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Nachrichten-Archiv Mai 2018

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31.5.2018 • Antennen: UKW-Erpessungen durch Gesetz verhindern?
Terrestrik In den Streit um die ab dem 1. Juli in einigen Gebieten und mehreren Millionen Hörern drohende Abschaltung von UKW-Sendeanlagen spielen die Bundesländer mit dem Gedanken, einer gesetzlichen „Verpflichtung zum UKW-Betrieb, damit man Antennen nicht einfach abschalten oder den Sendebetrieb stilllegen kann“. Denn, so die rheinland-pfälzische Medienstaatssekretärin Heike Raab gegenüber dpa, Radio sei kein beliebiges Wirtschaftsgut und vor allem als Informationsquelle wichtig.
Zuletzt hatten mehrere Besitzer von UKW-Sendeantennen die Verantwortung für die umstrittene Preisbildung auf die DFMG als Eigentümerin der Funktürme abgeschoben. Darüberhinaus drohten einige Antennenbesitzer, im Falle einer Preisregulierung durch BNetzA zu ihren Ungunsten ihre Sendeantennen abzubauen und damit einen Sendebetrieb auf Dauer unmöglich zu machen.
Auch der Bund hätte - aufgrund seiner Verantwortung für Funkanlagen - die Möglichkeit, einzugreifen. Beispielsweise bestimmt Artikel 14.2 des Grundgesetzes: „Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig.“ Die angedrohte Demontage von UKW-Sendetechnik ist ein massiver Angriff auf die demokratische Willensbildung. Und ein Missbrauch wirtschaftlicher Macht, dem durch Enteignung begegnet werden könnte.
Kommentar: Gesetzesinitiativen innerhalb von nur vier Wochen aus dem Boden zu stampfen ist schlicht unmöglch. Regelungen zum Schutz der Hörerinnen und Hörer werden daher erst wirksam, wenn vollendete Tatsachsen geschaffen worden sind. Das betrifft sowohl Gesetzesintiativen des Bundes als auch der Länder (die obendrein von 16 Landesparlamenten beschlossen werden müssten. Von konkrekten Gesetzesinitiativen hat man aber bisher nichts gehört. Die Politik hat dieses Feld seit Februar anderen überlassen. Weder Bund noch Länder können jetzt Wirksames leisten. Es reicht halt nur, über das Prüfen von Möglichkeiten zu reden.
Quellen: Meldung von infosat.de vom 30.5.
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30.5.2018 • Digitalradio: Neuer Sendestandort für Oberbayern-Mux
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der Bayerische Rundfunk hat eine neue Sendeanlage für den DAB+-Regionalmux Oberbayern/Schwaben in Betrieb genommen. Vom Hohenpeißenberg aus werden die Programme Bayern1 (Mittel- u. Oberfranken), Bayern2 Nord, BR Verkehr, Absolut Hot, EgoFM, Kultradio und Rock Antenne im Kanal 10A ausgestrahlt.
Quelle: Meldung von BDR vom 30.5. | Hintergrund: DAB+ in Bayern.
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30.5.2018 • Digitalradio: DAB+ und Webradio im Schulterschluß
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 „An Webradio führt kein Weg vorbei, logisch. Eine kostenlose, für alle empfangbare Terrestrik wird es weiterhin geben (müssen).“ So sieht Markus Knoll, Chef von Schwarzwaldradio, das Miteinander der beiden digitalen Radio-Verbreitungswege. Eine Vorausschau auf die weitere Entwicklung von DAB+ möchte Knoll im Interview mit radioszene.de nicht geben. „Sicher ist, dass die Uneinigkeit der Radioveranstalter in Deutschland, ganz egal ob privat oder öffentlich-rechtlich der Entwicklung von DAB+ massiv schadet – und damit allen Veranstaltern, die sich auf diesem Ausspielweg tummeln, stellenweise mit unglaublich großem Erfolg.“
Schwarzwaldradio wird in Partnerschaft mit der dortigen Tourismuswerbung betrieben und sendet seit September 2016 deutschlandweit im DAB+-Bundesmux (Kanal 5C). Der Schwestersender Hitradio Ohr ist im landesweiten DAB+-Mux für Baden-Württemberg (Kanal 11B vertreten).
Quelle: Interview für radioszene.de vom 30.5. | Hintergrund: DAB+-Bundesmux.
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28.5.2018 • Schweiz: Die Romandie bekommt einen neuen Mux
DABplus-Logo Schriftzug Die schweizerische Medienbekörde ComCom hat eine Sendenetzkonzession für DAB+ in der Romandie ausgeschrieben. Die Bewerber sollen u.a. darlegen, wie sie einen Beitrag zur Radiovielfalt leisten können. Desweiteren wird eine flächendeckende Versorgung der französischsprachigen Schweiz statt einzelner Frequenzinseln gefordert. Bewerbungen werden bis zum 27. Juli angenommen, eine Entscheidung soll noch in 2018 fallen.
Ein Bedarf für weitere digitale Sendekapazitäten hatte sich 2016 aus einer Umfrage ergeben. Per DAB+ werden in der Romandie die Programme der öffentlich-rechtlichen SRG, alle privaten UKW-Wellen der Sprachregion und weitere nichtkommerzielle Radiosender in den Regionen Genf, Lausanne und Unterwallis verbreitet.
Gegenwärtig wird in der Schweiz der Ausstieg aus UKW vorbereitet, der schrittweise zwischen 2020 und 2024 vollzogen werden soll. 2017 wurden im kleinen Nachbarland (8,5 Mio. Einwohner) 600.000 DAB+-Empfänger verkauft.
Quelle: Presseinfo der Bakom vom 28.5.
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28.5.2018 • Digitalradio: Nordhessen-Mux - Verträge in Verhandlung
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der Sendestart des neuen DAB+-Multiplexes für Nord- und Osthessen bleibt in der Schwebe. Es solle „ein SFN-Netz im 6A errichtet werden“, lautet die Auskunft aus der Medienanstalt LPR Hessen auf Anfrage von dehnmedia. „Angestrebt wird dieses zum 01.07.2018“, heißt es wenig konkret weiter. Der Netzbetreiber Hessendigitalradio stehe mit den Privaten und den Nichtkommerziellen Radios (NKLs) des Sendegebietes in Verhandlungen.
Die FFH-Gruppe hatte bereits im März ihre Präsenz im neuen Mux mit FFH Hitradio, Planet Radio und Radio Harmony verkündet - samt einem Sendestart am 1. Juli. Ein weiterer Kandidat ist Rock Antenne, das ebenfalls im März für die hessenweite Verbreitung über DAB+ zugelassen wurde. Auch Absolut Hot kündigte die Erweiterung seines Sendegebiets auf ganz Hessen bereits an.
Ebenfalls im März war gemeldet worden, dass die LPR Hessen den NKLs Freies Radio Kassel und RundfunkMeißner eigene Sendeplätze in diesem Mux einräumen wolle. Für Radio Unerhört Marburg scheint der Sendebeginn aber gänzlich offen. Der Sender Biedenkopf versorge Marburg nicht ausreichend, so dass eine Aufschaltung „wohl keinen Sinn“ mache. Zuvor war die Rede davon gewesen, die Universitätsstadt Marburg über einen zusätzlichen Sender zu versorgen.
An gleicher Stelle soll die LPR den Sendestart zum 1. Juli - spätestens im 4. Quartal 2018 - in Aussicht gestellt haben.
Quelle: Eigene Recherche | Hintergrund: DAB+ in Hessen.
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28.5.2018 • DVB-T2 HD: Freenet nutzt Multituner für Aufzeichnungen
Freenet TV hat sein CI+-Modul jetzt um eine Aufnahmefunktion erweitert. Kunden des kostenpflichtigen HDTV-Pakets privater TV-Sender können den Mehrwegeempfang moderner TV-Geräte nutzen und parallel ein Programm des Freenet-Pakets in FullHD ansehen und ein anderes aufzeichnen.
Dabei soll ein Programm über Satellit, das Zweite über Antenne empfangen werden. „Einfach zu dem bestehenden Satellitenanschluss eine zusätzliche DVB-T2 Zimmerantenne anschließen – fertig“, gaukelt Freenet TV dabei vor. Live TV könne man „in bestem Full HD anschauen“, während die Aufzeichnung in der Standard-Qualität erfolge, heißt es weiter. Die reduzierte Bildqualität ermögliche erst die Aufzeichnung. Damit werden Auflagen der TV-Sender und Filmproduzenten umgangen. Sie wollen private Aufzeichnungen in hoher Qualität verhindern, um den Videomarkt zu erhalten.
Die Empfänger der Presseinfo werden ausdrücklich nicht auf den Unterschied zwischen HDTV und „SD“ (nämlich die auf 1/4 von HDTV reduzierte Bildqualität) hingewiesen. Die Unterstellung, das Verfahren funktioniere mit allen Multituner-Fernsehern, ist nicht ausreichend. Zum Einen müsste der Fernseher über eine Aufnahmefunktion verfügen. Zum Anderen können viele Antennenzuschauer die neue Funktion nicht nutzen, weil z.B. das Mietrecht verhindert, eine Sat-Schüssel für Astra aufzustellen.
Seit März 2018 kann man Freenet TV auch über über Satellit buchen. Dadurch wurde das Kundenpotenzial geradezu explosionsartig vergrößert. Zu den etwa 3,4 Mio. Antennen-Haushalten kamen die rund 17 Mio. Sat-Haushalte hinzu. Via Satellit steht Freenet TV im Wettbewerb mit HDplus und anderen Anbietern, die nicht mit einem Zweiwege-Empfang locken können. Freenet TV hat nach eigenen Angaben etwa 1 Mio. Terrestrik-Kunden „und zahlreiche Satellitenzuschauer“.
Die Presseinfo erinnert zudem daran, dass die Gültigkeit der ersten Guthabenkarten nach einem Jahr - also Anfang Juli - endet. Zuschauer, die weiter die Freenet TV-Programme empfangen wollen, sollten also auf die Laufzeit ihrer Karte achten und rechtzeitig eine neue erwerben. Wie stark das wahrgenommen wird ist eine Messlatte für die dauerhafte Akzeptanz von Freenet TV.
Quelle: Presseinfo von Freenet TV vom 28.5. | Hintergrund: Freenet TV.
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26.5.2018 • Hessen: Neue Antennen am Rimberg für DAB+, DVB-T2 HD
Um eine „deutliche Verbesserung der DAB+ Versorgung in Mittelhessen“ zu erreichen lässt der HR derzeit neue Antennen - auch für DVB-T2 HD - am Sendeturm Rimberg montieren. Diese ersetzen die derzeitigen Interimsantennen. Zu folgenden Terminen sind Unterbrechungen des Sendebetriebes unvermeidlich:
29. Mai, 13 bis 18 Uhr;
30. Mai, 8 bis 12 Uhr;
1. Juni, 9.30 bis 14 Uhr.
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107
30. Mai, 9.30 bis 17 Uhr;
1. Juni, 9.30 bis 14 Uhr.
Bis zum Abschluß der Arbeiten am 11. Juni können im Randbereich des Versorgungsgebietes Einschränkungen auftreten.
Quelle: Presseinfo des HR vom 23.5. | Hintergrund: DAB+ und DVB-T2 HD in Hessen.
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25.5.2018 • DVB-T2 HD: MDR zieht Inselsberg-Umschaltung vor
Die Umstellung des Sendestandortes Inselsberg auf DVB-T2 HD wurde vom bisher genannten 5. Dezember auf den 28. November 2018 vorgezogen. Das teilt der MDR auf seinen Webseiten mit. Damit endet der Sendebetrieb mit DVB-T in den drei MDR-Bundesländern. Eine Ausnahme bilden einige private Lokalprogramme.
An den Standorten Gera, Chemnitz-Geyer und Chemnitz-Reichenhain erfolgt die Umschaltung wie bisher angekündigt am 26. September 2018.
Zeitgleich geht der Sendestandort Schöneck außer Betrieb. Im MDR-Gebiet wurden zuvor Dequede, Sonneberg und Saalfeld abgeschaltet. Zu den nicht mehr für DVB-T2 HD genutzten Sendestandorten teilt der MDR u.a. mit:
Trotz der Standortreduzierung wird nach der DVB-T2-HD-Umstellung ein höherer Versorgungsgrad als bei DVB-T erreicht. Im Inneren von Gebäuden werden 46,3 Prozent der Haushalte Mitteldeutschlands ihre Programme über DVB-T2 HD empfangen können. Das sind ca. 450.000 Haushalte mehr als bislang. Außerhalb von Gebäuden werden 75,9 Prozent der Einwohner mit DVB-T2 HD versorgt.
Für die drei Sendestandorte Siegen, Nordhelle und Hochsauerland bleibt es laut WDR-Website beim Schalttermin am 5. Dezember. Dann ist auch in Nordrhein-Westfalen die Umstellung beendet.
Quelle: Infos von MDR, WDR | Hintergrund: DVB-T2 HD in Thüringen, NRW.
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23.5.2018 • Südtirol: Studenten entwerfen DAB+-Radiodesigns
In Südtirol wurde DAB+ zum zweiten Mal seit 2016 künstlerisch-handwerklicher Lehrgegenstand: Schüler der Technischen Fachoberschule in Bozen bekamen die DABplus-Logo Schriftzug Möglichkeit, ein Design für ein DAB+-Radio zu entwerfen und das Gerät dann selbst zu bauen. Jetzt wurden die Ergebnisse des Kurses vorgestellt. Das Foto (Quelle. RAS) zeigt zwei Beispiele. RAS, Betreiber von DAB+-Sendenetzen in Südtirol, hatte die elektronischen Bauteile bereitgestellt und zeichnete einige Radios aus.
Solche Design- und Bauwettbewerbe gehören zu den originelleren Werbeaktionen für DAB+. Ein Wettbewerb mit Schülern von 7. bis 9. Klassen wurde erstmals 2012 in der Deutschschweiz bekannt. Auch der BR und ein Museum in Österreich hatten diese Idee aufgegriffen.
Quelle: Presseinfo von RAS vom 23.5.
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22.5.2018 • Antennen: UKW-Antennenkäufer nicht auffindbar?
Terrestrik Der heutige Magdeburger Gerichtstermin Uplink Network gegen Baum Broadcasting wegen der UKW-Antennen ist geplatzt. Laut Pressestelle des Magdeburger Landgerichts gab es „Probleme bei der Zustellung der Antragsschrift und Ladung der Antragsgegnerin (...) Die genaueren Umstände hierfür sind derzeit unklar“. Die beklagte Firma wurde offenbar nicht gefunden.
Im Gegensatz zum Gericht und zur Mitteldeutschen Zeitung konnte das NDR-Magazin Zapp offenbar die Firma Baum Broadcasting erreichen und bekam ein Statement. Darin wird die Preispolitik DFMG Deutsche Funkturm GmbH (Besitzer der Funktürme) als Kostentreiber verantwortlich gemacht. Wie schon Milaco droht auch Baum Broadcasting mit der Einstellung des Geschäftsbetriebes (gleichbedeutend mit der Abschaltung der betroffenen UKW-Programme), „wenn die Mieten, die nach einer Regulierung erzielt werden können, nicht einmal die Kosten und die zunächst an die Antenneneigentümer berechneten Standortmieten decken können“, wird Geschäftsführerin Ute Baum zitiert.
Auch andere der fünf Investoren sehen jegliche Verantwortung bei der Telekomtochter DFMG. Deren Preise machten den Großteil der Kosten aus und würden an die Sendenetzbetreiber (und von denen an die Programmveranstalter) durchgereicht. Daher müssten auch die Forderungen der DFMG reguliert werden.
Die Telekom hatte 2017 angekündigt, 49 Prozent der auf 5 Mrd. Euro geschätzten Tochter DFMG mit bis zu 27.000 Standorten (auch für Mobilfunk, Richtfunk etc.) verkaufen zu wollen.
Quellen: Presseinfo des Landgerichts Magdeburg vom 22.5., NDR-Bericht vom 16.5. | Hintergrund: Funktürme,
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22.5.2018 • Antennen: Weitere Klage im UKW-Streit
Terrestrik Nach Rheinland-Pfalz ist jetzt auch in Sachsen-Anhalt eine Klage zum Streit um die Nutzungskosten der UKW-Sendeantennen anhängig. Der Sendenetzbetreiber Uplink Network klagt gegen den neuen Antenneneigentümer namens Baum Broadcasting wegen überhöhter Geldforderungen. In der heutigen Verhandlung geht es um die für Deutschlandradio genutzten Sendestandorte Dequede und Wittenberg. „Baum Broadcast konnte die MZ nicht erreichen, weder Adresse noch Telefonnummer sind ausfindig zu machen“, merkt die Mitteldeutsche Zeitung dazu an.
Media Broadcast hatte seine UKW-Sendeantennen - im Fall Baum Broadcasting sollen es 59 Stück sein - offenbar zum Teil an Investoren verkauft, die schnelle Kasse machen wollen. In zahlreichen Fällen droht aufgrund der Kostenforderungen die Abschaltung von UKW-Sendestandorten ab dem 1. Juli. Die Bundesnetzagentur will rechtzeitig ein Konzept für die Regulierung der Antennenvermietung vorlegen. Laut Berichten haben vier weitere Firmen größrere Teile des Bestandes von rund 1.000 UKW-Sendeantennen erworben. Es soll sich um die Firmen Aeos Infrastruktur GmbH (Solingen), Deutsche UKW Infrastruktur- und Vermarktungs GmbH (Bad Kreuznach), KIO Vermögensverwaltungs GmbH (München) und MILACO GmbH (Köln) handeln.
Quellen: Bericht der Mitteldeutschen Zeitung vom 18.5., Presseinfo des Landgerichts Magdeburg vom 16.5.
Meldung von radioszene.de vom 18.1.2018.
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22.5.2018 • Digitalradio: Eine Frage des Verbandes?
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der Dachverband Unternehmerverbände Niedersachsen (UVN) fordert eine Absage an die „nicht mehr zeitgemässe“ Radioverbreitung per DAB+. „Die Zukunft gehört dem flächendeckenden schnellen Internet und damit dem Internetradio und nicht DAB+“, erklärte der Hauptgeschäftsführer Volker Müller. UVN ist Dachverband diverser Unternehmensverbände des Bundeslandes. Einer der wenigen Mitgliedverbände im Medienbereich ist die Landestelle des Zentralverbands Elektrotechnik und Elektronikindustrie ZVEI. Auch dort fungiert Müller als Geschäftsführer.
ZVEI Ein interessanter Gegensatz: Der Bundes-ZVEI hatte im März aufgrund einer eigenen Verbraucherstudie u.a. festgestellt: „Digitalradio bietet den Zuhörern gegenüber UKW einen besseren Klang, größere Programmvielfalt sowie Zusatzfunktionen, die über das Gerätedisplay ausgewählt werden können. Laut Studie kennen inzwischen vier von fünf Befragten den Begriff Digitalradio und den neuen digitalen Übertragungsstandard DAB+. Die digitalen Angebote haben sich etabliert. Generell geben 29 Prozent der Befragten an, ein Digitalradio zu besitzen.“ Der Anteil der Radiokonsumenten über das Internet wurde mit einem Drittel angegeben.
Deutet das auf mangelnde Zukunftsfähigkeit? Es kommt wohl nur darauf an, welchen Hut man gerade trägt.
Die Medienanstalt NLM hat lange eher wenig für DAB+ getan. Immerhin wurde 2016 ein Projekt gestartet, um die Auseinanderschaltung in Gleichwellennetzen zu erproben. Dieses Verfahren (das demnächst auch in Bayern erprobt wird) soll den Radioprogrammen ermöglichen, trotz großer Sendenetzen lokal unterschiedliche Werbung zu senden. Der Empfang soll mit den schon verkauften DAB+-Radios möglich sein.
Einzuräumen ist, dass die Privatradios Niedersachsens - wie die der Nord-Bundesländer (außer Hamburg) und von NRW - der Mitwirkung bei DAB+ Widerstand entgegen setzen.
Quelle: Presseinfos des UVN vom 17.5. und des ZVEI vom 22.3. | Hintergrund: DAB+ in Niedersachsen, Modellversuch.
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18.5.2018 • Slowenien: UKW-Ausstieg bis 2022 geplant
DABplus-Logo Schriftzug Slowenien plant den schrittweisen Umstieg von UKW auf DAB+ zwischen 2020 und dem 20. Februar 2022. Das hat der Medienrat des Landes laut WorldDAB bereits im November 2017 beschlossen. In dem Balkanstaat mit nur 2,06 Mio. Einwohnern verfügen zur Zeit vier öffentlich-rechtliche und neun private Radios über Sendelizenzen für DAB+. Das Sendenetz soll ab 2020 etwa 70 Prozent der Bevölkerung versorgen und wird dann weiter ausgebaut.
Slowenien schiebt sich damit zwischen Norwegen, wo der Umstieg der überregionalen Radios im Dezember 2017 endete, und die Schweiz, die UKW bis 2024 komplett durch DAB+ ersetzen will.
Quelle: Info von WorldDAB vom 9.5.
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18.5.2018 • Antennen: BLM will UKW-Lokalradios sichern, aber ...
Terrestrik Die bayerische Medienanstalt BLM will die UKW-Verbreitung der Privatradios des Freistaates sichern. Dazu soll die Technik-Tochter BMT alle für die Privaten verwendeten UKW-Sendeantennen von Media Broadcast übernehmen. Wie BLM-Präsident Siegfried Schneider gestern vor dem Medienrat mitteilte, sind die Verträge mit dem Verkäufer Media Broadcast zwar unterschriftsreif. Die Entscheidung der Bundesnetzagentur zur Preisregulierung sei jedoch - wegen möglicher wirtschaftlicher Folgen für die BMT - abzuwarten. Auf erste belastbare Informationen hofft Schneider anlässlich einer Anhörung der BNetzA am 23. Mai. „Unser Ziel ist und bleibt, den UKW-Sendernetzbetrieb im Freistaat durch die BMT für alle bayerischen Anbieter auch ab 1. Juli sicherzustellen“, so Schneider.
Quellen: Schneider-Bericht an den Medienrat vom 17.5.
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18.5.2018 • England: Schwelle für UKW-Ausstieg überschritten
DAB-Logo Schriftzug Wird Großbritannien der nächste UKW-Aussteiger nach Norwegen und der Schweiz? Der Nutzungsanteil digitaler Radio-Plattformen ist in England im 1. Quartal 2018 von 49,9 Prozent (Q4/2017 bzw. 47,3 Prozent im Q1/2017) auf nun 50,9 Prozent angestiegen. Mit der Überschreitung der 50 Prozent-Schwelle hat die britische Politik verbunden, dass Planungen und Entscheidungen zum UKW-Ausstieg in Gang gebracht werden.
Von Januar bis März entfielen von den insgesamt 521 Mio. Stunden Radiokonsums über digitale Medien 72 Prozent (377 Mio. Std.) auf DAB. Online (18 Prozent) und DVB-T (9 Prozent) folgen mit großen Abstand. 60 Prozent der Hörzeit finden zuhause, 24 Prozent im Auto und 16 Prozent am Arbeitsplatz statt, stellt die aktuelle Quartalserhebung von Rajar fest.
Die britische Regierung hatte 2014 einen Digitalradio-Plan mit drei Bedingungen für einen UKW-Ausstieg formuliert:
Mehr als die Hälfte des gesamten Radiokonsums muss über digitale Plattformen stattfinden.
Die DAB-Abdeckung nationaler Multiplexe muss die von UKW erreichen.
Lokale Radios müssen für 90 Prozent der Bevölkerung und auf 90 Prozent der wichtigen Strassen empfangbar sein.
Nach offiziellen Angaben waren die Auflagen zum Versorgungsgrad mit DAB bereits Ende 2017 im Wesentlichen erfüllt:
nationale Angebote
BBC Digital One Sound Digital Lokalradios *)

Wohnungen 97,4 % 91,7 % 77,0 % ca. 90 %
Hauptstrassen 87,4 % 80,2 % 66,9 % ca. 76 %

*) Lokal-Multiplexe gibt es nur in England.
In England ist das „klassische“ DAB seit 1995 im Regelbetrieb; die Einführung von DAB+ hat begonnen. Parallel zu allen anderen Aktivitäten wird der rechtliche Rahmen für einen Regelbetrieb lokaler Small Scale-Netze vorbereitet; rund 400 Lokalradios senden noch in UKW oder auf Mittelwelle.
Radio Joint Audience Research (Rajar) ist ein Forschungsverbund der BBC und von Verbänden der Privatradios.
Quelle: Datenblatt von Rajar vom 17.5. | Hintergrund: DAB+.
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17.5.2018 • Digitalradio: Neuer Mux für das Allgäu ab November
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Im Zuge der Regionalisierung der DAB+-Angebote in Bayern bekommt das Allgäu einen eigenen Multiplex. Der Medienrat folgte dem Vorschlag des Hörfunkausschusses und hat Zulassungen für die UKW-Wellen Hitradio RT1 Südschwaben, RSA - Radio Session Allgäu (RSA Radio), RSA - der Allgäusender mit Ostallgäufenster, RSA das Bodensee-Fenster und Radio Galaxy Kempten beschlossen. Auch die Kabelsender RSA 2 Heimatmelodie, RSA 3 Holiday und AllgäuHit bekommen DAB+-Zulassungen. Die Laufzeiten entsprechen denen der UKW- bzw. Kabel-Pendants.
Gesendet wird laut BLM ab November 2018 (zuvor war vom 1. November die Rede) im Kanal 8B von den Standorten Grünten und Memmingen. Die RSA-Ostallgäu-Variante wird erst 2019 aufgeschaltet, wenn zwei Sendeanlagen - voraussichtlich Markt Wald und Pfronten - diese Region versorgen. Nach einer dritten Ausbaustufe in Richtung Westen wird auch das RSA-Bodenseefenster über DAB+ gesendet. Übrigens schaut der BR auch redaktionell aufs Allgäu. Ab dem Sommer werden zwei Korrespondenten vom neuen Standort Mindelheim aus über das Unterallgäu und den Raum Landsberg/Lech berichten.
Der letzten Schritt bei der Umsetzung der gemeinsam dem BR vereinbarten Regionalisierung der DAB+-Multiplexstruktur (siehe klickbare BLM-Karte) ist ein Mux für den Bereich Südost-Oberbayern, der 2019 auf Sendung gehen soll.
Quelle: Presseinfos der BLM vom 17.5., des BR vom 12.5. | Hintergrund: DAB+ und Lokalradios in Bayern.
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17.5.2018 • Digitalradio: Medienrat beschließt Programm und Testprojekt
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Erwartungsgemäss hat sich der Medienrat der BLM heute den Empfehlungen seines Hörfunkausschusses für neue Programme im Rahmen des DAB+-Regionalkonzeptes angeschlossen.
Für den neuen Niederbayern-Mux (Kanal 7D) wurde das neue Programm Oldie-Radio Niederbayern angekündigt.
Charivari Regensburg bekommt für die Senderegion Oberpfalz zwei weitere Programmplätze zu dem bereits im Dezember zugeteilten hinzu. Mit der erweiterten Kapazität kann Charivari Regensburg mittels dynamischer Rekonfiguration die Auseinanderschaltung für die Subregionen Regensburg, Cham, Kelheim, Schwandorf und Neumarkt (entsprechend der UKW-Regionalisierung) auch auf DAB+ nachvollziehen. Hierbei handelt es sich um einen bis Ende 2021 befristeten Probebetrieb mit anschließender Evaluierung.
Beide Programme können „im Juli“ auf Sendung gehen, teilt die BLM mit. Dies wird nach der Teilung des bisherigen Kanals 12D sein, die bis zum 3. Juli vollzogen werden soll. Die damit verbundenen Arbeiten schreiten voran: Heute gingen die neuen Sendeanlagen Rattenberg und Pfarrkirchen ans Netz des Niederbayern-Kanals 7D. Der Sendestandort Brotjacklriegel wurde auf den K 7D umgeschaltet.
Quelle: Presseinfo der BLM vom 17.5. | Hintergrund: DAB+ und Lokalradios in Bayern.
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17.5.2018 • Unterhaltungselektronik: Umsätze und Verkäufe in Q1/2018
gfu Der Umsatz der Heimelelektronik-Branche von 10,1 Mrd. Euro im 1. Quartal entspricht mit einem Plus von 0,3 Prozent dem des Vorjahresquartals. Dies geht nach Angaben der gfu aus der aktuellem Marktbilanz Hemix hervor.
Auch der Teilbereich Consumer Electronics (6,6 Mrd. Euro Umsatz) wird als stabil bewertet. Dessen Marktsegmente entwickeln sich jedoch gegenläufig: Telekommunikations-Geräte sind mit plus 10,7 Prozent auf knapp 2,8 Mrd. Euro im Umsatz-Aufwind. Auf der anderen Seite fällt die Quartalsbilanz der klassischen Unterhaltungselektronik mit 2,2 Mrd. Euro und einem Minus von 9,6 Prozent negativ aus. Laut gfu ist das „erwartungsgemäß“, weil im Vorjahresquartal der bevorstehende Start von DVB-T2 HD die Verkäufe angeschoben hatte.
So wurden von Januar bis März nur 1,6 Mio. Fernseher verkauft. Gegenüber QI/2017 ist das ein Rückgang um immerhin 14,3 Prozent nach Stückzahl bzw. um 8,4 Prozent auf rund eine Mrd. Umsatzeuro. Die Industrie konnte den Durchschnittspreis eines TV-Geräts aber binnen Jahresfrist um 6,9 Prozent auf 635 Euro hochschrauben.
Wegen des Lautsprechern-Booms entwickelte sich die Teilmärkte Home Audio und AV-Zubehör positiv. Bei den Telekommunikationsprodukten dominieren Smartphones und Wearables trotz eines nur geringen Anstiegs der Stückzahlen um 0,4 Prozent auf 5,4 Mio Euro. Für den Umsatzsprung um 11,3 Prozent auf 2,5 Mrd. Euro sorgte die Verteuerung von Smartphones um 10,9 Prozent auf durchschnittlich 472 Euro.
Quelle: Presseinfo der gfu vom 17.5. | Hintergrund: Hemix Q1/2018 (download).
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16.5.2018 • Digitalradio: Hörfunkausschuß empfiehlt neue Programme
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der Hörfukausschuss des Medienrats der BLM hat jetzt das Ergebnisprotokoll seiner Sitzung vom 3. Mai veröffentlicht. Enthalten sind die Empfehlungen für neue Programme im Rahmen des DAB-Konzepts 2018. Darüber soll morgen der Medienrat entscheiden. Es handelt sich um folgende Vorschläge:
Niederbayern (K 7D): Oldie-Radio Niederbayern - vorläufiger Titel für ein neues Angebot von Unser Radio Deggendorf mit Zuweisung bis zum 1. Juli 2028.
Oberpfalz (K 12D): Zugelassen wird Radio Charivari Regensburg. Es handelt sich hier um eine Erprobung der Auseinanderschaltung mittels dynamischer Rekonfiguration. Um die fünf UKW-Diversifizierungen zu übernehmen werden Kapazitäten zweier Programmplätze zugewiesen. Nach Ende der Testzeit am 31. Dezember 2021 soll eine Evaluierung efolgen und über den weitere Umgang mit den Kapazitäten entschieden werden.
Ein Antrag von SchlossRadio soll abgelehnt werden.
Allgäu: Für das neue Sendegebiet erhalten je 80 CU die UKW-Programme Hitradio RT1 Südschwaben, RSA - Radio Session Allgäu (RSA Radio), RSA - der Allgäusender mit Ostallgäufenster, RSA das Bodensee-Fenster und Radio Galaxy Kempten.
Das gleiche gilt für die beiden Kabelsender RSA 2 Heimatmelodie (ehem. Radio Session Allgäu 2) und RSA 3 Holiday (ehem. Radio Session Allgäu 3). 96 CU erhält das Kabelradio AllgäuHit. Diese Zulassungen enden mit der Laufzeit des jeweiligen UKW- bzw. Kabelpendants.
Frequenzen und Termine für den Allgäu-Mux werden nicht genannt.
Quelle: BLM-Hörfunkausschuß | Hintergrund: DAB+ und Lokalradios in Bayern.
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16.5.2018 • Medienrecht: Rundfunkbeitrag vor Bundesverfassungsgericht
Recht, Gesetze Beitragsservice Einander widersprechende Argumente gegen den Rundfunkbeitrag (durch den ARD, ZDF und Deutschlandradio finanziert werden) werden heute und morgen vor dem Bundesverfassungsgericht ausgetauscht. So sehen drei klagende Privatleute u.a. Einpersonenhaushalte im Nachteil gegenüber Familien: Dass private Haushalte ungeachtet der Personenzahl in einheitlicher Höhe für den Rundfunkbeitrag herangezogen werden verletze den Gleichheitsgrundsatz. Umgekehrt kritisiert ein vierter Kläger (dem Vernehmen nach der Autovermieter Sixt), dass Firmen für jede Filiale (einen Teil des normalen Monatsbeitrags) zahlen müssen. Das widerspreche dem Gleichheitsprinzip, weil grosse Firmen mit vielen Filialen mehr zahlen müssten.
Die Kläger haben in den Vorinstanzen bis zum Bundesverwaltungsgericht durchweg verloren. Wann mit der Entscheidung über die Rechtmässigkeit des 2013 eingeführten Haushaltsbeitrages zu rechnen ist bleibt offen. Das höchste deutsche Gericht diskutiert intern solange wie es für ein sachgerechtes Urteil für nötig gehalten wird.
Das duale Rundfunksystem mit dem nebeneinander privatrechtlicher und öffentlich finanzierter Radio- und TV-Programme befürworten laut einer aktuellen Umfrage 75 Prozent der Deutschen.
Quelle: Presseinfo des BVerfG vom 6.4. | Hintergrund: Rundfunkfinanzierung.
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16.5.2018 • Antennen: BNetzA-Beirat avisiert Regulierung
Terrestrik Im Streit um die Nutzungskosten der UKW-Sendeantennen deutet der Beirat der Bundesnetzagentur (BNetZA) an, dass die Nutzungsgebühren einer „telekommunikationsrechtlichen Marktregulierung“ unterzogen werden.
Es habe sich gezeigt, „dass sich einige Marktakteure ihrer besonderen Verantwortung für die Belange des Rundfunks offenbar nicht bewusst, sondern stattdessen bereit sind, ihre ökonomischen Interessen kompromisslos auf dem Rücken der Hörerinnen und -hörer auszutragen“. Das löse „massive Auswirkungen auf den Infrastrukturwettbewerb“ aus. Die in der letzten Zeit angedrohten Abschaltungen seien „nicht akzeptabel“. Der Beirat bestärkt daher die Verantwortlichen der BNetzA, diese Prüfung zügig durchzuführen und Ergebnisse bis zum 30. Juni (dann läuft die Zwischenbetreiberschaft durch Media Broadcast aus) vorzulegen. Der Beirat regt zudem gesetzliche Maßnahmen an, um den Weiterbetrieb der UKW-Sendeantennen zu gewährleisten.
Mitglieder des Beirates der BNetzA sind je 16 Vertreter des Bundestages und des Bundesrates.
Quellen: Presseinfo der BNetzA vom 14.5.
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16.5.2018 • Digitalradio: Radiostudie der LMK veröffentlicht
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 17 Prozent der Rheinland-Pfälzer besitzen ein DAB+-Empfangsgerät. Das ergab die „Positionierungsstudie Hörfunk“ im Auftrag der Landesmedienanstalt LMK. Das Bundesland hat damit einen leichten Anstieg der DAB+-Nutzung zu verzeichnen: Der Digitalisierungsbericht 2017 hatte 13,9 Prozent für das Bundesland und 15,1 Prozent bundesweit gemeldet.
DAB+ scheint zu überzeugen, wenn man es gehört hat: DAB+-Nutzer bewerten die Vorteile der digitalen Übertragung positiver als die UKW-Hörer die ihres analogen Mediums (siehe klickbare Grafik der LMK). Einzige Ausnahme ist die einfache Bedienung, die UKW-Nutzer etwas höher bewerten.
15 Prozent der DAB+-Nutzer würden binnen 12 Monaten ein weiteres DAB+-Radio anschaffen, 44 Prozent ziehen das in Betracht (das hängt aber wohl auch von der Größe der Wohnung oder der Verwendung von Funklautsprechern ab; dehnmedia). Konkrete Kaufpläne für DAB+-Geräte haben indessen nur 2 Prozent der UKW-Hörer; immerhin würden 30 Prozent das „eventuell“ tun. Diese Zurückhaltung ist angesichts des geringen Bekanntheitsgrades von DAB+ in Rheinland-Pfalz nachvollziehbar: Jede/r zweite der 1.108 Befragten kennt DAB+ nicht, weitere 21 Prozent sind sich über ihre Informiertheit unsicher. Nur 29 Prozent können etwas mit dem Kürzel DAB+ anfangen.
Der Nutzungsumfang von DAB+ überrascht trotz des großen Informationsdefizits und des geringen Programmangebots: Außer dem Bundesmux sind in Rheinland-Pfalz nur die sechs SWR-Wellen und die Privatradios RPR1 und BigFM zu hören. Derzeit sind ein Frequenzkonzept und eine Wirtschaftlichkeitsstudie für das Bundesland in Vorbereitung.
Die vorliegende Studie untersuchte desweiteren die Hörer-Interessen an Programmgenres, Programmbestandteilen, Themen und ihre Musikvorlieben ebenso wie die Reichweiten von vier SWR- und acht privaten Programmen.
Quelle: Presseinfo und Handout vom 14.5. | Hintergrund: DAB+ in Rheinland-Pfalz.
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15.5.2018 • Digitalradio: Global 11,8 Mio. DAB+-Radios verkauft - Rekord
DABplus-Logo Schriftzug WorldDAB.org -Logo 2017 wurden 11,8 Mio. DAB-Empfangsgeräte verkauft. Laut WorldDAB handelt es sich um einen neuen Verkaufsrekord. Die Schlüsselmarkte zeigen einen signifikanten Anstieg der Neuwagen-Auslieferungen mit DAB-Radios. Insgesamt waren 5,9 Mio. Geräte für die Verwendung im Auto konzipiert.
Die Zahl der insgesamt verkauften Digitalradio-Geräte steigt damit auf 65 Mio. Stück. Die Angaben beziehen sich auf Belgien, Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, Italien, die Niederlande, Norwegen und die Schweiz sowie Australien.
Nach Zahl Installationen führt mit 36 Mio. England vor Deutschland (knapp 10 Mio,.) und Norwegen (knapp 6 Mio.). Bei der Neuwagenausstattung liegen Norwegen (98 Prozent), England (89 Prozent) und die Schweiz (85 Prozent) vorn.
Quelle: Presseinfo von WorldDAB vom 15.5., Grafiken | Hintergrund: DAB+.
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14.5.2018 • Digitalradio: Neue Programme, neuer Multiplex für Bayern
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der Medienrat der bayerischen Medienanstalt BLM wird am 17. Mai nicht nur über die Bewerbungen für zwei freie Programmplätze im Multiplex Oberpfalz und einen für Niederbayern entscheiden. Der Tagesordnungspunkt „Genehmigung von Angeboten und Zuweisung von Übertragungskapazitäten“ nennt mit dem Allgäu ein drittes DAB+-Sendegebiet für das lokale und regionale Privatprogramme zugelassen werden sollen. Damit wird die im Juli 2017 angekündigte Herauslösung zweier südlicher Regionen aus dem bisherigen Multiplex Oberbayern/Schwaben eingeleitet. Neben dem Allgäu im Südwesten wird ein Voralpen-Mux im Süden angekündigt. Als Sendebeginn dieser Multiplexe wird von der BLM der 1. November bzw. „Ende 2018“ genannt.
Zur Zeit läuft die Trennung des bisherigen Multiplexes für beide Regionen. Die Oberpfalz bleibt im K 12D, Niederbayern bezieht den K 7D. Mit dem offiziellen Start am 3. Juli könnten die bisher zugelassenen und die neu genehmigten Lokalradios dort auf Sendung gehen. Die BLM-Karte zeigt die neue Struktur mit insgesamt 11 Regionen.
Quellen: Einladung zum 17.5., BLM-Website vom 12.5. | Hintergrund: DAB+ und Lokalradios in Bayern.
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12.5.2018 • Digitalradio: Bremer Privatmux noch ohne Starttermin
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 „Spätestens Anfang 2018“ sollte der neue Bremer Privatradio-Mux laut Ausschreibung eigentlich seine Sendungen beginnen. Jetzt kündigt die Bremische Landesmedienanstalt das etwas vage für „voraussichtlich im Juni“ an. Media Broadcast hatte im September 2017 den Zuschlag für eine Sendeplattform erhalten, deren Versorgungsbereich nach einem Jahr auch auf Bremerhaven zu erweitern ist.
Als einziger Sender hat das neue Radio Roland bisher seine Mitwirkung öffentlich angekündigt. Inwieweit Schwesterwellen der FFN-Gruppe (z.B. das per UKW präsente NRJ Bremen) oder andere Privatradios in Bremen einsteigen, bleibt derzeit offen. Über UKW senden in der Hansestadt auch MetropolFM und Radio Teddy.
Laut Digitalisierungsbericht nutzten im Juni 2017 15,1 Prozent der bremischen Haushalte DAB+; das entspricht dem bundesweiten Durchschnitt.
Quelle: Website der BreMa vom 12.5. | Hintergrund: DAB+ in Bremen.
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11.5.2018 • Kabel: Deal gefährdet Meinungs- und Programmvielfalt
Kabelanschluß VPRT Der neue nationale Kabelgigant ist „für die deutschen Sender ( ... ) keine gute Nachricht“, kommentiert der Privatfunk-Verband VPRT den Zusammenschluß der Kabelnetze von Vodafone und Unitymedia. „Ohne eine Einigung mit dem neuen Betreiber wäre nämlich kein bisher im Kabel verbreitetes Programm überlebensfähig“, zeichnet VPRT-Vorstandschef und N-TV-Geschäftsführer Hans Demmel ein bedrohliches Szenario. „Im Ergebnis ist die Meinungsvielfalt und Vielfalt von Anbietern sowie Angeboten im deutschen Medienmarkt gefährdet, was nicht nur für die Unternehmen, sondern auch für die Verbraucher zur schlechten Nachricht werden kann.“
Indirekt verweist Demmel damit auf die Vereinbarung der beiden Unternehmen mit ARD und ZDF über den Wiedereinstieg in die Zahlung von Einspeisungsgebühren in jährlicher Millionenhöhe.
Quelle: Presseinfo des VPRT vom 9.5. | Hintergrund: TV-Statistik.
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10.5.2018 • Antennen: Investor will verbrannte Erde hinterlassen
Terrestrik Der Streit um die Nutzungskosten der UKW-Sendeantennen treibt eine neue, schlimme, Blüte. Der Investor Milaco GmbH droht seinen Kunden an, seine UKW-Sendeantennen zum 30. Juni abzubauen und zu verkaufen, weil die gwünschten Konditionen wegen der zu erwartenden Preisregulierung nicht durchgesetzt werden können. Das habe Geschäftsführer Axel Sartingen laut einer Meldung gegenüber dem Privatradioverband APR angekündigt. Laut VPRT ist Milaco mit 208 Antennen (vorwiegend in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern) einer der größten Antennenkäufer.
Die zu erwartende Preisregulierung sei nicht hinnehmbar. Man werde die Antennen daher unverzüglich abbauen. Unter dem Einstandspreis werde man nicht verkaufen, die Programmveranstalter könnte ja eigene Antennen erwerben. Nach dem 30.6. will Milaco die Antennen nur für eine kurze Übergangszeit und nur zu unregulierten Preisen bereitstellen.
Wieviele der 1.000 UKW-Sendeantennen im Besitz von Milaco sind (und welche Programme und wo Hörer von der Drohung betroffen sind), ist unbekannt. Gegen den Geschäftsführer (und weitere Personen) wurde vor einiger Zeit wegen des Verdachts von Börsenmanipulationen ermittelt.
Kommentar : Milaco will also verbrannte Erde hinterlassen: Wer die überhöhten Preisforderungen des Investment-Unternehmens mit Kölner HRB-Eintrag nicht bedient - dem droht Milaco im Grunde mit dem Kappen der Verbindung zu den Hörern und bedroht damit die UKW-Radioveranstalter existenziell.
Quellen: Meldung von satnews vom 9.5., Bericht der WiWo über Ermittlungen von 2011.
Nachtrag: Info des VPRT vom 11.5.

10.5.2018 • Kabel: ARD zahlt nach Kabelstreit 31 Mio. Euro an Unitymedia
Kabelanschluß Die Beilegung des Streits um Gebühren für die Kabelweiterleitung zwischen ARD, ZDF und Deutschlandradio auf der einen und den Kabelnetzbetreibern auf der anderen Seite hat ein finanzielles Nachspiel. Allein die ARD zahlt 31,2 Mio. Euro für die Zeit seit Anfang 2013 an Unity Media, den größten Netzbetreiber in drei Bundesländern. Das geht aus der Quartalsbilanz des (noch-)Mutterkonzerns Liberty Global hervor.
Die Anstalten waren von der KEF aufgefordert worden, die Ausgaben für die Kabelweiterleitung einzusparen und hatte die Ende 2012 ausgelaufenen Verträge nicht verlängert. Dafür wurden bis Ende 2012 jährlich rund 60 Mio. Euro an die Kabelunternehmen bezahlt. In der Folge kam es zu einem umfangreichen Rechtsstreit zwischen den Anstalten und den großen Netzanbietern.
Quelle: Meldung von Infosat vom 9.4. | Hintergrund: Rundfunkbeitrag.
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10.5.2018 • Kabel: Vodafone zahlt 18,4 Mrd. Euro für Unitymedia
Kabelanschluß Vodafone übernimmt die Kabelnetze von Liberty Global in Deutschland, Tschechien, Ungarn und Rumänien. Durch den 18,4 Mrd. Euro-Deal kommt der größte Betreiber von Rundfunk-Kabelnetzen in den Bundesländern NRW, Hessen und Baden-Württemberg mit dem größten Anbieter (ex Kabel Deutschland) der anderen 13 Bundesländer unter ein wirtschaftliches Dach. Man darf gespannt sein, wie sich die deutschen und europäischen Wettbewerbswächter zu diesem Geschäft verhalten.
Vodafone hat 8,3 Mio., Unitymedia 6,4 Mio. Haushalte unter Vertrag. Mit zusammen also 14,7 Mio. Haushalten dominiert die neue Allianz den deutschen Kabelmarkt (17,56 Mio. Haushalte laut Digitalisierungsbericht 2017) mehr als deutlich. Der Anteil am Gesamtmarkt des Rundfunkempfangs (38,8 Mio. Haushalte) liegt bei knapp 38 Prozent.
Der Milliardendeal ist eine Kampfansage an die Deutsche Telekom, die über ihre Kabel- und Funknetze ebenfalls Telefonie, Internet und Rundfunkempfang anbietet.
KDG hatte schon 2004 die Ursprungsgesellschaften von Unitymedia für 2,7 Mrd. Euro übernehmen wollen. Das Bundeskartellamt hatte das verhindert, ebenso wie von KDG geplante Zukäufe einiger Wettbewerber.
Zur Erinnerung : In den 1980er Jahren betrieb der Bund den massiven Ausbau der Breitbandkabel-Netze. Finanziert wurde das vom Bundespost-Ministerium und den GEZ-Zahlern (20 Pfennig monatlich wurden als „Kabelgroschen“ abgeführt). Die Netze - sowohl in den Gebäuden als auch die regionalen und überregionalen Signal-Zuführungen) wurden wesentlich von der Bundespost betrieben. Ende der 1990er Jahre wurde das Kabelgeschäft aufgrund einer EU-Forderung von der inzwischen privatisierten Telekom in die Kabel Deutschland GmbH (KDG) ausgegliedert, die ihre Netze in NRW, Baden-Württemberg und Hessen weiter verkaufte. KDG ist sei 2013 Teil des britischen Telekommunikations-Konzerns Vodafone.
Ein paar Zahlen : Der Bestand an Kabelhaushalten ist seit etwa 20 Jahren rückläufig; der Marktanteil des Kabel sinkt seither sogar überproportional, weil die Gesamtzahl der TV-Haushalte ständig steigt. 1997 wurden für das Kabel 18,56 von 33,11 Mio. Fernsehhaushalten gemeldet - das war ein Marktanteil von 56 Prozent. 2017 belieferte das Kabel zwar noch 17,93 Mio. Haushalte. Der Marktanteil an den jetzt 38,89 Mio. deutschen TV-Haushalten ist auf 46 Prozent gefallen. Das Kabel hat die Führungsposition an die Sat-Verbreitung verloren.
Quelle: Presseinfo von Liberty Media vom 9.5. | Hintergrund: TV-Statistik.
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9.5.2018 • Digitalradio: BR schaltet DAB+-Regionalmux in Eichstätt auf
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der BR erweitert heute sein DAB+-Programmangebot im Versorgungsbereich des Senders Eichstätt. Zum landesweiten BR-Mux im Kanal 11D kommt nun der regionale Mux für Oberbayern und Schwaben hinzu. Drei BR- und weitere private Radiostationen senden im Kanal 10A. Die Aufschaltung ist Teil der Sendenetzplanung des BR, die für 2018 mehr als 30 neue Sendeanlagen vorsieht.
Quelle: BR-Technikinfo vom 8.5. | Hintergrund: DAB+ in Bayern.
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9.5.2018 • Antennen: UKW-Streit erstmals vor Gericht
Terrestrik Erstmals tritt ein Gericht im Streit um die Nutzungskosten der UKW-Sendeantennen auf den Plan. Beim Landgericht Mainz erwirkte der Sendenetzanbieter Uplink Network eine Einstweilige Verfügung. Laut einem Zeitungsbericht muss die Radio Rockland-Pfalz GmbH (deren Partnergesellschaft Radio21 gerade von der NLM in gleicher Sache scharf kritisiert wurde) dem Netzbetreiber und seinen Kunden bigFM, RPR1 und Deutschlandradio den Zugang zu seinen vier Antennen im Raum Trier ermöglichen. Wegen der „marktbeherrschenden Stellung“ des Antennenbesitzers sei die Verbreitung der Programme „gegen Zahlung eines angemessenen Entgelts“ zu ermöglichen. Das betreffe laut Bericht jedoch nur bis Ende Juli - also einen Monat über die Zwischenbetreiberschaft von Media Broadcast hinaus.
Wie hoch ein „angemessenes Entgelt“ sein kann und ob die von den Antennenbesitzern gewünschte lange Vertragslaufzeit rechtlich angreifbar ist - das ist ein anderes Thema, mit dem sich zur Zeit u.a. die Bundesnetzagentur beschäftigt.
Kommentar : Im Sinne der Hörerschaft ist das breite Radioangebot wichtig und sinnvoll. Gerichte, Bundesämter und Politiker dürfen nicht zulassen, dass - wie möglicherweise in diesem Fall versucht - Radioveranstalter mit eigenen Sendeantennen ihre Wettbewerber über die Antennenvermietung finanziell angreifen. Letztlich wurde durch den Verkauf der UKW-Sender und -Antennen das Technikmonopol nur verlagert - von der Media Broadcast auf eine Vielzahl von über das Land verteilten Unternehmen. Eine freie Auswahl des Dienstleisters gibt es nicht. Radio ist regional - kein Programm wird umziehen, weil die Antennennutzung woanders billiger ist ...
Quellen: Bericht der Allgemeinen Zeitung Mainz vom 8.5.
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8.5.2018 • Digitalradio: Infos auf dabplus.de konzentriert
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Die Gemeinschaftsinitiative Digitalradiobüro modernisiert im Zuge der bis zum 11. Mai laufenden Werbeaktion den Auftritt für DAB+. Wie angekündigt wurde die alte Website digitalradio.de nun komplett durch dabplus.de ersetzt, wofür die Inhalte überarbeitet wirden.
Die neue Website wurde im Zuge der Mai-Kampagne 2017 gestartet. Entwickelt wurde sie, samt dem neuen Logo, von der ARD. Nach wie vor wird der Werbespot unter dem Motto „So klar als wär ich da“ eingesetzt.
Quelle: Presseinfo des Digitalradio Büros vom 8.5.| Hintergrund: DAB+.
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8.5.2018 • Digitalradio: SLM schreibt Restkapazitäten für Freiberg aus
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Die Medienanstalt SLM hat jetzt ihre Ankündigung umgesetzt und gestern zwei Programmplätze (92 CU) für das Small Scale-Projekt in Freiberg ausgeschrieben. Mit der Auffüllung des Mux und dem geförderten Sendebetrieb will die SLM beweisen, „dass das terrestrische digitale Radio im Standard DAB+ auch für kleine Versorgungsgebiete die richtige Technologie ist“, so Medienrats-Präsident Michael Sagurna. Die Veröffentlichung der Ausschreibung soll Anfang Juni erfolgen.
Quelle: Presseinfo der SLM vom 8.5.| Hintergrund: DAB+ und Small Scale in Sachsen.
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8.5.2018 • AGF: Wenig Bewegung trotz begonnenem Analogausstieg
Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung Die April-Zwischenbilanz der Digitalisierung des TV-Empfangs fällt angesichts des laufenden Analogausstiegs des Kabelfernsehens eher bescheiden aus. Laut AG Fernsehforschung (AGF) sind im April nur rund 20.000 (Vormonat: 90.000) Haushalte zum Digitalempfang gewechselt. Die Gesamtzahl der Digitalhaushalte steigt damit von 37,42 auf 37,44 Mio. Das entspricht 96,5 (+ 0,1) Prozent der 38,8 Mio. TV-Haushalte.
Es gibt also noch rund 1,4 Mio. Haushalte, die mit dem Erstgerät analog empfangen. Gemäß gesetzlicher Vorgabe darf in Bayern und Sachsen ab 2019 keine analoge Übertragung mehr bereitgestellt werden. Medienanstalten, Sender und Kabelnetzbetreiber haben ein gemeinsames Projektbüro gegründet, das Verbraucher beraten soll.
Quellen: Monatsstatistik der AGF per 1.5.2018, AGF-Übersicht seit 2001.
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7.5.2018 • Antennen: UKW-Streit behindert DAB+ und DVB-T2 HD
Terrestrik Laut einem Beschluß des MDR-Rundfunkrats zum Streit um die Mietpreise für UKW-Sendeantennen wird die Anstalt erst wieder in die terrestrische Rundfunkverbreitung investieren, wenn die Rahmenbedingungen bei die UKW-Radioverbreitung gesichert und die Rahmenbedingungen dafür geklärt sind. Der Streit, so Betriebsdirektor Ulrich Liebenow vor dem Gremium, betreffe auch die Zuverlässigkeit von DAB+ und DVB-T2 HD. Der MDR-Rundfunkrat appellierte an Bundesnetzagentur, Bundeskartellamt und die Politik: „Sie sind jetzt in der Pflicht, hier regulierend einzugreifen.“
Laut einer Meldung ist auch der DAB+-Bundesmux betroffen; von den 24 für 2018 geplanten Standorten will Media Broadcast nur die realisieren, deren Aufbau bereits begonnen wurde. Bislang ging nur Garz/Rügen ans Netz.
Die hohen Preisforderungen der neuen Eigentümer der Sendetechnik würden die Kosten der UKW-Verbreitung des MDR, des NDR in Mecklenburg-Vorpommern und zahlreicher Privatradios in die Höhe treiben. Diese Programmanbieter müssen ihre Mittel daher für die UKW-Verbreitung reservieren.
Die Bundesnetzagentur prüft derzeit, ob und in welcher Weise, sie die Preise regulieren kann. Eine Entscheidung wird Mitte Juni erwartet; am 14. Juni sei zudem ein zweiter Runder Tisch der Medienanstalten vorgesehen, die vermitteln wollen. Bis Ende Juni wird Media Broadcast die betreffenden Technikkomponenten zu den alten Konditionen betreiben, obwohl das Unternehmen eigentlich nicht mehr Eigentümer ist. Kommt keine Einigung zustande, droht die Abschaltung zahlreicher UKW-Sendeanlagen.
Nachtrag : An der Preisschraube für die Nutzung der UKW-Sendeantennen drehen möglicherweise nicht nur einige Großinvestoren. Am 25. April berichtete NLM-Direktor Andreas Fischer der Versammlung der Niedersachsen-Medienanstalt:
Während bundesweit ein UKW-Übergangsbetrieb bis zum 30.06.2018 durch Media Broadcast einvernehmlich realisiert wird, hat sich Radio 21 als Antenneneigentümer bislang nicht mit dem Netzbetreiber Uplink über die Kündigungszeiten einigen können. Dadurch ist die Übertragung von Deutschlandradio auf 4 Frequenzen (in Niedersachsen: Uelzen und Lüneburg) gefährdet. Deutschlandradio hat seinen Netzbetreiber jetzt wohl aufgefordert, auf Basis der regulierten Preise entsprechend langfristige Verträge abzuschließen.
Das Zitat stammt aus dem Protokoll der NLM-Versammlung vom 25. April 2018. Mehrheitseigner der Betreibergesellschaft NiedersachsenRock 21 GmbH & Co. KG ist mit 50,167 Prozent die NiedersachsenRadio GmbH & Co. KG. Zu der Gruppe gehört auch Rockland Radio in Mainz. An der Gruppe hält der Heise-Verlag 30 Prozent.
Quellen: Presseinfo des MDR und Meldung von satnews.de vom 7.5., Protokoll der NLM-Versammlung vom 25.4.
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7.5.2018 • Digitalradio: Kinderradio Teddy sendet digital in Berlin
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Das Kinderradio Teddy ergänzt jetzt seine terrestrische Präsenz in Berlin durch die Ausstrahlung im Berliner DAB+-Privatmux (K 7B). Im Zuge der von der Medienanstalt MABB Ende Januar beschlossenen Neustrukturierung des DAB+-Angebots wurde Radio Teddy für den K 7B zugelassen. Der vorgezogene Sendebeginn wird möglich durch die Abschaltung von Nice Radio zum Jahreswechsel und den Ausstieg der französischen Musikwelle FG.Chic, die für die neue Struktur nicht beantragt hatte.
Die MABB hatte neun Programme für den bestehenden Berliner Mux im K 7B zugelassen. Etliche dort noch zu empfangende Programme werden in den neuen Berlin-Brandenburger Mux im Kanal 12D wechseln. Unter den zusammen 23 zugelassenen Programmen sind etliche für die Region neue DAB+-Akteure. Ein Starttermin ist noch nicht bekannt.
Neuer Berlin/Brandenburg-Mux K 12D Neubelegung Berlin K 7B




Im Vorfeld hatte der RBB die letzten ARD-Radios aus dem K 7B abgezogen und den Berliner und seinen neuen Brandenburger Muxe u.a. durch zahlreiche Regionalversionen von Radio1 und Antenne Brandenburg vor allem für Brandenburger Hörer aufgewertet.
Quelle: Eigene Recherche | Hintergrund: DAB+ in Berlin und Brandenburg.
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4.5.2018 • Digitalradio: Die ARD-Schlagerwellen laufen gut auf DAB+
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Die Chefs der drei öffentlich-rechtlichen Schlagerradios fühlen sich mit der terrestrischen Verbreitung ihrer Wellen ausschließlich über DAB+ recht wohl. In aktuellen Interviews verweisen führende Personen der drei Wellen nicht nur auf die klanglichen und angebotsmässigen Vorteile von DAB+.
Für Bayern Plus-CvD Florian Hartmann brachte der Digitalisierungsbericht die Erkenntnis, dass Mitte 2017 im Freistaat über DAB+ erstmals mehr Menschen Radio hörten, als über Kabel und Sat. Das sei auch auf den sehr guten Netzausbau zurück zu führen. Matthias Gehler (MDR-Hörfunkchef im Landesfunkhaus Thüringen) sieht „Berührungsängste vor der neuen Digitaltechnik sehr schnell schwinden, wenn man sich erst einmal ein DAB+ Gerät angeschafft hat“. Davon profitiere auch MDR Schlagerwelt. Die Hörer von NDR Plus bewerten DAB+ positiv, so Sabine Rossbach „Der Knackpunkt ist sicherlich der grundsätzliche Bekanntheitsgrad von DAB+“. Für die Direktorin im NDR-Landesfunkhaus Hamburg ist daher - neben den VorOrt-Aktivitäten des NDR - vor allem die Mundpropaganda wichtig.
Der Kampf um die Schlagerhörerinnen und -hörer tobt zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Radios. Für die ARD-Anstalten geht es dabei nicht zuletzt darum, diese Zielgruppe zu halten. Neue Wellen dürfen aber nicht über UKW, sondern (und nach der Zahl begrenzt) terrestrisch nur digital verbreitet werden. Damit wird DAB+ schon fast zur Pflichtplattform für ein Radiopublikum, dass nicht nur datenbankgesteuertes Dudeln adio hören will, sondern sich auch für qualifizierte Nachrichten und andere Informationsteile interessiert. Auf dieses deutlich geäußerte Bedürfnis eingehend, wurde dem NDR, dem BR und dem MDR von den jeweiligen Gesetzgebern Schlagerradios gestattet. Seit Februar 2015 sendet Bayern Plus, im Juli 2016 startete NDR Plus und im September 2016 folgte die MDR Schlagerwelt. Die ARD-Wellen konkurrieren nicht nur mit den UKW-Privatradios; im Bundesmux wie auch auf Landesebene sind etliche private Radios mit schlagerorientierten Musikkonzepten auf Sendung.
Quelle: Interviews von radioszene.de vom 4.5.| Hintergrund: DAB+ in Deutschland.
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4.5.2018 • Medienpolitik: 3/4 der Deutschen für duales System
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Beitragsservice Das „duale Rundfunksystem“ - das Nebeneinander von öffentlich-rechtlichen und privaten Radio- und TV-Veranstaltern - befürworten 74 Prozent der Deutschen. Kritik gibt es indessen daran, wie ARD, ZDF und D-Radio ihren Programmauftrag erfüllen. Das ist Ergebnis einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Mediengruppe RTL. Infrage gestellt werde das System eher von 31 Prozent Umfrageteilnehmern, die öffentlich-rechtliche Sendungen kritisch sehen, und von AfD-Anhängern (29 Prozent).
Gut (39 Prozent) oder sehr gut (9 Prozent) erfüllen ARD und ZDF ihren Programmauftrag nach Einschätzung von knapp der Hälfte der Befragten. Für 30 Prozent leisten sie ein Mittelmass, eine schlechte Auftragserfüllung beurteilen 14 Prozent.
Die weiteren Angaben der Presseinformation dienen tendenziös dazu, die öffentlich-rechtlichen Anstalten als eher geduldet hinzustellen. Inwieweit z.B. die Programme der RTL-Sender kritisch beurteilt werden, wurde offenbar nicht abgefragt. Auch scheint unklar, ob der (im Rundfunkstaatsvertrag fixierte) „Programmauftrag“ überhaupt bekannt ist und worin die Kritik an Sendungen besteht.
Der Trend der Umfrage geht dennoch in eine ähnliche Richtung wie die kürzliche Abstimmung in der Schweiz. Rund 72 Prozent der Teilnehmer stimmten gegen die von rechtspopulistischen Kräften geforderte Abschaffung der „Billag“-Gebühr, was gleichbedeutend mit dem Ende der öffentlich-rechtlichen Anstalt SRG ist.
Quelle: Presseinfo der Mediengruppe RTL vom 4.5. | Hintergrund: Rundfunkfinanzierung.
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3.5.2018 • Digitalradio: Terminplanung zur Netzteilung in Bayern
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Schon im Juli 2017 wurde die Trennung des DAB+-Regionalmultiplexes für Niederbayern und die Oberpfalz zum 3. Juli angekündigt. Entsprechend wechseln sechs Sendeanlagen in den Niederbayern-Kanal 7D. Fünf Standorte für die Oberpfalz bleiben im bisherigen Kanal 12D. Dafür liegt jetzt folgender Terminplan vor:
  8. Mai: Der Sendestandort Landshut wird auf den Kanal 7D umgeschaltet.
17. Mai: Der Sender Brotjacklriegel wechselt, die neuen Standorte Rattenberg und Pfarrkirchen senden im K 7D.
29. Mai: Die Sendeanlage Passau wird auf den Kanal 7D umgeschaltet.
21. Juni: Der Sendestandort Deggendorf wird auf den Kanal 7D umgeschaltet.
  3. Juli: Aufschaltung des Oberpfalz-Multiplexes (K 12D) an den Sendeanlagen Dillberg und Ochsenkopf.
Ab dem 3. Juli wird der Bayerische Rundfunk, der beide Sendenetze betreibt, zusätzliche  aufschalten. Die Medienanstalt BLM hatte für beide Gebiete weitere Lokalradios lizenziert und im Februar zusätzliche Plätze ausgeschrieben. Bis Ende 2018 will der BR weitere Sendeanlagen in Betrieb nehmen. Hier eine Zusammenfassung der bekannten Massnahmen, die in den beiden Gebieten ab dem 3. Juli wirksam werden sollen:
Niederbayern
(K 7D)
: Zugelassene Lokalradios: Radio Trausnitz, Radio AWN, UnserRadio Passau/Deggendorf, Radio Galaxy Landshut, Radio Galaxy Passau/Deggendorf. Ein weiteres Programm wurde ausgeschrieben.
BR-Radios: Bayern1-Regionalisierungen Oberbayern, Schwaben, Mittel-/Oberfranken und BR Verkehr.
Netzausbau in 2018: Dingolfing, Mainburg, Einödriegel.
Oberpfalz
(K 12D)
: Zugelassene Lokalradios: Radio Charivari Regensburg, Gong fm, Radio Ramasuri, Radio Galaxy Amberg/Weiden. Für zwei weitere Programme wurde ausgeschrieben.
BR-Radios: Bayern1-Regionalisierungen Oberbayern, Schwaben, Mittel-/Oberfranken, Bayern2 Nord und BR Verkehr.
Netzausbau in 2018: Altenstadt.
Die landesweit aktiven Privatradios Rock Antenne, Kultradio, EgoFM und Absolut Hot werden weiterhin in beiden Netzen gesendet. Die BR1-Lokalisierung für Niederbayern/Oberpfalz ist weiterhin im landesweiten BR-Mux (Kanal 11D) zu hören.
Quelle: Empfangsinfos von BDR vom 2.5.| Hintergrund: DAB+ in Bayern.
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2.5.2018 • Digitalradio: Testende - Studio Nahe schaltet DAB+-Mux ab
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Rheinland-Pfalz Der von Domradio Studio Nahe, dem Programm der katholischen Gemeinde Bretzenheim, initiierte DAB+-Projekt wurde zum Monatswechsel beendet. Damit enden die Sendungen mit Small Scale-Technik im DAB+-Kanal 12A. Die im August 2017 begonnenen Sendungen waren von der Medienanstalt LMK für sechs Monate geduldet worden. Dieser Zeitraum wurde deutlich überschritten. Es handelte sich um den ersten Test der lokalen DAB+-Verbreitung nach einem kostengünstigen Small Scale-Technikkonzept.
Erst Anfang April war man mit der Sendetechnik von Bretzenheimer Kirchturm nach Bad Kreuznach umgezogen und erreichte dadurch nach eigenen Abgaben eine besere Indoor-Versorgung im Empfangsgebiet.
Die Initiatoren hoffen nun auf eine Ausschreibung im Herbst, um wieder per DAB+ zu senden. Die Medienanstalt LMK prüfe derzeit das Konzept einer landesweiten Abdeckung über drei bis fünf regionale Frequenzen. Es sei aber unklar, ob Studio Nahe dort eine Mitwirkung oder ein eigener Mux angeboten wird.
Quelle: Meldung von satnews.de vom 2.5. | Hintergrund: Small Scale DAB+ und Regelbetrieb in Rheinland-Pfalz.



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