Zusammenhang mit dem Umstieg auf DVB-T2 HD entwickelte die Deutsche TV-Plattform im Juni 2016 die Minimalanforderungen an Empfangsantennen entsprechend weiter. Hersteller können das grüne Logo nutzen, wenn sie für die betreffenden Produkte eine Konformitätserklärung abgeben. Für Dachantennen und Gemeinschafts-Empfangsanlagen werden aber keine Zertifikate vergeben.

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