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VPS und digitales Fernsehen - ein Märchen, oder? (2/3)

Analog-digitaler Status quo

Die noch (und sicher auf längere Zeit) parallel existierenden Systeme des digitalen Fernsehens und der analogen VHS-Recorder erschweren das Handling einer Aufnahme. Zwei Geräte müssen bedient werden - die meisten Zuschauer wird das eher abschrecken. Die Timeraufnahme ist bekanntlich (und offenbar aus gutem Grund) die am seltensten genutzte Funktion eines Videorecorders. Nun hat man es obendrein noch mit der Settopbox zu tun. Das dürfte in der Praxis so aussehen:

Setzt die Box die oben erwähnten Codes als VPS-Labels ins PAL-Signal ein, muss man am Videorecorder eine Aufnahme wie gewohnt programmieren und ausserdem muss die Settopbox (beide Geräte auf dem richtigen Programmplatz) während der Aufnahme in Betrieb bleiben oder mittels des eigenen Timers mit dem richtigen Programm zur richtigen Zeit programmiert werden.
Wird der Recorder per Schaltspannung gesteuert, muss die Aufnahme an der Settopbox programmiert werden. Unklar scheint mir (mangels Testmöglichkeit), ob der Recorder permanent auf dem Aufnahmekanal eingeschaltet sein muss, da er sonst eventuell die Schaltspannung nicht erkennt. Oder ob die Schaltspannung das Gerät auch aus dem Standby und auf dem richtigen Programmplatz starten kann.

Aus den bisher genannten Gründen ist VPS, obwohl von den Zuschauern stark nachgefragt, nur in wenigen Geräten implementiert.

Die Zuschauer sind gefordert

Im Grunde wird hier vom Zuschauer genaues Wissen darüber erwartet, wie seine Box und sein Videorecorder zusammenspielen können. Quizfrage: Wissen Sie, wo die Anleitung Ihres Videogerätes ist, haben Sie die überhaupt noch? Steht da drin etwas über Schaltspannungen an der Scart-Buchse, die bisher nie benötigt wurden? Nebenbei (auch eine Informationslücke) ist zumindest mir unklar, ob das Verfahren der Label-Integration überhaupt per Scartkabel funktioniert. Tut es das nicht, bleibt nur das Antennenkabel. Da ist der Qualitätsabfall zwischen Sendung und Aufnahme beim Bild noch größer, als bei der Aufnahme über Scart.

Jetzt könnte man aufhören zu schreiben (und zu lesen) und sich ärgern. Bevor Sie das tun noch drei abschließende Gedanken:
Lassen Sie sich nicht von Kabelfirmen ins Boxhorn jagen, die das VPS-Problem als Argument gegen DVB-T benutzen. Die kassieren zwar Extra-Gebühren für ihre digitalen Angebote. Aber auch sie haben dabei keinen wirksamen Ersatz für VPS „auf Tasche“. Und: Haben Sie schon mal von einem digitalen Kabel- oder Sat-Receiver gehört, der diese Funktion bietet? Das VPS-Problem betrifft in gleicher Weise alle drei Verbreitungsebenen des digitalen Fernsehens, auch wenn einige Programmveranstalter über Satellit einen VPS-Ersatz anbieten. Wenigstens gibt es ein paar Hersteller von DVB-T-Boxen, die auf diesem Gebiet Pionierarbeit leisten.
Mit einem modernen Festplattenrecorder können Sie Unerwünschtes aus Aufnahmen entfernen. Das kann eine Vorlauf- und eine Nachlaufzeit sein, die man wegen des fehlenden VPS programmiert. Zuerst wird man sich aber um die Werbeblöcke kümmern (siehe weiter oben). Das ging bei VHS nur durch Kopieren und brachte einen deutlichen Qualitätsverlust. Wer seinen VHS-Recorder durch einen digital empfangenden Festplattenrecorder ersetzen will, sollte darauf achten, dass das Wunschgerät eine solche einfache Schnittfunktion aufweist.
Ganz praktisch sind auch USB 2.0-Schnittstellen im DVB-T Gerät: Aufzeichnungen können in den PC überspielt werden, wo man mit der entsprechenden Software das ungewollte „Drumrum“ der Aufnahme nicht nur entfernen, sondern den Film gleich noch auf eine DVD brennen kann. Auch USB-Festplatten sind anschließbar, die als Datenserver im Heimnetz genutzt werden können.

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