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Archiv : Ein „Pilot-Kanal“ zum Einstieg (2017) | |
DVB-T2 HD geht bei der Einführungsstrategie und im Marketing neue Wege. Bevor der eigentliche Umstieg anläuft, startet am 31. Mai 2016 - also rechtzeitig vor den großen Sommersport-Events des Jahres - ein „Pilot-Kanal“. Bis zum 28. März 2017 soll damit DVB-T2 HD bekannt gemacht werden. Neue PR-Wege sind ohnehin gefragt: Vier der sechs Programms sind grundverschlüsselt - ein Vorgeschmack auf den Regelbetrieb.
Parallel zum kompletten DVB-T Angebot werden „in ausgewiesenen Pilotregionen“ DasErste, das ZDF-Hauptprogramm und je zwei Programme der Senderfamilien Pro7Sat1 und RTL in einem
gemeinsamen DVB-T2 HD Multiplex ausgestrahlt. Die vier Privatprogramme sind bereits grundverschlüsselt. Um diese zu sehen reicht ein „normales“ DVB-T2 HD Empfangsgerät nicht aus. Fernseher müssen die CI+-Schnittstelle aufweisen. Dort ist ein Empfangs- und
Entschlüsselungsmodul für Freenet TV, die Vermarktungsplattform der Privaten, anzuschließen. In vielen Settopboxen (ausgeliefert mit dem Freenet TV-Logo) ist diese Funktionalität schon integriert und keine Smartcard notwendig.
Private mit dem Demo-Kanal in mehr Regionen
Der Pilotkanal erfüllt damit eine Doppelfunktion zur Promotion von DVB-T2 HD im Allgemeinen und zur Bewerbung den kommerziellen Freenet-Pakes. Dessen vier Programme werden vom Anbieter Media Broadcast kostenfrei verbreitet. Mit Beginn des Regelbetriebs am 29. März 2017 folgt eine weitere Gratisnutzung bis Juni 2017.
Im gesamten Sendegebiet des Pilotkanals wird Freenet TV mit Beginn des Regelbetriebs von DVB-T2 HD am 28. März 2017 ausgestrahlt. Dieses Verbreitungsgebiet ist weiter gefasst als bisherige der Privaten mit DVB-T; jetzt werden laut Media Broadcast 55 Mio. Menschen versorgt. Es handelt sich un die Ballungsräume Bremen/Unterweser, Hamburg/Lübeck, Kiel, Rostock, Schwerin, Hannover/Braunschweig, Magdeburg, Berlin/Potsdam, Jena, Leipzig/Halle, Düsseldorf/Rhein/Ruhr, Köln/Bonn/Aachen, Rhein/Main, Saarbrücken, Baden-Baden, Stuttgart, Nürnberg und München/Südbayern. Die nebenstehende Karte (clicken zum vergrößern), veröffentlicht vom Projektbüro, zeigt das Sendegebiet.
„Pilot-Kanal“: Sendestandorte, Kanäle, Sendeleistungen | |
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Bundesland |
Standort |
In Betrieb |
Kanal / Frequenz |
Leistung |
| |
bawue | Baden-Baden | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 35 / 586 MHz | 50 | | Heidelberg | vom 7.6.2016 28.3.2017 | 35 / 568 MHz | 35 | | Mannheim | vom 7.6.2016 28.3.2017 | 35 / 586 MHz | 6 | | S-Frauenkopf | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 28 / 530 MHz | 50 | Bayern | M-Olympiaturm | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 26 / 514 MHz | 100 | | Nürnberg | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 24 / 498 MHz | 20 | | Wendelstein | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 26 / 514 MHz | 100 | Berlin | Alexanderplatz | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 42 / 642 MHz | 50 | | Schäferberg | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 42 / 642 MHz | 50 | Bremen | Bremen-Walle | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 34 / 578 MHz | 50 | | Schiffdorf | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 34 / 578 MHz | 20 | Hamburg | HH-H.-Hertz-Turm | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 44 / 658 MHz | 50 | | HH-Höltigbaum | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 44 / 658 MHz | 20 | Hessen | Frankfurt FMT | vom 31.5.2016 28.3.2017 | * 59 / 778 MHz | 50 | | Großer Feldberg | vom 31.5.2016 28.3.2017 | * 59 / 778 MHz | 50 | | WI-Hohe Wurzel | vom 31.5.2016 28.3.2017 | * 59 / 778 MHz | 100 | Mecklenburg-Vorpommern | HRO-Toitenwinkel | vom 31.5.2016 28.3.2017 | * 55 / 746 MHz | 40 | | Schwerin | vom 31.5.2016 28.3.2017 | * 55>42 / 746>642 MHz | 50 | Niedersachsen | BS-Broitzem | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 40 / 626 MHz | 5 | | BS-Kraftwerk | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 40 / 626 MHz | 5 | | Hannover-Telemax | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 40 / 626 MHz | 50 | NRW | Aachen-Karlshöhe | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 43 / 650 MHz | 32 | | BN-Venusberg | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 43 / 650 MHz | 20 | | Dortmund | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 43 / 650 MHz | 50 | | Düsseldorf | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 43 / 650 MHz | 50 | | Essen | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 43 / 650 MHz | 50 | | Köln | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 43 / 650 MHz | 20 | | Langenberg | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 43 / 650 MHz | 50 | | Wesel | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 43 / 650 MHz | 50 | | Wuppertal | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 43 / 650 MHz | 20 | Saarland | SB-Schoksberg | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 35 / 586 MHz | 50 | Sachsen | L-Messegrund | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 26 / 514 MHz | 50 | Sachsen-Anhalt | Halle | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 26 / 514 MHz | 50 | | Magdeburg | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 45 / 666 MHz | 50 | Schleswig-Holstein | HL-Berkenthin | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 44 / 658 MHz | 20 | | HL-Stockelsdorf | vom 31.5.2016 28.3.2017 | 44 / 658 MHz | 20 | | Kiel | vom 31.5.2016 28.3.2017 | * 52 / 722 MHz | 20 | Thueringen | Jena-Kernberge | vom 31.5.2016 28.3.2017 | * 56 / 754 MHz | 10 |
| Letzte Änderung : | 25.11.2016 | * Kanäle nicht für Regelbetrieb verfügbar. Programmangebot, Sendestandorte usw. in den Bundesländern. |
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Die Liste und schematische Darstellung verdeutlichen, dass Freenet TV das Verbreitungsgebiet der Programme der Senderfamilien ProSiebenSat1 und RTL gegenüber DVB-T erheblich ausweitet. Schon in Phase 1 sind die Regionen Baden-Baden, Stuttgart, Rostock, Schwerin, Aachen, Wuppertal, Saarbrücken, Leipzig, Halle, Jena und Mannheim/Heidelberg neu. Im Zuge des schrittweisen Ausbaus des Sendenetzes wird in den weiteren Regionen von DVB-T auf DVB-T2 HD hart umgeschaltet.
Die Liste bestätigt frühere Planungen, wonach der Pilot-Kanal die Frequenzen der HEVC Testprojekte in Berlin (Kanal 42) und Köln (Kanal 43) nutzt. Der Münchener Kanal 26 war 2008 zeitweise für das gescheiterte DVB-H Projekt Mobile 3.0 genutzt worden.
„FullHD“ erst ab dem Sendeturm
Neben dem PayTV der privaten Programme gibt es einen technischen Wermutstropfen. Alle Programme des Pilot-Kanals werden im FullHD-Format 1080p/50 ausgestrahlt. Die ARD bestätigte allerdings, dass DasErste im HDTV-Format 720p50 (d.h. 1.280x720 Pixel, 50 Hz, Vollbilder) geliefert wird. Das ist die HDTV-Bildauflösung, die auch über Satellit und im Kabel gesendet wird. Media Broadcast wird das Signal auf das angekündigte FullHD-Format hochrechnen. Gleiches dürfte für das ZDF gelten. Für die Privaten wird das Umrechnen noch ärger: Sie liefern (wie über Satellit und Kabel) Signale im Halbbildverfahren an (1080i/25) - d.h. aus zwei halben muss erstmal ein ganzes Bild gemacht werden und die Bildfolgen müssen von 25 auf 50 „Frames“ pro Sekunde verdoppelt werden ... Immerhin ist die professionelle Technik, die diese Umwandlung an den Sendestandorten durchführt, wesentlich aufwändiger als Ähnliches in Consumergeräten. Dementsprechend ist die Bildqualität besser.
Leider muss man auch spekulieren, dass die Umrechnerei im Regelbetrieb von DVB-T2 HD und noch lange der Fall sein wird. 1080p/50 wäre aus Qualitätsgründe für alle Verbreitungswegen wünschenswert. Aber allein die Kosten für die Anpassung der senderinternen Infrastrukturen dürften eine kurzfristige Umrüstung der Technik und sie Änderung der Arbeitsabläufe aller Programme - ob privat oder öffentlich-rechtlich - verhindern.
Mit dem Regelbetrieb, der ab dem 29. März 2017 schrittweise und regional beginnt, startet der Ausbau auf insgesamt bis zu 40 Programme einschließlich des grundverschlüsselten Pay-Pakets Freenet TV. Um ausreichend Frequenzen dafür zu haben, muss DVB-T zugleich komplett abgeschaltet werden.
Frühere (vorläufige) Informationen zu den Verbreitungsgebieten
Die obige Liste der Sendekanäle entspricht wesentlich zuvor bekannt gewordenen Vorplanungen. Man könnte also davon ausgehen, dass die in einer zweiten Aufschaltphase die weiteren früher genannten neuen Sendegebiete hinzu können.
Eine vorläufige Frequenzplanung der Bundesnetzagentur vom 12. Juni 2015 hatte etliche Sendegebiete als „Simulcast-Regionen“ bezeichnet und dafür anderweitig nicht genutzte Kanäle genannt. Später wurde bestätigt, ds es sich offenbar um Ressourcen für den Pilot-Kanal, der zusätzlich zum Angebot in DVB-T verbreitet wird. Diese Liste paßt gut zu den oben genannten Regionen einschließlich der „Mittelzentren“ für die Startphasen des Pilotkanals.
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Netzausbau in der Pilotphase. Grafik (clickbar): Media Broadcast.
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Links zum Thema
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